Bayerische SHK-Innungsfachbetriebe lehnen Grohe-Anleitung ab

Landesinnungsmeister Erich Schulz. – © Si/md

Die Bayerischen SHK-Innungsfachbetriebe lehnen die Anleitung zur Selbstmontage von Trinkwasserarmaturen durch die Firma Grohe mit Mehrheit ab. Grohe Deutschland bietet bekanntlich seit Jahren Armaturen zum Kauf im Baumarkt an. Zusätzlich entwickelte sie jüngst die sogenannten „Quickfix-Armaturen“.

Diese ließen sich laut Hersteller angeblich durch jedermann, also auch durch Endverbraucher und Hausmeister-Services, ohne einschlägige Fachausbildung leicht und unkompliziert installieren. Der Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern befragte hierzu repräsentativ die bayerischen SHK-Innungsfachbetriebe.

Hierbei wurde deutlich, dass diese die Ausweitung der Vertriebsschwerpunkte an Heimwerker oder Hausmeister-Services ablehnen. Grund: Es bringe zum einen einen unrechtmäßigen Eingriff in die Trinkwasserinstallation mit sich, zum anderen erhebliche Risiken für die Hobby- und Laien-Schrauber.

Landesinnungsmeister Erich Schulz nach Durchsicht der Angebote
zu „Quickfix“: „Aus meiner Sicht stellt Grohe durch das Angebot dieser Heimwerkerarmaturen ihren Umsatz über die Sicherheit der Trinkwasseranlage in Haushalten. Jede Änderung an der Trinkwasserinstallation muss zwingend durch einen gem. TRWI qualifizierten Handwerker durchgeführt werden. Neben der Bedrohung von Leib und Leben der Heimwerker und deren Familien, treten weitere unkalkulierbare Risiken durch mangelhaft hergestellte Verbindungen zu Eckventilen oder das Ab- oder Herausreißen der Eckventile auf. Es wird nicht lange dauern, bis die Versicherungswirtschaft auf diese Missstände aufmerksam wird und dann gegebenenfalls die Haftung bei auftretenden Wasserschäden ablehnt.“

„Der Fachverband SHK Bayern hat Mitte Januar eine repräsentative Umfrage unter den bayerischen SHK-Innungsfachbetrieben durchgeführt. Jeweils nahezu 100 % der Antwortenden teilten mit, dass sie es ablehnen, dass immer mehr Heimwerker pseudomäßig ‚schlau‘ gemacht werden, um im Baumarkt oder Onlinesegment mehr Umsatz zu erzielen. Viele sehen darin die Gefahr, dass sich der Endverbraucher in ein unkalkulierbares Risiko wie mangelnde Trinkwasserhygiene und/oder Wasserschäden begibt. Daher ist es ein logischer Schluss, dass die Verkaufsentscheidung hinsichtlich Grohe-Armaturen bei Fachhandwerksbetrieben deutlich erschwert wird.“

Der Fachverband SHK Bayern wird aufgrund dieser eindeutigen Umfrage innerhalb der bayerischen SHK-Innungsfachbetriebe das Gespräch mit der Firma Grohe suchen. Darin sollen Lösungen für die vorhandenen Risikopotenziale gefunden werden, die mit einer weiteren Ausweitung des Vertriebswegs in „Do-it-yourself“-, Heimwerker- und Hausmeisterdienst-Vertriebswege verbunden sind.

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