Praxisleitfaden Wärmepumpen im Mehrfamilienhaus

Wie Wärmepumpen in ältere und größere Mehrfamilienhäusern einbauen? Ein neuer dena-Praxisleitfaden zeigt, wie es gehen kann. Die Autoren stellen dazu Lösungsansätze und Praxisbeispiele vor.

Cover des Praxisleitfaden mit abgebildeten älteren Mehrfamilienaus
Der neue Praxisleitfaden präsentiert Lösungsansätze für den Einbau von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern anhand von gelungenen Praxisbeispielen. – © Screenshot www.dena.de (05.04.2024)

In Mehrfamilienhäusern und in älteren Gebäuden ist der Einsatz von Wärmepumpen anspruchsvoller als im Einfamilienhaus. Dabei liegt hier ein enormes Potenzial. Der Leitfaden entstand im Rahmen des Projekts „Gebäudeforum klimaneutral“ der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V., dem Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW sowie dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE). Diese Kooperation ist eine Maßnahme aus der Wärmepumpen-Offensive der Bundesregierung.

Über den Praxisleitfaden

„Mit dem Wärmeplanungs-, dem Gebäudeenergiegesetz und der Bundesförderung für effiziente Gebäude ist nun der Rahmen für die erforderlichen Investitionen in den Gebäudebestand gesetzt. Wärmepumpen werden eine zentrale Rolle spielen. Dabei bringt es besondere Herausforderungen sie in Mehrfamiliengebäuden im Wohnungsbestand einzusetzen und die Erfahrungen damit sind noch gering. Austausch und Vernetzung der Fachakteure müssen daher weiter intensiviert und ausgeweitet werden, z. B. im Bereich der Betriebsüberwachung und -optimierung. Mit dem neuen Leitfaden bilden wir den derzeitigen Wissens- und Erfahrungsstand der Praxis ab und wollen Fachleute mit den gebündelten Erkenntnissen in der Umsetzung unterstützen“, sagt Christian Stolte, Bereichsleiter Klimaneutrale Gebäude bei der dena.

Erprobte Wärmepumpenlösungen

Wärmepumpenprojekte in Mehrfamilienhäusern bringen im Gegensatz zu kleineren Wohngebäuden besondere Herausforderungen mit sich. Dazu zählen die enge Bebauung in Innenstädten, das Umstellen von Gasetagenheizungen oder Einzelöfen auf Zentralheizung sowie die hohen Temperaturanforderung bei zentraler Trinkwarmwassererwärmung. In der Broschüre werden Lösungen für diese Bedingungen Lösungen vorgestellt, z. B. Wärme aus Photovoltaik, dezentrale Wärmepumpen und Wohnungsstationen. Weiterhin bieten sich netzgebundene Quartierslösungen an.

Der Leitfaden führt auf, dass auch für Gebäude mit geringem Wärmeschutz und mit herkömmlichen Heizkörpern vielfältige Wärmepumpenarten infrage kommen, mit verschiedenen Wärmequellen aus Luft, Erdreich sowie Wasser. Ausschlaggebend für den effizienten Betrieb und geringe Betriebskosten ist das Absenken der Heiztemperaturen. Spitzenlastkessel können die Wärmepumpen dabei unterstützen. Ein besserer Wärmeschutz ermöglicht perspektivisch die alleinige Wärmepumpenversorgung. In den 8 für diesen Leitfaden untersuchten Projekten waren die Mieter mit der Umstellung zufrieden. Hier haben sich eine frühe Einbindung und Kommunikation als Schlüsselfaktor herausgestellt.

Der Praxis-Leitfaden für Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern ist im März 2024 erschienen. Er umfasst 64 Seiten und steht als PDF-Download auf der Seite des Gebäudeforums klimaneutral und auf dena.de zur Verfügung.

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