BSW Solar fordert Nachbessern von Habecks PV-Paket 1

Der Bundesverband Solarwirtschaft weist die Bundesregierung auf Handlungsbedarf zur Mobilisierung wichtiger PV-Marktsegmente hin. Der Verband schlägt weitere Änderung vor und nimmt ausführlich Stellung zum Referentenentwurf des PV-Pakets I.

BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig: „Wenn noch in diesem Jahr der Solarturbo für alle PV-Marktsegmente gezündet wird, werden wir es schaffen, im gewünschten Umfang und Tempo zur Energiewende und zum Klimaschutz beizutragen“. – © BSW / www.solarwirtschaft.de
Quelle: BSW auf Basis Marktstammdatenregister (Inbetriebnahme der PV-Einheit) Stand 27.06.2023, EEG 2023. – © BSW/www.solarwirtschaft.de

Bereits im Jahr 2026 will die Bundesregierung jährlich 22 GW und damit dreimal so viel Photovoltaik-Leistung installieren wie im Jahr 2022 (7,4 GW). Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) appelliert an die Ampelkoalition, dafür im Rahmen der aktuellen Gesetzgebung zum „PV-Paket I“ nun schnell weitere Marktbarrieren aus dem Weg zu räumen. Im Rahmen des PV-Pakets 1, derzeit in der Ressortabstimmung, ist eine Reihe an Gesetzesänderungen zum Bürokratieabbau geplant.

Mehr Gewerbe-PV und Solarparks

Deutschlands private Immobilieneigentümer liegen beim Photovoltaik-Installationstempo bereits auf der Zielgeraden. Sie erreichten 2022 bereits 58 % der für das Jahr 2026 angepeilten PV-Leistung. Sie installierten im 1. Halbjahr 2023 bereits so viele Solarstromanlagen wie im gesamten Vorjahr. BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig sagt: „Erheblichen Nachholbedarf sehen wir bei der Errichtung von Solarstromanlagen auf Firmendächern und bei ebenerdig errichteten Solarparks.“ Hier habe der PV-Zubau im vergangenen Jahr erst bei 20 bzw. 30 % des Zielwertes für das Jahr 2026 gelegen.

Um die notwendige Verfünffachung der PV-Investitionen auf Firmendächern und eine Verdreifachung der PV-Investitionen in ebenerdig errichteten Solarparks zu erreichen, müsse Projektierer nach BSW-Angaben der Zugang zum Stromnetz und zu Standorten auf benachteiligten Gebieten erleichtert werden. Gleichzeitig würden gestiegene Kapital- und Arbeitskosten die Solarisierung bremsen. Dem müsse durch eine Nachjustierung der EEG-Anreizen begegnet werden.

Auch die in der PV-Strategie des BMWK im Frühjahr angekündigte Überarbeitung der Förderbedingungen für innovative und besondere Solaranlagen wie z. B. Agri-PV und Speicher-PV-Hybride müsse nun ihren Niederschlag auch in der aktuellen Gesetzesreform finden, damit sich diese Marktsegmente ebenfalls entwickeln können.

Resilienz-Boni empfohlen

Der BSW empfiehlt schließlich, mithilfe sogenannter Resilienz-Boni künftig in einem gewissen Umfang PV-Systeme aus europäischer Fertigung gezielt zu fördern. Im Rahmen des Net-Zero Industry Act hatte sich zuvor bereits die EU-Kommission zum Ziel gesetzt, dass künftig möglichst 40 Prozent des Bedarfs wichtiger Solarkomponenten aus europäischer Wertschöpfung stammen sollen.

Die 50-seitigen Stellungnahme des BSW zum PV-Paket 1 ist hier nachzulesen.

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