Fachinformation zur Positionierung einer Wärmepumpe

Um den CO2-Ausstoß im Gebäudesektor zu senken, spielen Wärmepumpen eine zentrale Rolle. Eine fachgerechte Planung und die durchdachte Positionierung einer Wärmepumpe sowie regelmäßige Wartung sind nach Aussage von TÜV Süd entscheidend, um die Geräuschemissionen der Geräte auf ein Minimum zu reduzieren und die Akzeptanz zu erhöhen.

Die wichtigsten Informationen und Begriffe zur Aufstellung und Positionierung einer Wärmepumpe hat TÜV Süd in der Fachinformation „Wärmepumpen – Wie laut wird die Energiewende?!“ zusammengefasst.
Die wichtigsten Informationen und Begriffe zur Aufstellung und Positionierung einer Wärmepumpe hat TÜV Süd in der Fachinformation „Wärmepumpen – Wie laut wird die Energiewende?!“ zusammengefasst. – © TÜV Süd

Wärmepumpen sind die häufigste Heizungsart in Neubauten. Laut Statistischem Bundesamt waren Wärmepumpen im Jahr 2023 in über 64 % der neu errichteten Wohngebäude das primäre Heizsystem. Am beliebtesten sind Luft-/Wasser-Wärmepumpen, die vergleichsweise kostengünstig und einfach zu installieren sind. Zudem benötigen Luft-/Wasser-Wärmepumpen in der Regel keine Genehmigung.

„Allerdings arbeiten Luft-/Wasser-Wärmepumpen nicht lautlos“, sagt Stefan Gurgel, Schallschutzexperte im Geschäftsfeld Bautechnik der TÜV Süd Industrie Service GmbH. Sowohl der Ventilator zur Ansaugung der Umgebungsluft als auch der Kompressor zur Verdichtung des Kältemittels erzeugen Geräusche. Die fachgerechte Planung und durchdachte Positionierung sind laut Gurgel entscheidend dafür, dass Immissionsrichtwerte eingehalten und Nachbarschaftsstreitigkeiten vermieden werden.

Die Anforderungen an den Lärmschutz sind in der Technischen Anleitung (TA) Lärm geregelt, die bundeseinheitlich gilt und Immissionsgrenzwerte festlegt, die in reinen Wohngebieten bei maximal 50 dB(A) am Tag und maximal 35 dB(A) in der Nacht liegen. Zudem gibt es Vorgaben für Abstandsflächen, die in den Landesbauordnungen der einzelnen Bundesländer unterschiedlich geregelt sind.

Schallleistungspegel versus Beurteilungspegel

„Hersteller geben für ihre Geräte in der Regel den Schallleistungspegel an, der unter Laborbedingungen ermittelt wird“, erklärt Stefan Gurgel. „Nach TA Lärm ist allerdings der Beurteilungspegel ausschlaggebend, der weitere Geräuschmerkmale bzw. das gesamte Geräuschkontingent am relevanten Immissionsort berücksichtigt.“ Der Schallrechner des Bundesverbandes Wärmepumpen e.V. kann einen ersten Hinweis darauf geben, ob ein geplanter Standort für eine Wärmepumpe schalltechnisch geeignet ist. Bei komplexen Einbausituationen sollte allerdings eine 3D-Modellierung durch einen Sachverständigen erfolgen, um die optimale Lösung zu ermitteln.

Auch bei sorgfältiger Planung und Aufstellung einer Wärmepumpe können im Lauf der Zeit schalltechnische Probleme auftreten. Die häufigste Ursache dafür ist die unzureichende Wartung und Reinigung der Außeneinheit. „Die regelmäßige Wartung und Reinigung hilft nicht nur, die Anforderungen der TA Lärm über die gesamte Betriebsdauer einzuhalten“, so der TÜV SÜD-Experte. „Sie ist auch die wichtige Voraussetzung dafür, um auch die Effizienz und Lebensdauer der Anlage zu optimieren.“

Die wichtigsten Informationen und Begriffe zur Aufstellung von Wärmepumpen hat TÜV Süd in der Fachinformation „Wärmepumpen – Wie laut wird die Energiewende?! zusammengefasst, die unter tuvsud.com/bt-schallschutz heruntergeladen werden kann.

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