Messehalle 12 eingeweiht: die Messe Frankfurt wächst

Rund 2.000 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien waren zum Festakt auf dem Frankfurter Messegelände geladen. Das Gebäude wurde in zwei Jahren Bauzeit errichtet und bildet den Schlussstein in der Bebauung freier Fläche innerhalb des Westgeländes der Messe Frankfurt.

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    © Messe Frankfurt GmbH / © Valentin
    Die Eröffnung der Messehalle 12 in Frankfurt am Main. V.l.n.r.: Detlef Braun, Mathias Samson, Gerhard Wittfeld, Peter Feldmann, Johann Bögl, Wolfgang Marzin, Prof. Wagner K., Uwe Behm, Markus Quint.
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    Die neue Messehalle 12.

„Die Messe Frankfurt ist einer der wichtigsten globalen Akteure der Branche und ein Musterbeispiel für Hessens wirtschaftlichen Erfolg. Sie nutzt die Möglichkeiten der Digitalisierung für neue Marketingkonzepte, aber sie weiß auch, dass persönliche Begegnung und unmittelbarer Austausch nicht zu ersetzen sind“, lobte Mathias Samson, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, die Messe Frankfurt in seinem Grußwort. „Messen werden deshalb auch in der digitalen Ökonomie ihre Funktion als Branchentreffs und Schaufenster der Wirtschaft behalten. Sie stehen für internationalen Handel und freien Waren- und Dienstleistungsverkehr – also für Prinzipien, denen Deutschland Arbeitsplätze und Wohlstand verdankt.“

Zwei Jahre Bauzeit

Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main und Aufsichtsratsvorsitzender der Messe Frankfurt, zeigte sich besonders von der außergewöhnlichen Hallen-Architekturbeeindruckt: „Vor zwei Jahren haben wir hier den Grundstein für die Halle 12 gelegt. Wir hatten Pläne und Bilder vor Augen, die uns bereits damals zeigten, welche besondere Architekturleistung uns erwartet. Alle Erwartungen wurden von der Realität übertroffen. Die Halle 12 ist ein weiteres architektonisches Highlight auf dem Frankfurter Messegelände.“ Der Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende Feldmann ergänzte: „Zu Spitzenzeiten haben gleichzeitig über 800 Fachkräfte auf der Baustelle der rund 34.000 m² großen Halle gearbeitet. Ihre Grundfläche entspricht der Größe von fünf Fußballfeldern. Im angrenzenden Parkhaus stehen 800 Parkplätze zur Verfügung. Es wurden ca. 600 km Daten- und Schwachstromkabel und 50 km Kabel für die Gebäudeleittechnik verlegt. Des Weiteren gibt es 46 Lüftungsanlagen, 50.000 m² Lüftungskanäle, sechs Kältemaschinen, 34 km Rohrleitungen für Kälte und Heizung, 160 Heizkörper, 25.000 Sprinkler und 11,2 km Trinkwasserleitungen aus Edelstahl. Auf dem Dach stehen 5.300 Solarmodule mit einer Gesamtfläche von 9.000 m². Damit ist eine Energieerzeugung möglich, die dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 241 Vier-Personen-Haushalten entspricht.“

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Die Via Mobile

Durch die rund drei km lange Via Mobile, das überdachte und verglaste Transportsystem mit Laufbändern und Rolltreppen, sind nun alle Hallen des Messegeländes miteinander verbunden. „Wir haben eine moderne, variabel einsetzbare Halle gebaut, die durch ihre transparente Bauweise eine übersichtliche und logistisch ideale Besucherführung aufweist“, freute sich Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt, während der feierlichen Einweihung. „Wir danken unseren Gesellschaftern und dem Aufsichtsrat für die großartige und weitsichtige Entscheidung zum Bau der Halle 12 – und damit auch für die Optimierung des gesamten Messegeländes. Mit der Halle 12 konnten wir die besten Voraussetzungen schaffen, das Gelände in Zukunft noch flexibler zu nutzen.“

Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, fügte hinzu: „Dass die neue Halle im Messealltag funktioniert und Ausstellern und Besuchern ein außergewöhnliches Ambiente bietet, hat sie bereits bei der 25. Automechanika bewiesen.“

Modenisierungsplan

Die Messe Frankfurt verfolgt seit dem Jahr 1997 einen ehrgeizigen Masterplan, der eine Modernisierung des Messegeländes und eine damit verbundene Steigerung der Qualität zum Ziel hat. „Mit diesem Masterplan befinden wir uns jetzt auf der Zielgeraden“, sagte Uwe Behm, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. „Wenn dieser abgeschlossen ist, werden wir rund 1 Mrd. Euro in das Messegelände investiert haben.“ Dazu werden dann auch noch der Neubau der Halle 5, der unmittelbar nach der Buchmesse 2019 beginnt, sowie die technische Aufrüstung der Halle 6 und die Revitalisierung des Congress Centers zählen.

