Mehr Solarstrom auf Firmendächern

Die Bundesnetzagentur hat die Ausschreibungen für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden am 4. Juli 2023 veröffentlicht. Das Ausschreibungsvolumen beträgt 210 MW. Der Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) freut sich über den Auktionserfolg. Das Statement:

Immer mehr Unternehmen errichten wegen günstigerer Bedingungen Solar-Dachstromanlagen und erzeugen so preiswerten Strom. – © BSW

Der Hauptgeschäftsführer des BSW, Carsten Körnig sagt: „Dies ist ein weiterer Beleg für die Leistungsfähigkeit der Solarbranche und die hohe Investitionsbereitschaft der Wirtschaft in die Photovoltaik. Im Falle geeigneter Rahmenbedingungen liefern sie gemeinsam den gewünschten Klimaschutzbeitrag.“

Die Photovoltaik-Ausschreibungen sind ein wettbewerbsorientiertes Verfahren, bei dem die Höhe der Vergütung von Solarstrom durch Ausschreibungen ermittelt wird. Das Ziel ist, den niedrigsten Preis für den von den PV-Projekten erzeugten Strom zu erzielen.

PV-Reform der Ampelregierung wirkt

Der BSW sieht in dem Auktionserfolg zudem eine Bestätigung dafür, dass sich die im letzten Jahr von der Ampel-Koalition auf den Weg gebrachten energiepolitischen Reformen auszahlen: „Die Aufhebung des Eigenverbrauchsverbotes und das Heraufsetzen der Gebotshöchstwerte haben die Solarauktionen auf Erfolgskurs gebracht. Doch der Ausbau muss laut weiter beschleunigt werden. In vier Jahren muss jährlich fünf Mal so viel Solarstromleistung auf Firmendächern installiert werden. Es ist daher überfällig, nun weitere Investitionsbarrieren für die Errichtung neuer PV-Firmendächer zu beseitigen“, so Körnig.

Die Vereinfachung der Netzzugangsbedingungen und eine Nachjustierung der anzulegenden Förderwerte auch für neue PV-Dächer mittlerer Leistung sollten nach den Empfehlungen der Solarwirtschaft vor dem Hintergrund stark gestiegener Kosten bei Kapital und Arbeit dabei an erster Stelle stehen.

Es geht noch mehr

An der grundsätzlichen Photovoltaik-Investitionsbereitschaft der Unternehmen werde es dann nicht mangeln, zeigt sich der BSW überzeugt. Nach einer Ende 2022 durchgeführten YouGov-Repräsentativumfrage im BSW-Auftrag erklärten immerhin ein Drittel (37 %) der Unternehmen, in den kommenden drei Jahren eine Solarstromanlage auf dem eigenen Firmendach errichten zu wollen. Noch seien mehr als 90 % der geeigneten Firmendächer für die Energiewende aber noch ungenutzt und der Nachholbedarf hier besonders hoch, so Körnig.

2022 wurden in Deutschland nach Daten der Bundesnetzagentur Solarstromanlagen mit einer Leistung von rd. 1,5 GW auf Firmendächern errichtet. Zum Vergleich: Auf Eigenheimdächern und Freiflächen kamen mit jeweils 3 GW im vergangenen Jahr beinahe doppelt so viel Solarleistung hinzu.

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