GET Nord: Tipps für Ihren Messebesuch

In wenigen Tagen ist es soweit: Die GET Nord in Hamburg öffnet ihre Messehallen. Auch die Si-Redaktion wird vor Ort sein und hat sich im Vorfeld des Messebesuches mit den Schwerpunkten der Ausstellung vertraut gemacht.

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    Get Nord 2014 Eingang-Mitte Messeplatz

Die gemeinsame Fachmesse für Elektro, Sanitär, Heizung und Klima – die GET Nord – steht in den Startlöchern. Vom 17. bis 19. November öffnet sie ihre Tore und präsentiert auf dem Hamburger Messegelände Produkte, System und Dienstleistungen. Rund 90 % der Ausstellungsflächen waren bereits im Frühjahr vermietet – Veranstalter und Teilnehmer blicken positiv auf die bevorstehende Veranstaltung. Aber was erwartet die Besucher 2016 auf der 60.000 m² großen Ausstellungsfläche? Welche Veranstaltungen lohnen sich für den SHK-Handwerker? Und welchen Entwicklungen wird die Messe besondere Aufmerksamkeit schenken?

Strom- und Wärmemarkt wachsen zusammen

Der Anteil erneuerbarer Energien im Strommix wächst. Nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie betrug der Anteil an „grünem Strom“ im Jahr 2015 bereits 30 % der Bruttostromerzeugung. In Anbetracht der ambitionierten Klimaschutzziele Deutschlands ist dieser hohe Wert durchaus gewollt. Allerdings besteht ein zentrales Problem: Da die Energieerzeugung stark wetterabhängig ist, schwankt die Menge des zur Verfügung stehenden „Öko-Stroms“. Deshalb soll überschüssiger Strom bald vermehrt zum Heizen genutzt werden. Unter dem Stichwort Sektorkopplung sollen die Sektoren Strom, Verkehr und Wärme künftig stärker zusammenwachsen.

Hybride Systeme

Dahingehend hat sich auch die deutsche Heizungsindustrie aufgestellt und präsentiert auf der Hamburger Messe ein breites Produktportfolio, das die Verzahnung von Strom-und Wärmemarkt möglich macht. Dazu zählen beispielweise die strombasierte Wärmepumpe als Einzellösung, aber auch verschiedenen Hybridsysteme wie die Kombination aus Wärmepumpe und Brennwertkessel. Den Betreib im Niedrig- und Mittellastbereich übernimmt in diesem Zweiergespann die Wärmepumpe, der Brennwertkessel schaltet sich bei Spitzenlasten dazu. Überdies kann eine solarthermische Anlage eingekoppelt werden, um die Effizienz der Anlage weiter zu steigern. Eine andere Option für die Sektorkopplung im Wärmemarkt wäre die Kombination einer PV-Anlage und einer Wärmepumpe mit einem Speicher.

Ausstellungsflächen & Veranstaltungen zum Thema

Sonderschau des BDH

Im Erdgeschoss der Halle B2, Stand 230, zeigt sich der Status Quo moderner Heizungstechnik auf Basis von Gas, Öl, Strom und erneuerbaren Energien: vom hybriden System, über Brennstoffzellenheizungen bis hin zur digitalen Heizung. Für Messebesucher soll die Sonderschau des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie e. V. (BDH) eine zentrale Plattform für aktuelle Fragen der Energie- und Wärmewende bieten. Anhand von Modernisierungsbeispielen will der BDH zeigen, welche Einsparpotentiale modernen Heizsysteme innewohnen.

Innovationsforum

Welche Ideen und Technologien prägen die Zukunft der Elektro-, Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche? Im InnovationsForum auf der GET Nord werden diese Fragen diskutiert. – © GET Nord

In der gleichen Halle befindet sich auch das InnovationsForum, das zahlreiche Vorträge rund um das Megathema Energieeffizienz bietet. Die Frage, wie Heizung, Wasser und Elektro in einem Smart Building miteinander kommunizieren können, steht im Mittelpunkt der Expertenvorträge. Auch der Markt, die Technik und Potenziale von Brennstoffzellenheizungen werden beleuchtet.

Blick über die Gewerkegrenze

Anspruchsvolle Technik und intelligente Vernetzung erfordern in Gebäuden künftig ein ganzheitliches Energiemanagement. Steuerungs- und Regelungssysteme verbinden sämtliche Anwendungen, von der Heizung über die Lüftung bis zum Stromspeicher. SHK-Handwerker werden dadurch immer mehr zu Systemintegratoren, die vernetzt denken und handeln müssen. Auf der GET Nord bieten die Fachverbände des SHK-Handwerks daher umfangreiche Informationen und die Möglichkeit zum persönlichen Austausch, um das eigene Know-how praxisnah zu vertiefen.

Das E-Haus

Im E-Haus wird smartes Wohnen zum Erlebnis – hier sind zahlreiche Gebäudefunktionen miteinander verknüpft. Weitere Informationen erhalten interessierte Besucher am Counter des E-Verbändestandes. – © GET Nord

Wie die Energiewende über Gewerkegrenzen hinweg funktioniert, zeigt die Sonderschau E-Haus im Erdgeschoss der Halle B2, Stand 131, unmittelbar neben dem Stand der norddeutschen E-Verbände. Hier wird erlebbar gemacht, wie die intelligente Verknüpfung aller Haustechnik-Komponenten und -systeme funktioniert. Das Modellhaus für innovative Gebäudeautomation präsentiert sich auf der diesjährigen Messe mit einer aktualisierten Auflage. Die Themen Energieeffizienz und Energiemanagement stehen ebenso im Fokus sowie Komfort und Sicherheit – unter anderem mit Blick auf generationenübergreifendes Wohnen. Vernetzt sind die Funktionen auf Basis des weltweiten Standards für Gebäudeautomation KNX. Interessierte Besucher können das Haus individuell besuchen oder über einen geführten Rundgang kennenlernen.

