Porsche steigt bei KWB ein

Der neue Mehrheitsgesellschafter Porsche soll die Neuausrichtung des österreichischen Heizungsherstellers KWB ermöglichen.

Michael Pecka

Kooperieren künftig: KWB-Geschäftsführer Erwin Stubenschrott (links) und Rafael Walter, Geschäftsführer der PDP Holding. – © Andreas Hechenberger

Die PDP Holding GmbH in Salzburg, eine Beteiligungsgesellschaft von Peter Daniell Porsche, dem Urenkel des legendären Autobauers Ferdinand Porsche, will sich mehrheitlich an der KWB – Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH beteiligen. Die strategische Partnerschaft soll spätestens Ende April beschlossen werden, über die genaue Höhe der Beteiligung wird derzeit noch verhandelt.

„Im Hinblick auf die bis 2020 geplante teilweise Neuausrichtung der KWB GmbH und das wachstumsorientierte Unternehmenskonzept mit Fokus auf gesamtheitliche, effiziente und nachhaltige Lösungen für die Wärme- und Energiegewinnung ist eine strategische Partnerschaft mit einem langfristig agierenden Investor sinnvoll“, teilte der steirische Kesselbauer am 4. April mit.

Strategische Partnerschaft

Ziel ist, das Unternehmen mit Sitz in St. Margarethen/Raab in der Steiermark vom reinen Hersteller zum Systemanbieter weiter zu entwickeln, kündigte KWB-Geschäftsführer Erwin Stubenschrott auf der IFH/Intherm in Nürnberg an. Das Produktportfolio mit Heizungen für Pellets, Stückholz und Holzhackschnitzel soll künftig um intelligente Regelsysteme und Speicher erweitert werden. „Innovative Energielösungen entwickeln sich vom Produkt zum System und bauen auf Erneuerbarkeit und Nachhaltigkeit. Mehr denn je müssen wir deshalb lösungs- statt produktorientiert handeln“, begründete Stubenschrott die geplante Neuausrichtung.

„Ich kenne die KWB schon seit vielen Jahren, gehöre zu den größten Privatkunden und bin von den Produkten und der Unternehmensphilosophie sehr überzeugt“, sagte PDP-Eigentümer Porsche mit Blick auf die Akquisition. „Die KWB ist eine grundsolide Firma mit hohem Marktpotential und schlüssigen Unternehmensstrategien für die Zukunft“, ergänzte PDP-Geschäftsführer Rafael Walter. Nach Angaben des Kesselherstellers leistet die Holding mit ihrem Einstieg „einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der KWB sowie zum Vorantreiben einer ökologisch verträglichen Energiegewinnung und deren Marktverbreitung“.

Der billige Ölpreis hat in der Branche der Biomassekessel-Produzenten zuletzt für rückläufige Absatzzahlen gesorgt. KWB ermöglicht der Einstieg von Porsche nun neue finanzielle Möglichkeiten.