Grohe veröffentlicht Umweltproduktdeklarationen

Grohe legt mit der Veröffentlichung von Environmental Product Declarations ökologische Auswirkungen von Produkten offen. – © Grohe

Das Wissen über die Umweltauswirkungen eines Gebäudes wird für die Bauindustrie zum Schlüssel, um auf die notwendige grüne Transformation hinzuarbeiten. Dementsprechend haben einige Staaten bereits nationale Kohlenstoffgrenzwerte für den Lebenszyklus neuer oder öffentlicher Gebäude festgelegt. Einige Staaten verlangen eine Kohlenstoffbilanz als Mindeststandard, während andere generell strengere Anforderungen für neue Bauprojekte erlassen haben.

Environmental Product Declarations („Umweltproduktdeklarationen“) werden von der Europäischen Kommission als geeignetes Mittel zur Nachhaltigkeitsbewertung eines Gebäudes angesehen, da die darin verwendeten Materialien und Produkte die Auswirkungen eines Gebäudes auf die Umwelt maßgeblich bestimmen. Um Kund:innen gegenüber Transparenz über den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte zu bieten, wird die Sanitärmarke Grohe bis Ende Oktober EPDs für 18 Produktgruppen mit mehr als 600 Einzelprodukten veröffentlichen. Die erste Reihe von EPDs, die Ende Juli 2022 veröffentlicht wurde, umfasst Waschtisch- und Küchenarmaturen, Thermostate und Brausestangensets. Der zweite Teil, dessen Veröffentlichung bis Ende Oktober 2022 folgt, wird Spezialarmaturen, Handbrausen, Installationssysteme und Betätigungsplatten beinhalten.
„Mit der Einführung von EPDs für eine breite Palette unseres Portfolios ermöglichen wir unseren Kund:innen eine einfache Orientierung und transparente Vergleichsmöglichkeiten hinsichtlich der Ökobilanz unserer Produkte. Auf dieser Basis können sie fundierte Aussagen über die Umweltauswirkungen von Gebäuden treffen. Dies ist oft ein Grundstein für Nachhaltigkeitszertifizierungen wie DGNB, LEED oder BREEAM oder sogar eine Voraussetzung für neue Baugenehmigungen in vielen europäischen Städten. Durch den zunehmend auf der Bauindustrie lastenden Druck, Gebäude immer nachhaltiger zu gestalten, werden solche Informationen in Zukunft ein Auswahlkriterium für Produkte sein und denselben Stellenwert haben wie Preis, Design oder Qualität“, sagt Jonas Brennwald, Leader, Lixil Emena.

Transparenz fördert nachhaltige Bauprojekte

Eine EPD ist ein umfassender, unabhängig geprüfter und registrierter Produktpass. Er liefert transparente und vergleichbare Daten über die Umweltauswirkungen im Lebenszyklus eines Produkts (Life Cycle Assessment). Der Lebenszyklus wird von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und die Nutzungsphase bis hin zur Entsorgung betrachtet, einschließlich der Auswirkungen der einzelnen Transportwege. Tomas Kvillström, Leader, Commercial Regulation, LIXIL EMENA, unterstreicht, wie wichtig es ist, den gesamten Lebenszyklus eines Produkts zu untersuchen: „Wir haben auch die Nutzungsphase betrachtet, die in der Vergangenheit von der Industrie manchmal vernachlässigt wurde. Die lange Nutzungsphase unserer Produkte ist der Haupttreiber für den Wasser- und Energieverbrauch und damit eine entscheidende Information für Gebäudemanagementunternehmen und insbesondere Hotelbetreiber. Dieses Wissen ist aber nicht nur elementar für unsere Kund:innen, sondern auch ein guter Maßstab für uns selbst, um die Nachhaltigkeit unserer Wertschöpfungskette und Produkte weiter zu steigern.“
Environmental Declarations basieren auf der internationalen Norm ISO 14025. Im Hinblick auf die Bauindustrie beruhen EPDs insbesondere auf der Norm EN 15804 für Bauprodukte, Dienstleistungen und Prozesse3.

Wichtiger Baustein in der Nachhaltigkeitsstrategie

Bei den Anforderungen an nachhaltige Produkte liegt der Fokus heute vor allem auf dem Global Warming Potential (GWP). Durch die Erhebung und Validierung von EPD-relevanten Daten strebt Grohe langfristig zunehmend emissionsärmere Produktstrategien und eine kontinuierliche Verbesserung des eigenen CO2-Fußabdrucks an.
Verbesserungspotenziale könnten beispielsweise in Aspekten wie der Materialbeschaffung in größerer Nähe zum Werk oder der Stärkung des Grohe Ansatzes für umweltfreundliche Transporte liegen. Seit 2020 sind alle acht LIXIL Werke, darunter die Werke in Hemer, Lahr, Porta Westfalica (Deutschland), Albergaria (Portugal) und Klaeng (Thailand) sowie Jiangmen (China), Danang (Vietnam) und Monterrey (Mexiko), in denen auch Grohe Produkte hergestellt werden, und auch die deutschen Logistikzentren, CO2-neutral. 2021 wurde die europäische Ausgangslogistik CO2-neutral. Alle Werke und deutschen Distributionszentren haben auf erneuerbare Energien umgestellt. Die gesammelten EPD-Daten zeigen CO2-Spitzen auf und können so das Ziel unterstützen, Emissionen weiter zu vermeiden und zu reduzieren und damit auch den Kompensationsanteil zu minimieren. Als Marke im Portfolio von LIXIL, einem japanischen Hersteller von richtungsweisenden Wassertechnologien und Gebäudeausstattung, trägt Grohe mit seinen Bemühungen zum Ziel des Konzerns bei, bis 2050 eine Netto-Null-Emission zu erreichen. „Um unseren Planeten zu schützen, müssen wir die Art und Weise, wie wir unsere gebaute Umwelt gestalten, ändern. Wir begrüßen EPDs als das ’neue Normal‘ in der Branche, um den Wandel hin zu Projekten mit geringer Umweltbelastung und niedrigem Energieverbrauch zu fördern. Sie sind die Voraussetzung für nachhaltige, zukunftsfähige Gebäudekonzepte“, sagt Jonas Brennwald.

Alle EPDs können auf https://www.environdec.com/library eingesehen werden.

www.grohe.de