Run auf fossile Heizungssysteme geht wieder zurück

Die intensive Diskussion um das „Heizungsgesetz“ ist laut des Online-Dienstleisters DAA die Ursache der schwankenden Nachfrage nach neuen Heizungen im 2. Quartal 2023. Der DAA-Wärme-Index zeigt das aktuelle Verbraucherinteresse an erneuerbar und fossil betriebenen Heizungssystemen, die von den DAA-Portalen online vermittelt werden. Die Ergebnisse im Detail:

DAA-Wärme-Index für das 2. Quartal 2023. Er stützt sich auf die Online-Nachfrage nach regenerativen als auch fossil betriebenen Heizungssystemen beim Handwerker-Vermittler DAA. – © DAA

Das 2. Quartal 2023 war geprägt durch turbulente politische Diskussionen rund um die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Das spiegelte sich beim Online-Handwerker-Vermittlungsportal DAA in einem schwankenden Anfrageverhalten nach verschiedenen Heizungssystemen.

In der DAA-Grafik ist ein Wendepunkt ablesbar, nachdem der GEG-Entwurf im April 2023 im Bundeskabinett beschlossen wurde. Ab diesem Zeitpunkt sank bei DAA-Portalen die zuvor ungewöhnlich hohe Nachfrage nach fossil betriebenen Heizungssystemen. Ab der Kalenderwoche 18 überstieg das Interesse an regenerativ betriebenen Heizungssystemen wieder das an fossil betriebenen. Diese Situation hielt das gesamte restliche2. Quartal an.

Nachfrage Öl- und Gasheizungen bei DAA

Die Ölheizungs-Nachfrage fiel bereits zwischen KW 16 und KW 17 von 294 auf 131 Indexpunkte. Im selben Zeitraum fiel auch die Nachfrage nach Gasheizungen von 235 auf 181 Indexpunkte. In der Kalenderwoche 19 sank sie auf unter 100 Indexpunkte und blieb dort bis zum Quartalsende. Die Nachfrage nach Ölheizungen fiel in Kalenderwoche 20 unter 100 Indexpunkte und blieb dort ebenfalls bis zum Quartalsende. Das niedrigste Interesse an Gas- und Ölheizungen verzeichnete DAA in der Kalenderwoche 25 – also eine Woche, nachdem der Gesetzentwurf zur Änderung des GEG erstmals dem Bundestag vorgelegen hatte.

DAA: Wärmepumpen konstant gefragt

Eine Konstante jedoch gab es bei den Anfragen im 2. Quartal bei DAA: Zu jedem Zeitpunkt lag das Interesse an Wärmepumpen deutlich über dem an allen anderen Heizungssystemen. Hier könnte die attraktive potenzielle neue Förderkulisse eine Rolle gespielt haben. Ein ähnliches Bild zeichnen auch die BAFA-Förderanträge für Wärmepumpen, die im 2. Quartal stark die nach anderen Heizungssystemen überstiegen. Zwar sank auch das Interesse an Wärmepumpen bei DAA nach dem April. Jedoch nicht in dem Ausmaß, wie die Nachfrage nach vor allem fossilen Systemen zurückging. Dass das Gesamtergebnis an Heizungsnachfragen ab Anfang Mai 2023 rückläufig war, ist zum einen saisonbedingt. Zum anderen kann es als eine verunsicherte Reaktion auf die Diskussionen rund um das GEG gedeutet werden, so DAA.

Trend zu erneuerbarer Heizungssystemen

Malte Steingrube, einer der DAA-Geschäftsführer, ordnet die Entwicklung so ein: “Auch wenn die Nachfrage vor dem Hintergrund der politischen Impulse und Krisen im Ergebnis als volatil zu betrachten ist, sehen wir eine klare Ausrichtung der Nachfrage und des Angebotes in Richtung regenerativer Systeme. Hier spielen vor allem Themen wie Autarkiebestrebungen und Synergieeffekte bei der Sektorenkopplung eine tragende Rolle. So beginnen z. B. zunehmend auch große B2C-Anbieter aus dem Photovoltaik-Segment, ihr Portfolio um Wärmepumpen zu erweitern.

Über den DAA-Wärme-Index

Der DAA-Wärme-Index basiert auf den Anfragen nach Heizungssystemen, die auf den Online-Portalen der DAA abgegeben wurden. Zu den DAA- Portalen gehören u. a.www.solaranlagen-portal.com oder www.heizungsfinder.de . Die Portale von DAA verzeichnen laut eigenen Angaben dabei eine durchschnittliche monatliche Besucherzahl von etwa 500.000 Seitennutzern.

Für die mit fossilen Brennstoffen betriebenen Systeme betrachtet DAA angefragten Öl- und Gasheizungen, für die mit erneuerbaren Energien betriebenen Heizungen hingegen Wärmepumpe, Solarthermie und Pelletheizung. Der DAA WärmeIndex soll Aufschluss geben über das aktuelle Interesse von Online-Usern an erneuerbar und fossil betriebenen Heizungssystemen.

www.daa.net