Laut einer aktuellen Studie des Fraunhofer-Institut ISE im Auftrag des BSW sind Solarthermie-Anlagen zur Herstellung von Prozesswärme deutlich wirtschaftlicher als Erdgasanlagen. Die Amortisationszeiten für Solarthermie-Kraftwerke in Deutschland liegen demnach zwischen drei und acht Jahren.

Das Ergebnis der Fraunhofer-Studie zum Potenzial und der Wirtschaftlichkeit der Solarthermie zur Brennstoffeinsparung in der deutschen Industrie ist eindeutig. Eine Investition in solare Prozesswärme als Ersatz von Erdgas lohnt sich. Die Amortisationszeiten für Solarthermie-Anlagen mit einem solaren Anteil von bis zu 50 % liegen je nach Szenario, Lage und Temperaturbereich zwischen 3 und 8 Jahren.
Vergleich Kollektor-Arten
Um die Wirtschaftlichkeit solarthermischer Anlagen zu ermitteln, simulierten die Forscher des Fraunhofer ISE Szenarien mit drei Technologien. Dabei waren Flachkollektoren, Vakuumröhrenkollektoren, Parabolrinnenkollektoren. Sie wurden an drei beispielhaften Standorten in Deutschland (Bremen, Würzburg, Lindenberg im Allgäu) untersucht. Ermittelt haben die Forscher die Wärmegestehungskosten von Erdgasthermen und Hybridanlagen für die Temperaturbereiche 80°C, 120°C und 300°C.
Prozesswärme: Geringere Systemkosten
In allen untersuchten Szenarien verringere Solarthermie die Systemkosten der Anlagen signifikant. Beispielsweise konnten Parabolrinnen-Anlagen in Würzburg bei einem Solaranteil von 50 %, Prozesswärme von 120°C zu durchschnittlichen Wärmegestehungskosten von 9,2 Cent je kWh produzieren.
Bei einem Solaranteil von 20 % würden die durchschnittlichen Wärmegestehungskosten 11,9 Cent je kWh betragen. Bei einer reinen Erdgasanlage, unter Berücksichtigung steigender CO2-Kosten und über die Laufzeit von 25 Jahren, liegen die Kosten im Schnitt sogar bei 14,10 Cent je kWh.
Bis zu einem Solaranteil von rund 50 % sind die Investitionen in Solarthermie in allen untersuchten Szenarien wirtschaftlich. Das gilt auch, wenn ein höherer Solaranteil die Amortisationszeiten teils deutlich verlängert. Über die angesetzte Lebenszeit einer solarthermischen Anlage von 25 Jahren führt die Erhöhung des Solaranteils von 20 auf 50 % nahezu zu einer Verdopplung der Gesamtersparnis gegenüber einer rein fossilen Lösung mit Gas- und CO2-Kosten.
Forderungen BSW Solar an Politik
Damit Investitionen der Industrie angereizt werden, fordert der BSW-Solar einen verlässlichen und ambitionierteren Pfad zur CO2-Bepreisung. Auch eine verstärkte Kommunikation der zu erwartenden Entwicklungen der CO2-Bepreisung sei notwendig. Zudem müsse die Politik eine unterbrechungsfreie Weiterführung der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) in den nächsten Jahren gewährleisteen. Diese sei notwendig, um die gegenüber fossilen Wärmequellen vergleichsweise hohen Anfangsinvestitionen zu dämpfen. Ergänzt werden solle die Förderung durch kurze steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten.