EU-Wärmepumpen-Aktionsplan endlich veröffentlichen

Mehr als 60 führende Vertreter der Wärmepumpenindustrie, darunter BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel, warnen in einem Brief an Kommissionspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen, dass eine Verzögerung des EU-Wärmepumpen-Aktionsplan eine grüne europäische Netto-Null-Industrie gefährde.

Grafik mit EU-Kommissionsgebäude Brüssel im Hintergrund. Vordergrund Brief der EPHA an die Eu-Kommission
Ein offener Brief der Wärmepumpen-CEO an die Kommission fordert einen zügigen EU-Wärmepumpen-Aktionsplan. – © BWP

Laut Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V. gefährde eine Verzögerung die europaweit angekündigten Investitionen in Höhe von 7 Mrd. Euro, die die Branche in Europa bis einschließlich 2025 plant. Die Wärmepumpen-Branchenführer haben ein gemeinsames Schreiben an EU-Kommissionspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen gesendet.

EU-Wärmepumpen-Aktionsplan verspätet sich

Der EU-Aktionsplan für Wärmepumpen, der Anfang 2024 erscheinen sollte, hätte die notwendigen Unterstützungsmaßnahmen bringen können. Sie sollten sicherstellen, dass die Wärmepumpen-Branche Sektor ihr Potenzial ausschöpft. Die Verzögerung würde sich auf die bereits über 160.000 europäischen Arbeitsplätze ebenso auswirken wie auf die Wachstumsmöglichkeiten der Branche. Der Wärmepumpensektor wurde von der EU-Kommission im Rahmen von REPowerEU und dem Industrieplan Green Deal als entscheidend für die Energieunabhängigkeit Europas anerkannt, so die Verbände und Führungskräfte.

Wärmepumpen-Absatz sinkt

Die neuesten Zahlen würden zeigen, dass der Absatz von Wärmepumpen gegen Ende 2023 zurückging. Dies ist laut BWP auf politische Veränderungen zurückzuführen, die das Vertrauen der Verbraucher und Hersteller erschüttert haben. Auch sinkende Gaspreise, die Wärmepumpen finanziell weniger attraktiv machen, spielen eine Rolle.

In den USA, Asien und anderen Regionen würden die Regierungen Wärmepumpen stärker unterstützen. Die Wärmepumpenbranche fordert, den EU-Aktionsplan unverzüglich zu veröffentlichen.

Kommentar Martin Forsén, Präsident EHPA

„Die Europäer werden die Vorteile eines starken Wärmepumpenmarktes ernten, von der industriellen Führung und den Arbeitsplätzen bis hin zur Dekarbonisierung und dem Schutz vor volatilen Gaspreisen. Die Entscheidung der Europäischen Kommission, bei ihrem Aktionsplan auf die Bremse zu treten, während andere Regionen der Welt ihre Unterstützung beschleunigen, ist das genaue Gegenteil von dem, was wir brauchen. Die führenden Vertreter der Industrie fordern heute eine rasche Veröffentlichung des Plans, um Europa auf den Weg zur Energieunabhängigkeit und Netto-Null-Wettbewerbsfähigkeit zu bringen.“

Das rasche Veröffentlichen des Aktionsplans für Wärmepumpen haben vor dem CEO-Branchen-Appell ebenfalls 19 Organisationen und Nichtregierungsorganisationen in einen Schreiben an die Europäische Kommission gefordert.

Der CEO-Brief (PDF) an die EU-Kommission ist auf der Homepage der European Heat Pump Association (EHPA) nachzulesen.

www.waermepumpe.de