E-Mobilität

Nicht nur die Sektoren Strom und Wärme spielen heute eine entscheidende energiepolitische Rolle – durch die Kopplung an erneuerbaren Strom nimmt auch das Interesse an Elektroautos als Nullemissionsfahrzeuge zu. Das Potenzial der Elektro-Mobilität können Fachbesucher auf der GET Nord live erleben – beispielsweise bei einer Probefahrt mit dem E-Mobil rund ums Messegelände. Zentrale Anlaufstelle für E-Mobilität ist der Stand der norddeutschen Elektroverbände im Erdgeschoss der Halle B2. Hobby-Rennfahrer können sich auch an der Besucher-Rallye „E-Tour Elektromobilität auf derGET Nord“ einbringen, die in Kooperation mit dem Medienpartner ElektroWirtschaft durchgeführt wird.

Digitalisierung der Heiztechnik

Ein Schwerpunkt vieler Aussteller liegt auf der Digitalisierung der Heiztechnik – mit Hilfe von Apps für Smartphone und Co. können Anwender ihre Anlage mittlerweile bequem von beinahe jedem Ort aus steuern und überwachen und so weitere Energieeinsparpotentiale realisieren.

Die zunehmende Digitalisierung der Heizungssysteme können auch Fachhandwerker für sich nutzen und mit starken Argumenten für die Durchsetzung der Wärmewende im Heizungskeller punkten. Wer individuell passende Heizsysteme für Kunden kombiniert, muss dabei immer mehr auf Spezialwissen und die Zusammenarbeit unterschiedlicher Gewerke setzen. Als Fachmesse im Norden vereint die GET Nord deshalb die Bereiche Elektro, Sanitär, Heizung und Klima unter einem Dach und will dem Fachhandwerk wichtige Impulse für das Verständnis vom „Haus als System“ geben. Der Leitgedanke des Messekonzepts „Vernetzen Sie Ihren Erfolg“ verfolgt das Ziel die verschiedenen Gewerke miteinander zu verknüpfen und so gemeinsam den Weg zu einem intelligenten und energieeffizienten Gebäude zu bestreiten.

Die Profis von morgen

Ein Messebesuch lohnt sich auch für Azubis: Die GET Nord will mit spezifischen Veranstaltungsformaten den Nachwuchs ansprechen und Auszubildende aller Lehrjahre dazu anregen, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Deutsche Meisterschaften der Anlagenmechaniker SHK

Erstmals ist die GET Nord der Austragungsort für die Deutschen Meisterschaften der Anlagenmechaniker SHK. Am 17. und 18. November wird auf dem Hamburger Messegelände der Jahrgangsbeste ermittelt. Die Auszubildenden, die zuvor Sieger auf der Landesebene waren, müssen bei diesem Bundeswettbewerb erneut vor einer Jury ihr Können zeigen. Zu diesem Kampfgericht gehört u.a. Nathanael Liebergeld, Weltmeister auf den WorldSkills 2015 (der Weltmeisterschaft der Berufe in Brasilien). Bundessieger wird derjenige, der unter Wettkampfbedingungen die verschiedenen Aufgaben bestmöglich gelöst hat. Der Gewinner erhält zugleich die Qualifikation an den weiterführenden Wettbewerben, wie Euro- und Worldskills, teilzunehmen. Die Besucher der GET Nord können bei diesem Wettkampf am Donnerstag, 17. November, von 9 bis 17.30 Uhr und am Freitag, 18. November, von 9 bis 11.30 Uhr im Obergeschoss der Halle B4 live dabei sein.

Hier werden sie gefordert: Im Power- und Technikpark können Auszubildende zeigen, was sie schon gelernt haben. – © GET Nord

Power- und Technikpark

In der Werkstattstraße der GET Nord, dem sogenannten Powerpark, können Auszubildende ihr Know-how unter Beweis stellen: Aussteller bieten dazu produktorientierte Aufgaben an, auf deren praktische Lösung es ankommt. Wer die Aufgabe erfolgreich löst, erhält eine persönliche Urkunde vom Hersteller. Der Powerpark im Obergeschoss der Halle B4 ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Auch der Technikpark gehört zum festen Bestandteil der GET Nord. Auszubildende aus allen Lehrjahren des SHK-Bereichs haben auch hier die Chance, ihre Fähigkeiten zu testen. Kleine Aufgaben aus dem gesamten Spektrum des Anlagenmechanikers und Klempners müssen hier gelöst werden.

Und außerdem…

Forum der Fachverbände des SHK-Handwerks

Der TrinkwasserCheck und der HeizungsCheck sind Bestandteil des Kommunikationskonzepts „Wir checken für Deutschland“, mit dem das norddeutsche SHK-Handwerk den Ausbau des Dienstleistungsgeschäftes unterstützen will. Darüber informiert das Forum der Fachverbände im Erdgeschoss der Halle B2. Zudem werden im Rahmen der Messe Versicherungsmöglichkeiten für den Betrieb und den Betriebsinhaber vorgestellt. Der Fachverbandsstand zeigt darüber hinaus verschiedene Möglichkeiten zur Weiterbildung im SHK-Handwerk auf und präsentiert die Vorschriften „Fachregeln und Fachinformationen des ZVSHK“.

www.get-nord.de

https://www.youtube.com/watch?v=1tNcVYnMj0A