Wärmepumpen-Absatz im 1. Quartal 2025 gestiegen

Mitten in der Regierungsbildung zieht die Wärmepumpenbranche eine positive Zwischenbilanz des 1. Quartals 2025. Die bereits im 4. Quartal 2024 deutlich gestiegene Nachfrage nach der Heizungsförderung schlägt sich jetzt mit 62.000 Geräten (+35 %) auch im Absatz nieder.

Der Wärmepumpen-Absatz im 1. Quartal 2025 ist gestiegen. Das zeigen die aktuellen Marktzahlen des BWP.
Der Wärmepumpen-Absatz im 1. Quartal 2025 ist gestiegen. Das zeigen die aktuellen Marktzahlen des BWP. – © BWP

Die aktuellen Zahlen zum Wärmepumpen-Absatz im 1. Quartal 2025 stellte der Bundesverband Wärmepumpe (BWP e. V.) im Rahmen eines Pressegesprächs am 24. April vor. So wurden 62.000 Wärmepumpen abgesetzt. Das sind 35 % mehr als im Vergleichszeitraum vor einem Jahr. Davon entfielen 3.500 auf Erdreich-Wärmepumpen und 58.500 auf Luft-/Wasser-Wärmepumpen. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet der BWP mit einem Absatz von 260.000 Wärmepumpen.

Zudem wurde eine forsa-Umfrage unter Hausbesitzern vorgestellt, die ihr Haus auf eine Wärmepumpe umgerüstet haben. Die Besitzer zeigen sich demnach mit der Umstellung fast ausnahmslos zufrieden. Der Branchenverband fordert in diesem Zug von der künftigen Regierungskoalition eine entschlossene Fortsetzung der Wärmewende.

Aufwärtstrend beim Wärmepumpen-Absatz erkennbar

Nach einem schwierigen Absatzjahr 2024 komme die Wärmewende wieder zurück in die Erfolgsspur, erklärte der Geschäftsführer des BWP, Dr. Martin Sabel.

Er sagte zudem: „Die Verbraucher wollen raus aus fossilen Heiztechniken. Und sie profitieren dabei von einer hohen Qualität sowohl bei der Installation durch das deutsche Fachhandwerk als auch bei den Wärmepumpen. Beides wird durch die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) exzellent gefördert. Allerdings muss sich die neue Koalition darüber bewusst sein, dass der Markt sehr sensibel auf abrupte Veränderungen reagiert. Daher muss es das Ziel der neuen Bundesregierung sein, die aktuelle Tendenz steigender Installationszahlen bei hoher Kundenzufriedenheit durch verlässliche Rahmenbedingungen zu unterstützen.“

Er fand aber auch Kritikpunkte. So enthalte der Koalitionsvertrag dazu zwar einige positive Ankündigungen, aber auch einzelne noch offene Fragen.

Verlässliche Absenkung der Strompreise und Netzentgelte entscheidend

Die Absenkung der Stromsteuer und eine zusätzliche Minderung der Netzentgelte sollen laut Koalitionsvertrag zu Entlastungen von insgesamt fünf Cent pro Kilowattstunde (0,05 Euro/kWh) führen. Damit setze die Regierung ein wichtiges Zeichen für die weitere Elektrifizierung des Wärmemarkts.

„Angesichts der großen Abhängigkeiten von Energieimporten aus autoritär regierten Weltregionen geht es dabei nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um die Versorgungssicherheit in Deutschland“, so Sabel.

Förderung und Gebäudeenergiegesetz

Dass die neue Koalition die Erfolgsgeschichte der BEG-Heizungsförderung verlässlich weiterführen will, sei sehr zu begrüßen.

Dr. Sabel erläuterte weiter: „Investitionen in die Wärmwende werden über Monate, wenn nicht sogar Jahre vorbereitet. Daher benötigen alle Beteiligten vom Hausbesitzer über den Handwerker bis zur Heizungsindustrie planbare Rahmenbedingungen.“

In dieser Hinsicht seien die Formulierungen im Koalitionsvertrag zum Gebäudeenergiegesetz allerdings nicht zielführend, so die kritische Anmerkung von Dr. Sabel.

