Der neue Bundesverband des Solarhandwerks e. V. (BDSH) hat eine Checkliste veröffentlicht, mit der PV-Kunden einen seriösen Handwerksbetrieb finden sollen. Der Verband vereint langjährige und professionelle Meisterbetriebe. Sie planen, installieren und warten Solaranlagen nach Qualitätsstandards.

In Deutschland gibt es nach Angaben des BDSH ca. 8.000 Betriebe, die Solaranlagen verkaufen und installieren. Seit dem Ukrainekrieg sei eine hohe Nachfrage nach PV-Anlagen entstanden. Insbesondere seien im Privatkundensegment zahlreiche neue Betriebe hinzugekommen – Experten gehen von mehreren tausend aus. Die Anbieter in diesem Markt reichen von Einzelunternehmern, die nebenberuflich Photovoltaikanlagen installieren, bis hin zu etablierten Elektromeisterbetrieben, die sich auf das Solargeschäft spezialisiert haben.
Nachfrage PV pendelt sich 2024 ein
Mit Beginn des Jahres 2024 habe sich die Nachfrage nach Solaranlagen im Privatkundensegment bis etwa 10 kWp wieder auf das Niveau von vor dem Kriegsbeginn eingependelt, so der Solarhandwerkerverband. Trotz der stabilen Nachfrage bleibe aber die Anzahl der Installationsbetriebe hoch, während ein Überangebot an Material bestehe. Dies führte zu einem Verdrängungskampf, der häufig zulasten der Produkt- und Installationsqualität gehe.
BDHS tritt für Qualität ein
In diesem anspruchsvollen Marktumfeld hat sich BDSH im Frühjahr 2024 gegründet. Der Verband hat sich einen strengen Verhaltenskodex auferlegt und definiert klare Aufnahmekriterien für seine Mitglieder.
Zuverlässigkeit, Seriosität und Qualität
Der BDSH hat eine Checkliste für die Auswahl des richtigen Solarinstallationsbetriebs erstellt. Diese dient als Anleitung und Hilfestellung. Der Verband empfiehlt auch Bewertungen von Kunden bei den Internet-Auftritten der Handwerksbetriebe nachzulesen.
Checkliste
- Seit wann ist der Anbieter im Solargeschäft tätig? Ein Blick ins Handelsregister ist im Zweifel hilfreich: www.handelsregister.de
https://www.handelsregister.de/rp_web/welcome.xhtml - Handelt es sich um einen regionalen Anbieter? Wie groß ist die Entfernung zum Standort? Regionale Handwerker fühlen sich langfristig ihren Kunden mehr verpflichtet.
- Wie wird das Unternehmen im Internet bewertet und wie viele Bewertungen hat das Unternehmen? Sind die Bewertungen aussagekräftig und von echten Kunden?
- Hat der Anbieter Referenzen in der Nähe und kann man mit Bestandskunden in Kontakt treten?
- Macht der Anbieter persönliche, kostenfreie Ortstermine und Beratungsgespräche oder wird nur über Videotermine verkauft?
- Kann man sich die Produkte am Standort des Anbieters ansehen?
- Verfügt das Unternehmen über tagesaktuelle Informationen zu Fördermöglichkeiten (Bund/Land/Kommune) und nachweisliche Fachkenntnisse über gesetzliche Rahmenbedingungen?
- Wird eine individuelle Ertrags- und Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt, die auf einer maßgenauen und digitalen Erstplanung basiert?
- Sind im Angebot alle Positionen im Detail beschrieben? Heißt es im Angebot häufig „oder vergleichbar“, sollte man das streichen lassen.
- Seit wann hat der Anbieter das angebotene Material im Programm und wie viele Anlagen wurden damit bereits von ihm realisiert? Auch hier: Referenzen nennen lassen.
- Woher kommt das Material und wer ist Garantiegeber? Ist der Sitz der Gesellschaft innerhalb der EU?
- Bietet das Unternehmen kundenorientierte Zahlungskonditionen und flexible Abrechnungsmöglichkeiten an (keine kompletten Vorauszahlungen!)?
- Hat der Anbieter die entsprechenden Zertifizierungen der Hersteller, besonders der Speicherhersteller, vorliegen?
- Montiert und installiert der Anbieter die Anlagen selbst oder ausschließlich über Subunternehmer?
- Welche Gesellschaftsform hat der Anbieter? Eine UG liefert nur wenig Sicherheit für den Kunden.
- Handelt es sich um einen Handwerks-Meisterbetrieb oder um ein reines Vertriebsunternehmen?
- Bietet der Anbieter im Störungsfall einen Service an?
- Ist eine Mitgliedschaft in einem Branchen- und/oder Berufsverband gegeben?