BEG 2023: Diese Änderungen gelten bei der Förderung

Viele Neuerungen betreffen schwerpunktmäßig die BEG-Einzelmaßnahmen (BEG-EM). – © Screenshot www.energiewechsel.de (3.1.2023)

Seit dem 1. Januar 2023 gelten für den Einbau umweltschonender Heizungssysteme neue Förderrichtlinien. Im Neubau wird die BEG für Wärmepumpen zunächst bis März fortgeführt. Danach soll ein neues Förderprogramm beim BMWSB aufgelegt werden. Für Bestandsgebäude bleibt die Förderung weitgehend stabil. Die wichtigsten Änderungen im Überblick.

Die neuen BEG-Förderrichtlinien sind am 30. Dezember 2022 im Bundesanzeiger veröffentlicht worden und am 1. Januar 2023 in Kraft getreten. Dabei lautet die wichtigste Nachricht aus Sicht des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e. V.. Die Förderung für Wärmepumpen bleibt im Großen und Ganzen stabil erhalten. Weiterhin sind Fördersätze bis zu 40 % möglich. Viele Neuerungen betreffen schwerpunktmäßig die BEG-Einzelmaßnahmen (BEG-EM).

Einzelne Neuerungen sind aber auch für die systemischen Sanierungen von Wohn- und Nichtwohngebäuden relevant. Zum Beispiel werden zusätzliche Boni für die Sanierung von besonders ineffizienten Gebäuden ausgeschüttet. Für den Gebäudeneubau wird in der BEG zunächst die Förderung von Effizienzhäusern nach dem Standard EH-40 NH fortgeführt. Voraussichtlich im März soll diese durch eine neue Bauförderung des Bundesbauministeriums abgelöst werden.

Wichtigste Änderungen auf einen Blick

Der bisher bereits gewährte 5-%-Bonus für Wärmepumpen, die als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser nutzen, wird künftig auch für Wärmepumpen gewährt, die mit natürlichen Kältemitteln betrieben werden. Somit hebt sich der Standard-Fördersatz für Wärmepumpen von 25 % in beiden Konstellationen auf 30 %. Weiterhin wird für den Austausch ineffizienter Heizungsanlagen ein 10-%-Bonus gewährt, sodass maximal 40 % der förderfähigen Investitionen bezuschusst werden.

Ab dem Jahr 2028 werden nur noch Wärmepumpen gefördert, die ein natürliches Kältemittel verwenden. Das BMWK verweist aber auch auf die laufenden Verhandlungen um die F-Gase-Verordnung und behält sich vor, darauf noch zu reagieren.

Erfüllung einer Mindesteffizienz

Alle Infos zu den Förderbedingungen, Förderanträge und Merkblätter finden Sie auf den Seiten des BAFA. – © Screenshot www.bafa.de (3.1.2023)

Der Fördermittelgeber hat sich – entgegen der Kritik des BWP – dazu entschieden, wieder die Erfüllung einer Mindesteffizienz der Wärmepumpenanlagen in Form einer berechneten Jahresarbeitszahl (JAZ) vorzugeben. Diese wird über die bisher geltenden gerätebezogenen Mindestanforderungen „jahreszeitbedingte Raumheizungs-Energieeffizienz“ gemäß Öko-Design-Richtlinie hinausgehen. Dem Förderantrag ist eine Vorausberechnung der JAZ beizulegen (z. B. nach VDI 4650), die im kommenden Jahr zunächst mindestens 2,7 betragen muss. Ab dem 1. Januar 2024 dann mindestens 3,0.

Es wird Projekte geben, die ohne weitere Maßnahmen am Heizverteilsystem oder der Gebäudedämmung die JAZ-Vorgaben nicht erreichen werden. Der Fördermittelgeber trägt dem Rechnung, indem für die vollständige Umsetzung des Gesamtprojektes auf Antrag bis zu 66 Monate ab Zuwendungsbescheid gewährt werden. Damit können auch geplante, aber noch nicht realisierte Maßnahmen am Verteilsystem oder an der Hülle bei der Berechnung der JAZ berücksichtigt werden.

Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V.: „Die gute Nachricht ist, dass das Förderumfeld für Wärmepumpen auch im Jahr 2023 weitgehend stabil bleibt. Bis zu 40 Prozent der Investitionen nicht nur in die Wärmepumpe selbst, sondern auch in nötige Umfeldmaßnahmen wie Heizkörpertausch oder die Erschließung von Erdwärmequellen werden bezuschusst.“ Dabei, so Sabel, trage der Fördermittelgeber auch dem Zeitdruck Rechnung, unter dem Hausbesitzende und im Falle einer Havarie ihrer alten fossilen Anlage stehen: „Ab Januar 2023 kann auch die vorübergehende Miete einer provisorischen Heizung in der Förderung berücksichtigt werden. Die Nutzung dieses Provisoriums gibt den Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern die Möglichkeit, ihr Heizsystem optimal für den Einsatz einer Wärmepumpe vorzubereiten, bevor die Anlage eingebaut wird.”

Alle Infos zu den Förderbedingungen (auch im Nichtwohnbereich), die Förderanträge und Merkblätter finden Sie auf den Seiten des BAFA.

Ein Überblick über alle Änderungen und Richtlinien im Zusammenhang mit Wärmepumpen finden Sie auf der Website zur BEG sowie auch auf der Webseite des BWP.

www.waermepumpe.de