Rund 100 Vertreterinnen und Vertreter sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den aktuell 47 KHS-Gesellschafterbetrieben hatten sich am 23. und 24. Juni 2022 zum Wärmepumpenforum in Fulda zusammengefunden, um sich intensiv dem Thema der Wärmepumpe zu widmen.
Der Ursprung der Veranstaltung liegt gewiss in der allgemeinen Liefersituation regenerativer Energien und dem damit verbundenen Modernisierungsstau. Auch würde sich eine große Anzahl an SHK-Betrieben immer noch nicht intensiv genug mit dem Thema der Wärmepumpe auseinandersetzen, so ein Statement auf dem Wärmepumpenforum. Dahingegen zeige sich anhand der breiten Akzeptanz und großen Teilnehmerzahl, dass dieses Thema bei den KHS-Betrieben schon heute vollumfänglich angekommen ist.
Ablauf und Programm des Wärmepumpenforums
Referentinnen und Referenten vom Fraunhofer IEG stellten den Anwesenden die aktuellen Rahmenbedingungen und Förderprogramme vor, berichteten über die aktuelle politische Einordnung der Thematik, aber auch über die tatsächliche Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe anhand von Anwendungsbeispielen.
Hans-Arno Kloep von der Querschiesser Unternehmensberatung in seinem Vortrag: „Habecks Klimaschutzziele werden sich als Angriff auf die Meisterordnung erweisen.“ Zunächst einmal sei damit die aktuelle Lage der Branche und die sich daraus entwickelnde aktuelle Geschäftslage gemeint. Daraufhin ging er ausführlich auf den Wärmepumpenmarkt ein, genauer noch auf die Anforderungen an das Handwerk – sowohl von Industrie als auch Politik aus. Sein Fazit: Die Fachschiene alleine würde diese Herausforderungen nicht leisten können, Hersteller und/oder Politik würden auf zusätzliche Maßnahmen und Aktivitäten drängen, um ihre gesteckten Ziele auch nur ansatzweise erreichen zu können.
Alexander Sperr vom BWP aus Berlin stellte unter anderem aktuelle Qualifizierungs- und Schulungsmaßnahmen des Bundesverband Wärmepumpe e. V. für das Handwerk vor.
Dr. Frank Umbach, vom „European Cluster for Energy and Ressource Security“ (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) zeigte seiner Ansicht nach die zurückliegenden Fehler und kollektiven Fehleinschätzungen der Energiepolitik der vergangenen Jahre auf und wies auf mögliche Szenarien in der Zukunft hin. Diese gelten es zu vermeiden, denn einzig durch die Reduzierung von Importen fossiler Energien aus autoritären Staaten und den Ausbau der Erneuerbaren Energien bestehe die Gefahr einer zukünftig noch größer werdenden Abhängigkeit, beispielsweise von China.
Die Industrie wurde von Vertretern der Firmen Buderus, Ovum und Viessmann repräsentiert und informierte die Anwesenden über den aktuellen Stand ihrer Produktentwicklungen, aber auch über die derzeitigen Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung und der daraus entstehenden Probleme bei der Lieferfähigkeit.
Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und Verkehrsminister NRW Oliver Krischer musste seine Teilnahme Podiumsdiskussion „Klimaneutrale Energie für die Wärmewende“ absagen. Grund dafür war der Ausruf der Warnstufe 2 des Notfallplans Gas durch Wirtschaftsminister Habeck. Dennoch konnte Moderator Hans-Arno Kloep mit den Diskussionsteilnehmern Stefan Thiel (Buderus), Dr. Frank Vossloh (Viessmann), Tim Eicker (Fraunhofer) und Dr. Frank Umbach spannende, aktuelle Themen ansprechen. Auch freute man sich über einen gelungenen Abschluss des ersten Veranstaltungstages, welchen die Teilnehmenden beim gemeinsamen Abendessen ausklingen ließen.
Veranstaltungstag 2
Auch der zweite Veranstaltungstag stand ganz im Zeichen der Wärmepumpe. Insgesamt brachte das Wärmepumpenforum den Teilnehmerinnen und Teilnehmern viele neue, informative Erkenntnisse. Bei der Abschlussdiskussion rang ein positives Feedback des „KHS-Wärmepumpenforum 2022“ sowie der Wunsch einer Fortsetzung durch.