„Einerseits wird die Abschaffung des ‚Heizungsgesetzes‘ in Aussicht gestellt – eines Gesetzes, das gar nicht existiert. Andererseits wird eine Reform des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) angekündigt. Angesichts der Europäischen Gebäuderichtlinie und der klimapolitischen Ziele ist völlig klar, dass das GEG auch weiterhin Anforderungen an den Einsatz erneuerbarer Energien bei neuen Heizungen stellen wird. Die Branche erwartet, dass diese Vorgaben noch im Laufe dieses Jahres feststehen. Eine sich über Jahre hinziehende Überarbeitung ist zu vermeiden. Die Politik steht auch weiterhin in der Pflicht Orientierung zu geben. Die Bürger in die Kostenfalle steigender CO2-Preise laufen zu lassen, kann nicht der Plan der kommenden Regierung sein”, so der BWP-Geschäftsführer.

Umfrage belegt: Wärmepumpenkunden sind zufrieden

Des weiteren wurde eine im März durchgeführte Umfrage des Meinungs- und Marktforschungsinstitutes forsa vorgestellt. Diese zeigt deutlich, dass die Kunden in großer Zahl mit der Qualität der installierten Wärmepumpen zufrieden sind.

Forsa-Geschäftsführer Thorsten Thierhoff stellte die Ergebnisse einer repräsentativen Umfragen unter Hausbesitzern zu Wärmepumpen vor.
Forsa-Geschäftsführer Thorsten Thierhoff stellte die Ergebnisse einer repräsentativen Umfragen unter Hausbesitzern zu Wärmepumpen vor. – © BWP / forsa

„Besitzer von Wärmepumpen, die ihre Öl- oder Gasheizung ersetzt haben, weisen insgesamt eine sehr hohe Zufriedenheit mit ihren Geräten auf“, so Forsa-Geschäftsführer Thorsten Thierhoff. Das Institut hat 794 Hausbesitzer befragt, die sich beim letzten Heizungstausch im Gebäudebestand für eine Wärmepumpe entschieden haben. Davon sind 67 % mit dem Betrieb ihrer Wärmepumpe sehr zufrieden und 29 % eher zufrieden. Nur 2 % äußerten sich unzufrieden.

Für Thierhoff ein klares Resultat: „96 Prozent, also nahezu alle befragten Hausbesitzer mit Wärmepumpe, würden sich rückblickend erneut für eine Wärmepumpe entscheiden.“

Positiv bewertet werden zudem von 96 % der Befragten die Funktion und der Komfort ihrer Wärmepumpe. 92 % sind zufrieden mit den niedrigen Schallpegeln. Und 84 % schätzen besonders die niedrigen Betriebskosten ihrer Anlage.

„Im Zuge der befürchteten Gasmangellage in Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine sind viele der befragten Verbraucher in den vergangenen Jahren sehr kurzfristig auf eine Wärmepumpe umgestiegen, häufig auch mit einem kurzen Planungsvorlauf. Angesichts dessen sind das überzeugende Zahlen“, resümiert Sabel: „Das Qualitätsniveau in Deutschland ist offensichtlich insgesamt sehr hoch, das belegen die Umfrageergebnisse deutlich. Der Wechsel von Öl- und Gasheizungen zur Wärmepumpe in Bestandsgebäuden funktioniert.”

Auch hinsichtlich der Kapazitäten von Industrie und Handwerk habe es in den vergangenen Monaten keine Engpässe mehr gegeben: „Industrie und Handwerk haben auf die stark gestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen reagiert und die Kapazitäten für Herstellung und Installation insbesondere für Bestandsgebäude ausgebaut. Es gibt also keinen Grund weiter auf fossile Heizungen zu setzen, sondern die Wärmewende muss konsequent fortgeführt werden“, so Sabel.

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