Erdgas: Spitzenposition im Wärmemarkt

Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigen: Mit einem Anteil von 37 % waren Gaslösungen auch 2018 bei den in Deutschland genehmigten Gebäuden erneut das beliebteste Heizsystem.

Erdgas führt weiterhin im Neubau: 37 % der Bauherren entscheiden sich für den kosteneffizienten und umweltschonenden Energieträger. – © Zukunft Erdgas

„Ob Gasbrennwert oder Brennstoffzelle, der Wechsel zu Gasheizungen spart tonnenweise CO2 ein. Und je grüner das Gas wird, desto grüner wird auch geheizt. Damit ist Erdgas ein echter Trumpf in der Wärmewende“, erklärt Dr. Timm Kehler, Vorstand der Brancheninitiative Zukunft Erdgas.

Der Gebäudebereich hat gegenüber 1990 seine CO2-Emissionen bereits um 44 % reduziert – er ist damit der einzige Sektor, der das Klimaziel für 2020 nicht nur vorzeitig erreicht, sondern sogar übererfüllt hat. Bis 2030 soll der Ausstoß weiter sinken, laut aktuellem Entwurf des Klimaschutzgesetzes auf minus 67 %. Mit dem Wechsel zu umweltschonenden Gasheizungen lässt sich dieses Ziel schnell und kosteneffizient erreichen. Das wussten im vergangenen Jahr nicht nur Bauherren, sondern auch Modernisierer. Von den mehr als 732.000 im Jahr 2018 installierten Wärmeerzeugern waren drei von vier Gasheizungen, wie Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie belegen.

„Mit der Entscheidung für Erdgas nehmen Hausbesitzer die Wärmewende selbst in die Hand: weil es emissionsarm ist und klimaneutral kann, und weil es sich optimal mit den Erneuerbaren kombinieren lässt, beispielsweise mit Solarthermie“, erklärt Kehler. Aber auch hocheffiziente Technik wie die Brennstoffzelle trägt zur Senkung des CO2-Ausstoßes bei. So sparen auf Gas basierende Brennstoffzellengeräte, die neben Wärme auch Strom erzeugen, gegenüber einer alten Gasheizung knapp 70 % der CO2-Emissionen ein.

Gleichzeitig wird Erdgas selbst immer grüner. Schon heute erzeugen rund 200 Biogasanlagen in Deutschland jährlich etwa 10 Terawattstunden Biomethan – genug, um eine komplette Großstadt wie Frankfurt am Main ein Jahr lang mit grünem Gas zu beheizen. Ergänzend können grüne Gase, die beispielsweise durch das Power-to-Gas-Verfahren erzeugt werden, genutzt werden. Das Ergebnis: eine nahezu CO2-neutrale Wärmeversorgung.

„Die nach wie vor hohe Beliebtheit von Gastechnologien im Neubau ist ein wichtiger Impuls für die Wärmewende. Allerdings dürfen wir dabei nicht den Heizungsbestand aus den Augen verlieren. Noch immer sind knapp 13 Millionen Heizungen in Deutschland veraltet, die unzählige Tonnen CO2 ausstoßen. Das muss die Politik anpacken und ein Förderregime etablieren, das die Gebäudesanierung an der erzielten CO2-Reduktion ausrichtet.“, so Kehler abschließend.

www.zukunft-erdgas.info

Quelle: Statistisches Bundesamt, Datensatz „G 00 IE3 03 Baugenehmigungen (Genehmigungsfreistellung: alle) für Wohn- und Nichtwohngebäude nach Gebäudeart und verwendeter Energie zur Heizung (Primär) Neubau insgesamt, Jahr 2018.