Gebäudearmaturen 2015: Umsätze kommen wieder etwas in Fahrt

Die deutsche Gebäudearmaturenindustrie schloss das Jahr 2015 mit einem leichten Umsatzplus von 3 % ab. Haupttreiber dieser Entwicklung war dabei die Nachfrage in den Euro-Ländern, die im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent zulegte.

Grafische Darstellung des Exports der Gebäudearmaturen in die zehn wichtigsten Absatzlänger. – © VDMA, Destatis

Grund hierfür waren die höheren privaten Konsumausgaben im Euro-Raum, die durch die niedrigen Energiepreise getragen wurden. Aber auch das Geschäft auf dem heimischen Markt konnte mit einem Plus von 7 % zur positiven Entwicklung beitragen. Negativer entwickelten sich die Geschäfte auf den ausländischen Märkten außerhalb des Euro-Raums. Hier fielen die Umsätze um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt konnte das Auslandsgeschäft trotz der hohen Umsatzzuwächse im Euroraum keine positiven Impulse setzen, schlussendlich wurde ein Umsatzrückgang von 1 % verbucht.

In den einzelnen Produktgruppen entwickelten sich die Umsätze sehr verschieden. Erfreuliches gab es nur aus der Produktgruppe der Sanitärarmaturen zu vermelden. Hier verzeichneten die Umsätze nominal ein Plus von 11 %. Heizungsarmaturen (minus 5 %) und Technische Gebäudearmaturen (minus 10 %) mussten im vergangenen Jahr hingegen einen teils deutlichen Umsatzrückgang verkraften. Besonders stark rückläufig waren in beiden Bereichen die Geschäfte auf den ausländischen Märkten außerhalb des Eurowährungsraums, was sich auf die abkühlende Weltkonjunktur zurückführen lässt.

Exporte in die wichtigsten drei Abnehmerländer wachsen

Von Januar bis Dezember 2015 exportierte Deutschland Gebäudearmaturen im Wert von insgesamt 2,6 Mrd. Euro. Das sind 4,1 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Rückenwind spürte Deutschland als Exportnation dabei vor allem durch den schwächeren Euro-Wechselkurs. Den größten Zuwachs unter den Top 10 konnten dabei die Exporte in die USA verzeichnen, wo sich die Wirtschaft weiterhin robust entwickelt. Vor allem die Stimmung unter den amerikanischen Konsumenten ist momentan wieder gut. Da der Konsum die Hauptstütze der florierenden Konjunktur in den USA ist und sich auch die Baubranche weiterhin positiv entwickelt, zogen die deutschen Exporte kräftig an. Um satte 18,7 % auf 230,5 Mio. Euro wuchsen die Gebäudearmaturen-Exporte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die USA behaupteten dadurch den 2. Platz der wichtigsten Absatzländer deutscher Gebäudearmaturen. Auf Rang 1 landete – wie zuvor – Frankreich mit einer im Vergleich nur geringfügigen Steigerung von 0,1 % auf 252,4 Mio. Euro. Das drittgrößte Absatzland war Österreich, das Gebäudearmaturen im Wert von 173,7 Mio. Euro (plus 3,2 %) aus Deutschland abnahm.

BRIC-Staaten schwächeln größtenteils

Aufgrund des Verfalls der Rohstoffpreise und dementsprechend niedriger Staatseinnahmen mussten Brasilien und Russland im vergangenen Jahr ihre Ausgaben kürzen und schlitterten in eine Rezession. Dies schlägt sich auch auf den deutschen Export an Gebäudearmaturen nieder. Die Exporte nach Brasilien sanken um 16,3 %, die Ausfuhren nach Russland gar um 29,1 %.

In China wurde der Prozess weg von export- und investitionsgetriebenem Wachstum und hin zu einem nachhaltigen Wachstum über die Binnennachfrage (also Konsum und Dienstleistungen) weiter vorangetrieben. Dies schlug sich in einem abermals geringeren Wirtschaftswachstum nieder. Die Ausfuhren von Gebäudearmaturen dorthin schwächelten im Gesamtjahr 2015 dementsprechend und fielen um 4,6 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Deutlich dynamischer dagegen entwickelte sich Indien. Unter dem neuen Regierungschef Narendra Modi erlebt das Land momentan einen Aufschwung, wovon auch der deutsche Export profitierte. Gebäudearmaturen-Ausfuhren nach Indien legten um starke 36,5 % zu.

Prognose 2016: Wachstum von 1 % erwartet

Das größte Risiko für die Exportnation Deutschland besteht darin, dass sich neben den schwächelnden Schwellenländern auch noch die US-Konjunktur abkühlt. Auch in Europa gibt es mit der Griechenland-Krise und dem Ukraine-Konflikt ungelöste Probleme. Außerdem bremst der akute Nachwuchsmangel im SHK-Handwerk das Wachstum.

Hoffen lässt jedoch die gute Konsumlaune der Verbraucher, die von höheren Nettoeinkommen profitieren sowie die steigenden Ausgaben der öffentlichen Hand für Flüchtlinge, die die Konjunktur ankurbeln. Im optimalen Fall kann die starke Inlandsnachfrage die schwächere Auslandsnachfrage ausgleichen. Der Fachverband Armaturen erwartet für 2016 daher ein nominales Wachstum von 1 %.

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