Berliner Erklärung

Anlässlich der 8. Deutschen Wärmekonferenz am 27. September in Berlin, zu der parallel im Bundesumweltministerium eine Verbändeanhörung zum dem von der Bundesregierung vorgelegten Klimaschutzplan 2050 stattfand, haben drei Spitzenverbände der Heizungsbranche gemeinsam ihre „Berliner Erklärung“ präsentiert.

Heizungsbranche gegen Planwirtschaft im Wärmemarkt – der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), der Deutsche Großhandelsverband Haustechnik (DG Haustechnik) sowie der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) stellten ihre „Berliner Erklärung“ vor (v. l.): Andreas Lücke (BDH), Manfred Greis (BDH), Manfred Stather (ZVSHK), Benedikt Mahr (DG Haustechnik), Achim Laubenthal (DG Haustechnik) und Elmar Esser (ZVSHK). – © Si/md

Darin sprechen sich der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), der Deutsche Großhandelsverband Haustechnik (DG Haustechnik) sowie der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) klar gegen eine Planwirtschaft im Wärmemarkt aus. Vielmehr brauche es eine marktwirtschaftliche Flankierung des Wärmemarktes und keine zu starke staatliche Reglementierung.

In der „Berliner Erklärung“ bestätigten die drei Verbände die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung und bekennen sich zur politisch beschlossenen Energiewende. Aber anstelle von ordnungsrechtlichen Zwangsmaßnahmen braucht es klare Informationen und eine Überzeugung der Investoren ist gefragt. In dem Zuge betont BDH-Präsident Manfred Greis: „Der derzeit in der Ressortabstimmung befindliche Klimaschutzplan 2050 hebelt marktwirtschaftliche Prinzipien aus. Er droht, Innovationen und den Wettbewerb um die kosteneffizienteste Lösung zu verhindern. Verbote und Gebote führen erfahrungsgemäß bei Investoren eher zu Vermeidungsstrategien und somit zu Attentismus im Markt“.

Dem Szenario des Klimaschutzplans 2050 folgend, der zu stark auf ordnungsrechtliche Gebote sowie Verbote setzt beziehungsweise einen staatlich verordneten Energiemix definiert, rechnen des Weiteren BDH, DG Haustechnik und ZVSHK vor, dass sich eine finanzielle Mehrbelastung des Staatshaushalts auf rund 700 Milliarden Euro belaufen würde. Diese kommt aufgrund des im Klimaschutzplan 2050 verankerten Wirtschaftlichkeitsgebots zustande und hätten die Steuerzahler zu tragen.

„Diese gemeinsame ‚Berliner Erklärung‘ ist ein starker Ausdruck gebündelter Branchenkompetenz. Ich halte es aktuell und auch in Zukunft für ganz wichtig, dass wir in dieser Dreiergruppierung an die Politik herantreten und Brancheninteressen vertreten. Gemeinsam mit unseren Marktpartnern steht das Fachhandwerk bereit, um die Wärmewende umzusetzen“, betont ZVSHK-Präsident Manfred Stather. Dazu ergänzt Benedikt Mahr, 1. Vorsitzender des DG Haustechnik: „Mit unseren Partnerverbänden aus Handwerk und Industrie setzen wir uns dafür ein, dass die Ziele der Energiewende auf hohem Qualitätsniveau umgesetzt werden. Wir sehen uns dabei als Dienstleister der Energie- und Wärmewende, mit wesentlichen Aufgaben in einer effizienten Logistik und in der Vermittlungen der Techniken hin zum Fachhandwerk.“

BDH, ZVSHK und DG Haustechnik zeigen sich klar bereit für die Wärmewende und forderten die Politik auf, den Wärmemarkt mit einer attraktiven an marktwirtschaftlichen Kriterien orientierten Förderpolitik zu flankieren. Einig ist man sich, dass nur durch einen freien Wettbewerb der Energieträger und Systeme die enormen Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenziale gehoben werden könnten.

Rund 15 % des gesamten deutschen Energieverbrauchs ließen sich einsparen, würden die zum Großteil veralteten Anlagen in den deutschen Heizungskellern auf den Stand der Technik gebracht. Damit bietet kein anderer Energieverbrauchssektor in Deutschland höhere Einsparpotenziale als der Heizungsbereich. Die notwendigen Technologien dafür sind bereits heute im Markt verfügbar oder stehen kurz vor der Markteinführung. An die Adresse der Politik richten die drei Verbände die Botschaft: Wer potenzielle private Investoren zu Effizienzinvestitionen zwingen möchte, löst keine Effizienzsteigerung aus, sondern Attentismus. Es liegt an der Bundesregierung die Weichen richtig zu stellen.

Mehr zur vom BDH und den Partnerverbänden geforderten marktwirtschaftlichen Strategie für den Wärmemarkt findet man hier.

www.bdh-koeln.de

http://dg-haustechnik.de

www.zvshk.de