Altersgrenze: Schornsteinfeger wollen nicht für den Staat prüfen

Das Schornsteinfegerhandwerk möchte nicht im Auftrag des Staates das Alter seiner Kunden überprüfen. – © Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks

Das Schornsteinfegerhandwerk verwehrt sich gegen eine Altersüberprüfung von Kunden, wie es im geänderten Gebäudeenergiegesetz (GEG) vorgesehen ist. Die Altersgrenze von 80 Jahren ist künftig wichtig, weil sie im Havariefall darüber entscheidet, ob die Gasheizung weiterlaufen darf.

Der aktuelle Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sieht eine Befreiung von der „Heizen-mit-Erneuerbaren“-Vorgabe für hochbetagte Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer. Sind diese älter als 80 Jahre, soll im Havariefall die Pflicht zur Umstellung auf Erneuerbares Heizen entfallen. Die Überprüfung des Alterskriteriums vor Ort soll das Schornsteinfegerhandwerk übernehmen.

Schutz der Privatsphäre

Dies stoßt auf Kritik beim zuständigen Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks. Das Schornsteinfegerhandwerk unterstütze zwar die Umsetzung der technischen Anforderungen im GEG, um Klimaschutzziele zu erreichen und die energetische Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Einen Vollzug durch das Schornsteinfegerhandwerk, das Alter der Kundinnen und Kunden zu überprüfen, um eine mögliche Befreiung von der „Heizen-mit-Erneuerbaren“-Vorgabe festzustellen, entspreche aber nicht den Grundsätzen des Handwerks im Umgang mit Kundinnen und Kunden, so Alexis Gula, Präsident des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks. „Wir sehen uns vielmehr dem Schutz der Privatsphäre und dem Respekt gegenüber den jeweiligen privaten und sozialen Lebenssituationen verpflichtet.“

Soziale Aspekte müssten berücksichtigt und Ausnahmetatbestände geschaffen werden. „Das Abstellen rein auf das Lebensalter ist zu kurz gedacht und erfüllt nicht die Intention, die mit dieser Regelung erreicht werden sollte“, so Gula.

Vertrauen wichtige Voraussetzung

Das Schornsteinfegerhandwerk betrachtet sich als wichtigen Mitgestalter der Energiewende. Insbesondere bei der Umsetzung der Energiewende sei Vertrauen eine wichtige Voraussetzung, um die gesteckten Ziele auch erreichen zu können. „Wir bedauern, dass eine solch unglückliche Regelung im Gesetz vorgesehen ist, und würden uns wünschen, dass man im Vorfeld das Gespräch mit dem Schornsteinfegerhandwerk gesucht hätte“, so Gula.

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