Lichtkunst in der neuen Messehalle 12

Anlässlich der feierlichen Eröffnung der neuen Messehalle 12 wurde im Nordfoyer der Halle die Installation „Flying to Peace“ des Münchner Designers Ingo Maurer der Öffentlichkeit vorgestellt und in Betrieb genommen. Maurer hatte den Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung des Nordfoyers der neuen Messehalle 12 mit einem vertikalen Pendel, in Form eines Ellipsoids, einstimmig für sich entschieden.

Ziel des Wettbewerbs „Kunst am Bau“ für die Messehalle 12 war es, den Luftraum des Nordfoyers künstlerisch mit Lichtkunst zu gestalten. Durch die Glasfassade ist die gesamte Verkehrsfläche in ihrer Höhe und Tiefe auch von außen gut einsehbar. Das markante Objekt wird während des Schwingens nach oben gezogen, um den Betrachtern auf den unterschiedlichen Erschließungsebenen einen Ausblick zu gewähren.

Uwe Behm, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, zeigte sich überzeugt, dass „Flying to Peace“ die Aufmerksamkeit der Besucher im Nordfoyer auf sich ziehen wird: „Ich freue mich sehr, dass wir diese raumfüllende Installation in der neuen Halle 12 präsentieren können. Dieses Kunstwerk ist in seiner Tiefgründigkeit zugleich sympathisch und witzig. Das Nordfoyer der Halle 12 wird durch das Pendel zu einer wahren Sehenswürdigkeit werden.“

Über das Pendel

Im Gegensatz zu einem foucaultschen Pendel bewegt sich das Pendel in der Halle 12 in einer vertikalen Ebene hin und her. Die Unterkante des Pendels liegt in Ruheposition bei drei Metern über dem Boden. Wenn das Pendel nach oben gezogen ist, beträgt der Abstand zum Boden ca. acht Meter. Der Pendelzyklus ist in fünf Phasen unterteilt und dauert rund eine Stunde. Um auf die Bewegung des Pendels und seines Verhaltens aufmerksam zu machen, zeichnet eine rote Lichtlinie am Boden den Schwingungsverlauf des Ellipsoids nach. Die verspiegelte, konvexe Oberfläche des Pendels fasst die Umgebung in einer Art Panorama zusammen, bei der sich der Betrachter immer im Mittelpunkt befindet.

Ingo Maurer über das Projekt: „Das Pendel ist ein faszinierendes Zusammenspiel aus Bewegung und Reflexion, das ganz individuelle Eindrücke und Empfindungen entstehen lässt. Ich freue mich sehr, dass die Messe Frankfurt sich für das Pendel entschieden hat. Meine Firma ist ja seit Jahrzehnten Aussteller, daher weiß ich, dass man sich während der intensiven Tage einer Messe sowohl Momente der Entspannung als auch inspirierende Situationen wünscht, die neuen Schwung geben. Es wäre schön, wenn die Menschen, die auf der Messe tätig sind, den ruhigen, regelmäßigen Schwung des Pendels intuitiv aufnehmen und sich von ihm motivieren lassen.“

Mit der Regelmäßigkeit aus harmonischer Schwingung und der beruhigenden Bewegung der Installation Flying to Peace hatte sich Maurer gegen Entwürfe von Jan und Tim Edler (realities:united), Brigitte Kowanz, Moritz Waldemeyer sowie Wolfgang Winter/Bertold Hörbelt durchgesetzt. „Flying to Peace ist ein markantes Objekt, das sich perfekt in den Raum einfügt“, beschreibt Prof. Matthias Wagner K, Direktor Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main und Mitglied der Wettbewerbs-Jury, Maurers Arbeit, und ergänzt: „Das Pendel entfaltet eine permanente Ästhetik, auch im Ruhezustand.“ Neben Prof. Wagner K gehörten noch Dr. Susanne Gaensheimer, Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Gerhard Wittfeld, Dipl-Ing. Architekt BDA und geschäftsführender Gesellschafter kadawittfeldarchitektur, Uwe Behm, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, und Olaf Kühl, Bereichsleiter Facility Management der Messe Frankfurt, der Jury an.

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www.ingo-maurer.com