Photovoltaikmarkt legt wieder zu

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) rechnet aufgrund der gesunkenen Systemkosten mit einer weiter anziehenden Photovoltaiknachfrage. Nicht richtig in Schwung kommt hingegen der Kollektormarkt.

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„Nach einem jahrelangen Rückgang der Nachfrage hat die heimische Solarbranche die Talsohle endlich durchschritten“, teilte der BSW-Solar am 12. April mit. Das spiegelt sich auch im aktuellen Photovoltaik-Geschäftsklimaindex wieder, der auf den höchsten Stand seit sieben Jahren geklettert ist. Ursache für die guten Geschäftserwartungen seien die Auftragsbücher vieler Solarunternehmen, die sich zunehmend füllen. Zudem rechnet der Verband „aufgrund attraktiver Renditeerwartungen und Finanzierungskonditionen für Gewerbe- und Immobilienbesitzer“ mit einer weiter anziehenden Nachfrage in den nächsten Monaten.

Hohe Einsparrenditen mit eigenem Solarsystem

Einen derart guten Geschäftsklimaindex verzeichnete die Branche zuletzt im Jahr 2010. „Lockten damals vor allem hohe Fördersätze, so sind es jetzt eher die niedrigen Anschaffungskosten für hochwertige Photovoltaiksysteme“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, den Unterschied. Seiner Ansicht nach ist jetzt ein guter Zeitpunkt für den Einstieg in die eigene Solarstromanlage, weil die Finanzierungskonditionen derzeit noch sehr günstig seien. „Während es bei der Bank für das Ersparte so gut wie keine Zinsen gibt, wirft die Investition in das eigene Solarsystem hohe Einsparrenditen ab“, betont Körnig.

Preisrückgang um 70 % seit 2007

Infolge des technologischen Fortschritts und eines harten internationalen Wettbewerbs sind die Preise für Solarstromanlagen in den vergangenen zehn Jahren um über 70 % gesunken, heißt es aus Berlin. Laut Körnig ist „Grünstrom vom eigenen Dach meist nur noch halb so teuer wie Graustrom vom Grundversorger“. Um möglichst hohe Eigenverbrauchsquoten zu erzielen, wird inzwischen fast jede zweite neue Solarstromanlage in Kombination mit einem Batteriespeicher installiert. Solarstromspeicher gelten inzwischen als ausgereift und werden von zahlreichen deutschen Qualitätsanbietern vertrieben. Die Batteriesysteme werden vom Fachhandwerk mit wenigen Handgriffen montiert.

PV-Zubau von 1,52 GW in 2016

Laut Bundesnetzagentur wurden 2016 bundesweit rund 51.900 neue Photovoltaikanlagen mit insgesamt etwa 1,52 GW Spitzenleistung neu installiert – im Vergleich zu 2015 (1,46 GW) wurden damit etwa 1.000 Anlagen mehr ans Netz genommen. Den Angaben zufolge sind in deutschen Haushalten inzwischen mehr als 50.000 Solarstromspeicher in Betrieb. Für dieses Jahr erwartet der BSW-Solar ein Marktwachstum im zweistelligen Prozentbereich.

Kollektormarkt ging um 8 % zurück

Weiterhin nicht in Schwung kommt hingegen der Solarthermiemarkt. „Die Energiewende im Heizungskeller geht voran – doch das Tempo ist ausbaufähig“, beschreibt Körnig die Entwicklung. Laut den aktuellen Zahlen wurden 2016 etwa 93 000 Solarwärmeanlagen mit einer Kollektorfläche von insgesamt etwa 740 000 m2 installiert. Die Absatzzahlen lagen damit um 8 % unter dem Wert des Vorjahres. Niedrige Öl- und Gaspreise hätten laut Körnig den Modernisierungsdruck im vergangenen Jahr niedrig gehalten. „Doch inzwischen ziehen die Preise wieder spürbar an“, so der Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.

Exklusivpartner der Intersolar

Der Branchenverband ist bereits seit vielen Jahren Exklusivpartner der Intersolar in München. Begleitend zur Messe bietet der BSW-Solar auch in diesem Jahr wieder vielfältige Begleitveranstaltungen an. Dazu gehören unter anderem Vorträge zum Thema „Photovoltaik-Heimspeicher – Boom-Markt mit Stolperfallen“ und der Workshop „Solare Mieterstromangebote: Neues Geschäftsmodell & Win-win-Lösungen für Vermieter, Mieter, Energie- und Solarwirtschaft“.

www.solarwirtschaft.de

Intersolar München| Halle B2 | Stand 309