Energiewende braucht kluge Hände

Matthias Trunk (Vorstand Gasag), Andreas Koch-Martin (GF Innung), Andreas Schuh (Obermeister Innung), Mia-Lotte Fäth (Auszubildende Innungsmitglied Fa. Mercedöl), Georg Friedrich (Vorstandsvorsitzender Gasag) (v.l.). – © Gasag

Für die Energie- und Wärmewende werden viele Fachkräfte benötigt, die zum Teil schon heute von den Handwerksbetrieben händeringend gesucht werden. Die Gasag verdoppelt daher die Zahl der Ausbildungsplätze in den technischen Berufen. Zudem bildet die Gruppe ab sofort zusätzlich jedes Jahr 10 Anlagenmechaniker und -mechanikerinnen SHK mit Berufsabitur aus.

Für den eigenen Bedarf beginnen in der Gasag-Gruppe jährlich rund 10 Anlagenmechanikerinnen und -mechaniker mit der Ausbildung. Diese werden für den Betrieb und die Weiterentwicklung einer klimaneutralen Infrastruktur benötigt. 2022 starten insgesamt 32 junge Menschen in eine technische Ausbildung beziehungsweise ein technisches duales Studium. 2021 waren es im Vergleich dazu nur 15 Personen. In der gesamten Gruppe werden aktuell über alle Jahrgänge hinweg rund 100 Auszubildende und Studierende für technische und kaufmännische Berufe ausgebildet. Die Ausbildungsoffensive für Berlin startet der Energiedienstleister zusammen mit der Innung SHK Berlin. Auch ergänzende Bildungsangebote werden zusammen umgesetzt.

Know-how zu neuen Technologien nötig

Die Sanierungsquote liegt in Berlin aktuell bei 0,6 %. Um die Klimaschutzziele bis 2045 zu erreichen, muss diese Quote bis 2030 deutlich erhöht werden. Die klimaneutrale Sanierung muss nicht nur finanziert, sondern auch von qualifizierten Fachkräften umgesetzt werden. Sei es bei einer Heizung im Einfamilienhaus oder einer Energiezentrale in einem Quartier: Die Anforderungen hinsichtlich mehr Effizienz und erneuerbare Energien werden immer anspruchsvoller. „Neben den reinen Handwerkerleistungen wird immer mehr Know-how zur intelligenten Vernetzung neuer Technologien benötigt. Hybride Systeme mit Photovoltaik und Speichern oder Wärmepumpen sind komplex und müssen auf den konkreten Bedarf angepasst werden. Für diese neuen Aufgaben müssen wir 2/3 schnell junge Menschen qualifizieren. Dann schaffen wir auch die Wärmewende bis 2045“, begründet Georg Friedrichs, Gasag-Vorstandsvorsitzender, sein Engagement.

Fachkräfte machen Energiewende

„Ohne Fachhandwerker und Fachhandwerkerinnen werden wir die ambitionierten Klimaziele nicht erreichen. Wir brauchen einen signifikanten Zuwachs an Handwerkern und Handwerkerinnen sowie Planern und Planerinnen. SHK bietet anspruchsvolle Chancen für junge Menschen und daher begrüßen wir, dass die Gasag jetzt neue Zielgruppen anspricht. Für uns ist das gelebte Partnerschaft und ein weiterer Schritt, unsere 2020 geschlossene Kooperationsvereinbarung mit Leben zu füllen“, so Andreas Schuh, Obermeister der Innung SHK Berlin. „Die Wärmewende in Berlin wird auch in den Heizungskellern unserer Stadt entschieden. Wir brauchen dafür sehr schnell deutlich mehr qualifizierte Fachkräfte, denn sie sind die wirklichen Macherinnen und Macher der Energiewende.

Die Initiative von Gasag und SHK-Innung kommt deshalb genau zur richtigen Zeit und zeigt beispielhaft, wie Akteure in Berlin mit guter Zusammenarbeit wertvolle Impulse geben und zudem jungen Menschen eine echte Perspektive in einem spannenden, sich stark wandelnden Berufsfeld bieten können“, so Stephan Schwarz, Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe.

Aufstiegs-BAföG

Die Innung SHK Berlin bietet jedes Jahr ein Sommercamp für Schülerinnen und Schüler zur Berufsorientierung zu den Themen Umwelt, Energie und erneuerbare Energien. Diese Veranstaltung wird die Gasag ebenso unterstützen wie die Qualifizierung über die Innung zur Fachkraft Solartechnik (Solarteur/in). Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können über das Aufstiegs-BAföG einen Zuschuss für 75 % der Lehrgangskosten erhalten. Das restliche Viertel übernimmt die Gasag.

Duale Ausbildung

Innerhalb von vier Jahren (2 Jahre Ausbildung, 2 Jahre Abitur) können Schülerinnen und Schüler, die den Mittleren Schulabschluss mit Zugangsberechtigung zur gymnasialen Oberstufe bestanden haben, das Abitur und den Gesellenbrief zum Anlagenmechaniker/zur Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik erlangen. Junge Menschen, die sonst an ein Gymnasium wechseln würden, werden dadurch frühzeitig für das Handwerk gewonnen und erhalten zusätzlich besondere Perspektiven und Aufstiegschancen. Fertige Anlagenmechanikerinnen und -mechaniker mit Abitur können sich zur Meisterin, Technikerin oder Fachwirtin (m/w/d) weiterbilden oder ein Studium aufnehmen, beispielsweise als dualer Student (m/w/d) in der Gasag-Gruppe. Das erworbene Abitur berechtigt zum Studium in allen Studiengängen an Hochschulen und Universitäten. Auf Initiative der Innung SHK Berlin ist diese duale Berufsausbildung im SHK-Handwerk mit Abitur erstmals im Schuljahr 2018/19 angeboten worden. Für die Aus- und Weiterbildungsangebote sollen gezielt Mädchen und Frauen angesprochen werden.


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