Förderung „Altersgerecht Umbauen“ wieder gestartet

Zuschüsse für „Altersgerecht Umbauen“ – und damit auch für den barrierereduzierten Umbau des Badezimmers – sind seit dem 20. Februar 2024 wieder verfügbar. Erstmalig stehen in diesem Jahr 150 Mio. Euro für das KfW-Programm zur Verfügung.

Die Aktion Barrierefreies Bad informiert über die Konditionen des KfW-Zuschussprogramms „Altersgerecht Umbauen“.
Die Aktion Barrierefreies Bad informiert über die Konditionen des KfW-Zuschussprogramms „Altersgerecht Umbauen“. – © Aktion Barrierefreies Bad

Die Konditionen des Zuschussprogramms „Altersgerecht Umbauen“ mit der Kennziffer 455-B lauten unter anderem:

  • Zuschuss in Höhe von 10 % für Einzelmaßnahmen, beispielsweise den Badumbau, max. jedoch 2.500 Euro.
  • Zuschuss in Höhe von 12 % wenn der Standard „Altersgerechtes Haus“ erreicht wird, max. jedoch 6.250 Euro.
  • Antragsberechtigt sind Privatpersonen, unabhängig von ihrem Alter, wenn sie Mieter, Eigentümer eines Ein- oder Zwei­familien­hauses mit max. zwei Wohn­einheiten oder einer Wohnung oder eine Wohnungs­eigentümer­gemeinschaft aus Privat­personen sind.
  • Mit dem Umbau darf erst nach Bewilligung durch die KfW begonnen werden.

Die Aktion Barrierefreies Bad bietet ein Merkblatt mit den wichtigsten Informationen über das KfW-Förderprogramm 455-B „Altersgerecht Umbauen“ zum Download an. Weitere Informationen sind auf der KfW-Homepage erhältlich.

150 Mio. Euro Fördermittel

Die Ampelregierung will mit diesem KfW-Zuschussprogramm alle unterstützen, die Barrieren in ihrer Wohnung reduzieren und mehr Wohnkomfort schaffen wollen. Bundesbauministerin Klara Geywitz, die auch Schirmherrin der Aktion Barrierefreies Bad ist: „Im eigenen Zuhause bleiben zu können, ist für viele Menschen ein Herzenswunsch. Aber es ist nicht nur für die Betroffenen eine Erleichterung, es spart auch enorm viel Geld und entlastet die knappen Pflegeplatzkapazitäten. Zudem profitieren auch Familien von Barrierefreiheit im Wohnumfeld. Jeder Euro im Programm ‚Altersgerecht Umbauen‘ ist also mehrfach gut investiertes Geld.“

Mit der Verdopplung der Mittel für das KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ auf 150 Mio. Euro löst die Bundesregierung ihr Versprechen im Koalitionsvertrag ein, den Einsatz für altersgerechtes Wohnen und Barriereabbau zu verstärken und die Mittel für das KfW-Programm auskömmlich aufzustocken. Damit erfüllt sich auch die seit 2017 von der Aktion Barrierefreies Bad unterstützte Forderung der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), die Mittel dieses KfW-Programms auf 150 Mio. Euro zu verdoppeln.

Hoher Fehlbestand an altersgerechten Wohnungen

Für zwei von drei Haushalten, die auf altersgerechten Wohnraum angewiesen sind, gibt es derzeit keine geeignete Wohnung. Das geht aus einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. „Beim altersgerechten Wohnen rollt die nächste Krise auf uns zu und trifft uns fast unvorbereitet“, mahnt IW-Immobilienexperte Philipp Deschermeier. Infolge des demografischen Wandels werde sich die Situation ab dem nächsten Jahr deutlich verschärfen.

Wohnimmobilien entsprechend umzubauen ist also eine Notwendigkeit. Das Badezimmer spielt in diesem Zusammenhang die wichtigste Rolle. Dies belegen auch die Antragstellungen des KfW-Programms. Seit Jahren belegt der Förderbaustein 5 „Badumbau/Maßnahmen an Sanitärräumen“ mit Abstand Platz 1. Im vergangenen Jahr betrug sein Anteil laut Förderreport der KfW-Bankengruppe 62 %. Damit ist die Schaffung barrierefreier Bäder der zentrale Bestandteil des Programms. Zudem wird dadurch deutlich, wie wichtig den Menschen das Badezimmer für den langen Verbleib in den eigenen vier Wänden ist.

Gesellschaftlich und ökonomisch sinnvoll

Auch das IW verdeutlicht in seiner Studie, dass ein hinreichend hoher Bestand an altersgerechten Wohnungen aus verschiedenen Perspektiven gesellschaftlich und ökonomisch sinnvoll ist: „Denn im Bedarfsfall ist die Versorgung zu Hause nicht nur die von vielen Betroffenen präferierte Versorgungsart, sondern das Wohnen und die Versorgung in der eigenen Wohnung ist ebenfalls wesentlich günstiger und kann zur Entlastung der Sozial- und Pflegekassen beitragen. Aber auch Privathaushalte werden entlastet, da die sogenannten Hotelkosten als Teil der anfallenden Pflegekosten der stationären Pflege die Wohn- und Versorgungskosten von ambulanter Pflege deutlich übersteigen.“

„Auch für Haushalte ohne konkreten Bedarfsfall bieten altersgerechte Wohnungen einen enormen Nutzen in Form von Prävention und mitunter höherer Nutzbarkeit. Denn altersgerechter Wohnraum trägt zu einer effektiven Vermeidung von Unfällen bei und ermöglicht somit langfristig mehr Menschen, eine selbstständigere Lebensführung beizubehalten und Aufenthalte in stationären Einrichtungen zu vermeiden oder zumindest hinauszuzögern. Prävention ist daher der Schlüssel dazu, lange und selbstbestimmt in der eigenen Wohnung und dem angestammten Umfeld verbleiben zu können. Denn wenn ein Bedarfsfall nach einem Unfall oder durch eine Krankheit bereits eingetreten ist, ist eine erforderliche Anpassung der Wohnung nur schwer, kostspielig und durch den Handwerkermangel auch meist nicht in kurzer Zeit realisierbar.“

www.aktion-barrierefreies-bad.de