Handwerksgeschichte: Innung SHK Berlin ausgezeichnet

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat Ende Januar zum ersten Mal den „Preis für Handwerksgeschichte“ verliehen. Aus insgesamt 71 Bewerbungen hat die Jury drei Preisträger gekürt – darunter die Innung Sanitär Heizung Klempner Klima Berlin.

Archivbild
Das Projekt der Innung umfasst sowohl das um Mitgliederquellen erweiterte Innungsarchiv als auch die akribisch recherchierte Festschrift „400 Jahre Innung SHK Berlin“. – © SHK Berlin

„Das Handwerk ist nicht nur eine zentrale Säule der Wirtschaftskraft Deutschlands, sondern integraler Bestandteil unserer Kulturgeschichte. Wie reich und vielfältig der Beitrag des Handwerks dazu ist, wird nun mit dem Preis für Handwerksgeschichte ein Stück sichtbarer gemacht. Das ist gut, weil auch für Handwerkerinnen und Handwerker gilt: Wer den besten Weg in die Zukunft finden will, sollte wissen und darauf aufbauen, was bereits hinter einem liegt. Die eigene Geschichte und Tradition kann Inspirationsquelle für Innovationen sein“, sagte ZDH-Präsident Jörg Dittrich bei der Preisverleihung in Berlin.

Kulturelles Erbe

Als besonders erfreulich hob er die hohe Zahl der eingegangenen Bewerbungen hervor. „Das zeigt deutlich, dass die Bewahrung des kulturellen Erbes für das Handwerk einen enorm hohen Stellenwert hat“, betonte der ZDH-Präsident. Der Preis für Handwerksgeschichte zeige zum einen, wie stark Kultur und Geschichte im Handwerk ineinanderfließen. Zum anderen verschaffe er dem handwerklichen Beitrag und Einsatz für die Gesellschaft Sichtbarkeit.

400 Jahre SHK Innung Berlin

Mit besonderem Engagement hat die Innung SHK Berlin ihre 400-jährige Innungsgeschichte aufgearbeitet. Das Projekt umfasst sowohl das um Mitgliederquellen erweiterte Innungsarchiv als auch die akribisch recherchierte Festschrift „400 Jahre Innung SHK Berlin“, die die auf gut 50 Seiten die Geschichte der Innung SHK Berlin nachzeichnet – von der 1617 erfolgten Gründung der „Klempner-Innung in Berlin und Cölln“ und der Verarbeitung verzinnten Weißbleches am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges bis hin zu einem modernen Dienstleistungsverband, der sich heute auch mit den Trendthemen Wärmewende, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) beschäftigt. Rund 620 SHK-Betriebe mit mehr als 5.000 Erwerbstätigen und 1.300 Auszubildenden vertritt die Innung heute. Mehr Infos unter folgendem Link.

Preisverleihung
ZDH-Preisverleihung Ende Januar in Berlin: Aus 71 Bewerbungen hat die Jury drei Preisträger ermittelt und eine besondere Erwähnung für handwerksgeschichtliches Engagement ausgesprochen. – © ZDH/Peter Lorenz

Zu den beiden weiteren Preisträgerinnen und Preisträgern zählen das Seilermuseum Stockach und die Main Bäcker Hench GmbH. Die Seilerei + Flechterei Bernhard Muffler zeigt die Bedeutung des Seilerhandwerks im Bodenseeraum und lässt dieses Handwerk für die Besucher zum Erlebnis werden. Die Main Bäcker Hench GmbH gehört zu den Preisträgern für ihre Quellenedition “Backen im Nationalsozialismus”. Ein Projekt im Rahmen des Citizen Science Programms des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg.
 
Die Fachgruppe Restauratoren im Handwerk e. V. erhielt eine besondere Erwähnung für ihr Ausstellungsprojekt „Besessen – Die geheime Kunst des Polsterns“. Dieses hat sie gemeinsam mit einem externen Kurator am Grassi-Museum in Leipzig durchgeführt.  

Erweiterter Teilnehmerkreis

Der Preis für Handwerksgeschichte ist vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in Zusammenarbeit mit seinem Interdisziplinären Arbeitskreis für Handwerksgeschichte (InAH) entwickelt worden. Dem InAH gehören Expertinnen und Experten aus den Geschichtswissenschaften, Archiven, Museen und der Handwerksorganisation an. In der ersten Ausschreibung war der Preis noch auf das Handwerk begrenzt. Zukünftig wird der Teilnehmerkreis auch auf die Wissenschaft und Kultureinrichtungen ausgeweitet, um die öffentliche Wahrnehmung der Handwerksforschung und -geschichte zu stärken und Innovationen zu schaffen.

Weitere Informationen, Hintergründe zu den Preisträgerinnen und Preisträgern sowie Fotos der Veranstaltung finden Sie unter folgendem Link.

www.shk-berlin.de