Aus Gütegemeinschaft wird „Gesamtverband Messing-Sanitär“

Die Gütegemeinschaft Messing-Sanitär e.V. (GMS) positioniert sich neu: Vom Produkt zum Werkstoff, Öffnung für weitere Kupferwerkstoffe und Mitglieder, intensiverer Austausch sowie Intensivierung der Werkstoffuntersuchungen.

Neuer Verein „Gesamtverband Messing-Sanitär e.V.“ gegründet (v. l.): GMS-Vorstandsvorsitzender Alexander Dehnelt, Diehl Metall Stiftung & Co. KG, stellv. GMS-Vorstandsvorsitzender Christian Bruse, Bruse GmbH & Co. KG, GMS-Vorstand Peter Diekmann, KME Brass Germany GmbH, GMS-Vorstand Jürgen Christian Schütz, Beulco GmbH & Co. KG, und Geschäftsführer GMS e.V. Hilbert Wann. – © Bruno Lukas

Die Gütegemeinschaft Messing-Sanitär e.V. (GMS) engagiert sich seit ihrer Gründung im Jahr 1997 für die Förderung des Werkstoffs Messing in der Trinkwasserinstallation und die Gütesicherung von Qualitätsbauteilen. In dieser Zeit hat die GMS nach eignen Aussagen maßgeblich zur Weiterentwicklung von technischen Lösungen für eine sichere Trinkwasserversorgung beigetragen und als Pendant zur seit 10. April 2017 rechtsverbindlichen UBA-Hygieneliste die branchenweit anerkannte GMS-Werkstoffliste entwickelt. Letztere empfiehlt auf Basis der UBA-Liste technisch geeignete Sanitärwerkstoffe. Die wesentlichen Ziele und Forderungen der GMS haben weitgehend Eingang in den Stand der Technik gefunden. Deshalb hat die GMS beschlossen, sich neu aufzustellen und den Fokus von der Produkt- auf die Werkstoffebene zu richten.

Vom Produkt zum Werkstoff

Aus diesem Grund wird die RAL Gütesicherung nicht fortgeführt und die Qualitätssicherung in die GMS-interne Arbeitsgruppe „Technischer Ausschuss“ überführt. Hierfür ist der formalrechtliche Schritt notwendig, den Verein aufzulösen und neu zu gründen. Die Arbeit der GMS wird deshalb in den neuen Verein „Gesamtverband Messing-Sanitär e.V.“ übertragen. Während die Erforschung, technische Entwicklung und Optimierung von Sanitärwerkstoffen auf Basis von Werkstoffuntersuchungen nahtlos fortgesetzt wird, soll der neue Gesamtverband einem deutlich größeren Mitgliederkreis geöffnet werden. Zudem soll der fachliche Austausch intensiviert werden – nicht nur auf dem bewährten Forum GMS, sondern auch in neuen Formaten mit Workshop-Charakter.

Öffnung für weitere Kupferwerkstoffe und Mitglieder

Die Öffnung für neue Mitgliedergruppen und die Ausweitung der Werkstoffbasis finden ihren Ausdruck in der Umbenennung in „Gesamtverband Messing-Sanitär e.V.“. „Gesamtverband“ bezieht sich auf die Gesamtheit der Lieferkette innerhalb der Branche, die adressiert wird – also sämtliche Fertigungsstufen vom Halbzeug – bis zum fertigen Bauteil inklusive Lieferanten und technische Dienstleister.

Intensiverer fachlicher Austausch

Wichtigstes Ziel der Neupositionierung ist es, den fachlichen Austausch innerhalb der Branche zu fördern und das technologische Wissen der GMS für sämtliche Mitgliedsunternehmen bestmöglich nutzbar zu machen. „Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Verschärfung der Trinkwasserverordnung führt zu einem steigendem Beratungsbedarf bei Herstellern, Planern, Installateuren und Versorgern“, erläutert der GMS-Vorstandsvorsitzende Alexander Dehnelt. „Hier setzen wir an: Erstens wollen wir unsere Mitglieder auf unseren Veranstaltungen mit den relevanten Akteuren im Markt noch besser vernetzen. Zweitens geben wir allen Mitgliedsunternehmen die Möglichkeit, regelmäßig neueste Informationen aus der Werkstoffforschung und -entwicklung zu beziehen. Sie können sich zudem selbst an solchen Projekten beteiligen – zum Beispiel im Rahmen unserer Werkstoffuntersuchungen in Kooperation mit etablierten Forschungsinstituten. Alle GMS-Mitglieder sollen in der Lage sein, ihren Kunden und Interessenten konkrete Empfehlungen für technische Anwendungen zu geben.“

Ausweitung der Werkstoffbasis und der Anwendungsfelder

Die technische Beratung von Kunden und Anwendern ist ein zentraler Punkt, denn die GMS-Mitgliedsunternehmen sehen sich mit einem enorm hohen und weiter steigenden Beratungsbedarf konfrontiert. „Brennpunkte“ im Praxisalltag sind etwa die technische Eignung von Werkstoffen, auch im Zusammenhang mit der Geometrie, die Gefahr von qualitativ minderwertigen Importen sowie die Zunahme regulatorischer Beschränkungen.

Zu den genannten und ähnlichen Fragestellungen will der GMS im neuen Gesamtverband ihre Mitglieder in Zukunft noch besser informieren und ihnen technische Unterstützung bieten. Dabei will sich der GMS nicht mehr allein auf Messingwerkstoffe und Sanitäranwendungen beschränken. „Diese Werkstoffgruppe und die Trinkwasserinstallation allgemein bilden weiterhin den Kernbereich unserer Aktivitäten“, so Dehnelt. „Wir öffnen den neuen Gesamtverband jedoch auch für weitere Kupferbasiswerkstoffe. So bieten wir bei artverwandten Anwendungen Unterstützung. Hierzu zählen – Einzelfallprüfung vorausgesetzt – etwa die Heizungs- und Klimatechnik, Haus- und Gasinstallationen, oder der Maschinen- und Schiffbau.“

www.messing-sanitaer.de