Heizen mit 100 % Wasserstoff in Linnicher Pilotprojekt

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW, hat am 12. Dezember 2022 in Linnich ein weiteres Pilotprojekt aus dem Bereich Heizen mit Wasserstoff offiziell in Betrieb genommen.

Remeha-Vertriebsleiter Franz Killinger und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur im Gespräch vor dem mit 100 % Wasserstoff betriebenen Brennwertkessel von Remeha. – © Sascha Kreklau Fotografie / Gelsenwasser AG

Ähnlich wie die Westenergie AG Essen in Holzwickede speist Netzbetreiber Gelsenwasser in diesem Pilotprojekt reinen Wasserstoff in ein bestehendes Erdgasnetz. Unter Verwendung von 100 % Wasserstoff-Brennwertkesseln von Remeha werden so zwei Gebäude der Gelsenwasser-Betriebsstelle CO2-neutral beheizt.

Dekarbonisierung des Gasnetzes

Die Grünen-Politikerin Mona Neubaur zeigt sich überzeugt: „Es ist wichtig, dass die Wärmeversorgung verstärkt aus erneuerbaren Energien gedeckt wird. Neben Wärmepumpen, Windenergie, Photovoltaik und Tiefengeothermie kann auch grüner Wasserstoff in der Wärmeversorgung eine Perspektive in Richtung Klimaneutralität sein. Das Projekt in Linnich testet jetzt, wie dies im Konkreten gelingen kann. Bis 2045 sollten wir alle uns zur Verfügung stehenden Technologien nutzen, um die CO2-Emissionen vor Ort zu senken.“

Diese Einschätzung teilt auch Remeha-Vertriebsleiter Franz Killinger. Er fügt hinzu: „Die Dekarbonisierung des Gasnetzes ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität im Wärmesektor. Das Know-how in der Brennwerttechnologie ist in Deutschland vorhanden. Sowohl auf Herstellerseite als auch im Handwerk. Daher sehen wir Wasserstoff als wichtigen Baustein in der Wärmewende.“

Dekarbonisierung des Wärmemarktes

Welche Bedeutung die Wärmeinsel in Linnich innerhalb der Wasserstoff-Strategie bei Gelsenwasser einnimmt, erläutert der Vorstandsvorsitzende Henning R. Deters: „Wasserstoff wird eine Rolle bei der Dekarbonisierung des Wärmemarktes spielen. Daher befassen wir uns intensiv damit. Wir machen Strategie immer ganz konkret, indem wir die Dinge selbst testen. Wir werden herausfinden, was es braucht, um 100 % H2 durch unsere Netze sicher zu den Menschen zu bringen.“ Deters ergänzt:  „Wir wollen dazu beitragen, die Wärmeversorgung der Zukunft sicher, klimaneutral und bezahlbar zu gestalten. Einer dieser Beiträge ist diese Wasserstoff-Wärmeinsel in Linnich.“

Nach erfolgreicher H2-ready-Analyse von Netz und Anlagen wird in der zwölfmonatigen Projektphase für die Wärmeversorgung komplett das bestehende Gasnetz genutzt. Hierfür bietet Remeha die Wasserstoff-Brennwerttechnik. Das Gelsenwasser-Projektteam testet in den kommenden zwölf Monaten insbesondere das Zusammenspiel zwischen Netz und Hausinstallation inklusive der Gasanlagen auf Funktionalität und Kompatibilität.

„Hier gewinnen wir Erkenntnisse darüber, wie gut die Gasverteilnetze für die klimaneutrale Zukunft geeignet sind“, erläutert Christian Creutzburg, Geschäftsführer der Gelsenwasser Energienetze GmbH.

www.remeha.de