Viessmann baut Solarthermie-Anlage für Stralsunder Fernwärmenetz

In der Hansestadt an der Ostsee bauen die Stadtwerke Stralsund (SWS) eine Solarthermie-Anlage, die zu einer der größten in Deutschland zählt. Projektpartner Viessmann meldet jetzt, dass die Hälfte der Fernwärmeleitungen verlegt ist und die Kollektor-Montage begonnen hat. Ab Mai 2025 soll die Anlage grüne Wärme liefern.

Monteur in gelber Arbeitskleidung im Rohrgraben beim Verlegen einer Fernwärmeleitung
Umweltgerechtes Verlegen der KMR-Leitungen für Solarthermie-Großanlage für das Fernwärmenetz in Stralsund. Im Mai 2025 soll die Anlage in Betrieb gehen. – © Viessmann Climate Solutions

Der Bau der nach Angaben der SWS drittgrößten Solarthermie-Anlage Deutschlands begann im Juli 2024. Sie wird jährlich mehr als 11 GWh erzeugen. Damit deckt die Großanlage 10 % des Wärmebedarfs des Fernwärmegebietes Knieper/Grünhufe in Stralsund mit erneuerbarer Energie. Das zugehörige Kollektorfeld verfügt über eine Gesamtfläche von 24.361 m². Ab Mai 2025 soll die Anlage in Betrieb gehen und die CO2-Emissionen in Stralsund senken.

Solarthermie-Anlage mit spezieller Rohrverlegung

Im Kollektorfeld setzt Viessmann ein intelligentes, vorgedämmtes Rohrleitungssystem ein, welches das Unternehmen zusammen mit dem dänischen Rohrsystemanbieter Logstor entwickelt hat. Es soll die Qualität verbessern und die Installationszeit minimieren. Alles wird so weit wie möglich im Werk und in der Produktion vorgefertigt. Bei der Verlegung achten die Partner darauf, die Umweltbelastung zu reduzieren und ein hohes Maß an Arbeitssicherheit zu erreichen.

Die Anlagenbauer verwenden beim Leitungsverlegen weniger Sand, da ein Bodenabscheider für das Wiederverwenden des Aushubmaterials sorgt. Nur eine kleine Menge Sand wird hinzugefügt, um die Spezifikationen der verlegten KMR-Rohre zu erfüllen. Aus diesem Grund sind die Auswirkungen auf die Ostsee-Landschaft, in der sich das Kollektorfeld befindet, begrenzt. Die lokale Vogel- und Tierwelt sollen so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Zum Landschaftsschutz gehört auch, dass es keine breiten Gräben für die Fernwärmeleitungen gibt, sondern nur so wenig wie möglich gegraben wird.

Vorbildliche Fernwärme mit iKWK-Projekt

Die Solarthermie-Anlage ist Teil eines iKWK-Projekts der Stadtwerke Stralsund. Dies bedeutet eine innovative Kombination von erneuerbaren Energien und einer effizienten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage. Die iKWK-Anlage besteht aus neu installierten BHKW, Groß-Wärmepumpen auf Basis von Ammoniak, einer Power-to-Heat-Anlage, der Viessmnn-Solarthermieanlage und vier Wärmespeichern. Bei dem technisch ausgeklügelten Gesamtsystem lässt sich die Abwärme an mehreren Punkten auskoppeln und dient als Wärmequelle für z. B. den Wärmepumpen. Die Anlage erhielt im Januar die Auszeichnung „BHKW des Jahres 2023“.

www.viessmann-climatesolutions.com