Um auch in Zukunft zu florieren, ist es für Unternehmen wichtig, sich permanent zu wandeln. Hierzu braucht es Vorwärtsdenker, Erneuerer, Pioniere und Übermorgengestalter. Ihre schnell umsetzbaren Initiativen werden aus der Mitte des Unternehmens heraus entwickelt und sorgen für Fortschritt.
Quick Wins sind erfolgreiche Methoden, Maßnahmen und Tools, die dazu dienen, ineffiziente Vorgehensweisen zu vermeiden, Verluste in Form von Zeit, Geld und Ressourcen zu umgehen und Fortschritt rasch möglich zu machen. Auf sich selbst organisierende Weise kommen intelligentere, effizientere, passendere Wege der Aufgabenbewältigung, der Zielerreichung und der Zusammenarbeit zum Einsatz.
In ihrem Buch „Bahn frei für Übermorgengestalter“ (Gabal Verlag 2022) zeigt Autorin Anne M. Schüller 25 rasch umsetzbare Initiativen und weit über 100 Aktionsbeispiele, um zu einem sogenannten Überflieger der Wirtschaft zu werden. „Kompakt und sehr unterhaltsam veranschaulicht es jedem, der helfen will, eine bessere Zukunft zu gestalten“, heißt es in der Buchbeschreibung. Die maßgeblichen Vorgehensweisen sind in drei Bereiche untergliedert: Wie macht man die Menschen stärker, das Zusammenarbeiten besser und die Innovationskraft im Unternehmen größer.
So erzeuge man eine fortwährende und vorausschauende Selbsterneuerung in kleinen Schritten. Seien die Mitarbeitenden nämlich daran gewöhnt, sich permanent anzupassen, dann ist es viel leichter, Wandel voranzubringen – so auch aus der Beschreibung zum neu erschienenen Titel. Veränderungsbereitschaft wird zur Normalität, weil sie durch ständiges Ausprobieren, Reflektieren, Adaptieren und Optimieren de facto täglich trainiert wird.
Quick Wins kommen aus der Mitte der Organisation
Die von der Autorin favorisierten Quick Wins werden nicht, wie in klassischen Organisationen üblich, „von oben“ vorgegeben. Sie brauchen keinen langen Planungsvorlauf und kein offizielles Controlling. Vielmehr kann hierarchieunabhängig und interdisziplinär jeder einzelne Mitarbeitende passende Vorstöße initiieren, wenn er die Notwendigkeit dafür sieht. Derartige Eigeninitiativen entstehen meist ohne Mandat.
Sie werden auch nie als Muss vorgegeben, sondern stellen Anregungen dar. Weil im Vorfeld nicht klar ist, wie die Organisation darauf reagiert, werden sie ganz unkompliziert zunächst für eine festgelegte Dauer getestet – und dann übernommen oder weiterentwickelt. Das Team entscheidet das unter sich. Der Chef wird weder als Ermächtigender noch als Schiedsrichter gebraucht. Das mache die Anwender, so Anne M. Schüller, frei von Bevormundung und Fremdsteuerung – und die Firma rasch sehr viel besser.
Übermorgengestalter dringend gebraucht
Dieser Typus sei in diesem Kontext unverzichtbar, wie es im Buch thematisiert wird. Sie sind denen, die weniger couragiert sind, ein Vorbild. Wie ein Katalysator setzen sie Prozesse in Gang, die sich im gesamten Unternehmen verbreiten. So bringen sie Agilität und Veränderungswillen bis in den letzten Winkel einer Organisation. Außerdem können sie ferner zum Sprachrohr derjenigen werden, die ebenfalls längst Veränderungen wollen, dies aber nicht zu sagen wagen, weil sie zum Beispiel typbedingt nicht den Mut dazu haben. Oder weil sie öfter mal neue Ideen eingebracht haben, aber abgelehnt worden sind.
Anne M. Schüller beschreibt in ihrem kleinen Fachbeitrag zum Buch: „Mitarbeitende geben ihre wertvollen Gedanken nämlich nur dann preis, wenn sie glauben, dass sie Wertschätzung erfahren. Und wenn sie wissen, dass Fehler kein Beinbruch sind. Denn Fehler sind der Preis für Evolution und Innovation. Fehler machen bedeutet: Üben, um siegen zu lernen.“ „Wenn wir nicht genügend Fehler machen, heißt das, dass wir nicht genügend neue Dinge ausprobieren“, sagt der Nike-Gründer Philip Knight. Nur so können bahnbrechende Innovationen gelingen.