Die Sanitärfirma Gail aus Dasing hat sich bei ihrer Außenwerbung etwas einfallen lassen: Sie ließ einen ihrer Firmenwagen mit dem Foto eines Mannes bedrucken, der gerade mit heruntergelassener Hose auf der Toilette sitzt. In der Folge sieht es so aus, als ob der fahrende Installateur gerade auf dem stillen Örtchen weilt, während er zum Kunden fährt.
Die Werbung, die die meisten Menschen als humorvoll einstufen würden, ist jedoch einem Gymnasialdirektor aus Friedberg in der Nähe von Augsburg unangenehm aufgefallen. In einem Brief an den SHK-Unternehmer und Geschäftsführer Ulrich Gail hat er darauf hingewiesen, dass das Fahrzeug an Schultagen nicht auf seinem Schulhof parken dürfe – dort hatte das Sanitärunternehmen kürzlich Sanierungsmaßnahmen ausgeführt, beauftragt vom zuständigen Landratsamt. Schuldirektor Bernhard Gruber schreibt „dass die ästhetische Gestaltung des Firmenwagens dem Bildungs- und Erziehungsauftrag eines Gymnasiums recht eindeutig widerspreche“.
Werbeeffekt bleibt nicht aus
Ulrich Gail sieht’s gelassen und postet ein Bild seines Firmenwagens samt dem Anschreiben des Direktors auf facebook. Was folgt ist ein wahrer Shitstorm gegen den Friedberger Bildungshüter – zahlreiche Medien, von der Bild-Zeitung über den Bayerischen Rundfunk bis zu RTL, berichten bundesweit über Gails „Klo-Auto“. Für den SHKler wird der Vorfall zu einem großartigen Werbeeffekt – jeder in der Region kennt nun den fahrenden Toilettensitz, erst recht die Schüler des besagten Friedberger Gymnasiums.
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