So lief das Geschäftsjahr 2016 bei Villeroy & Boch

Der Villeroy & Boch-Konzern hat seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2016 auf konstanter Kursbasis, das heißt gerechnet zu Währungskursen des Vorjahres, um 3,3 % auf 820,1 Mio. Euro gesteigert. Nominal betrug die Umsatzsteigerung 2 % bzw. 16,3 Mio. Euro.

CEO Frank Göring (rechts) präsentierte gemeinsam mit Dr. Markus Warnke (links), Vorstandsmitglied und zuständig für den Bereich Finanzen, die Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 bei Villeroy & Boch. – © Villeroy&Boch

Im deutschen Heimatmarkt wurde erneut ein robustes Umsatzwachstum erreicht: Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Erlöse um 13,6 Mio. Euro bzw. 6,0 % auf 241,4 Mio. Euro. Im europäischen Ausland konnten nennenswerte Umsatzzuwächse in Tschechien (+11,7 %), den Benelux-Ländern (+5,5 %), Österreich (+4,3 %) und Schweden (+2,4 %) erzielt werden. Außerdem stieg der Umsatz nach mehreren Jahren konjunkturbedingter Rückgänge erstmals wieder leicht in Frankreich (+0,6 %). Rückläufig entwickelte sich der Umsatz getrieben durch die schwache Pfund-Entwicklung in Großbritannien (-5,2 %). Aufgrund der anhaltenden Rubel- und Konjunkturschwäche ging der Umsatz in Russland um 7,8 % zurück. In der Region Asien/Australien/Afrika konnte eine Umsatzsteigerung von 7,9 % verbucht werden.

Maßgeblichen Anteil daran hat die positive Entwicklung des Geschäfts in China, dem wichtigsten Markt der Region (+35,2 %). Die Region Americas lag – unter anderem aufgrund von Währungseffekten durch die schwache Entwicklung des Mexikanischen Peso – mit Umsätzen in Höhe von 47,9 Mio. Euro um 7,8 % unter dem Vorjahr.

Konzern-EBIT um 9,4 % über Vorjahr

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich im Geschäftsjahr 2016 um 9,4 % auf 47,6 Mio. Euro (Vorjahr: 43,5 Mio. Euro). Gründe hierfür waren in erster Linie die positive Umsatzentwicklung sowie ein effektives Kostenmanagement. Im Konzern-EBIT enthalten ist auch ein Sonderertrag in Höhe von 1,7 Mio. Euro aus dem Verkauf der schwedischen Werksimmobilie in Gustavsberg (Vorjahr: 1,4 Mio. Euro). Das Konzernergebnis wurde um 6,6 % auf 29,1 Mio. Euro verbessert.

Entwicklung in den Unternehmensbereichen

Der Unternehmensbereich Bad und Wellness hat seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2016 nominal um 5,5 % auf 524,4 Mio. Euro gesteigert. Auf konstanter Kursbasis erhöhten sich die Umsätze sogar um 7,3 %. In Deutschland steigerte der Unternehmensbereich seine Umsätze um 10,5 %. In Westeuropa wuchsen die Umsätze am stärksten in Spanien (+19,3 %), den Benelux-Ländern (+8,6 %) und Österreich (+4,5 %). Wesentliche Gründe für die Umsatzsteigerungen in Westeuropa waren das starke Badmöbelgeschäft, das um 12,3 % auf 54,0 Mio. Euro zulegte und damit erstmals die 50-Millionen-Umsatzmarke übertreffen konnte, sowie die anhaltend steigende Nachfrage nach spülrandlosen DirectFlush-WCs. In Osteuropa wurden die stärksten Umsatzzuwächse in der Ukraine (+44,0 %) und Ungarn (+10,2 %) erreicht. Rückläufig entwickelten sich die Umsätze in der Schweiz (-18,4 %), Russland (-11,8 %) und Italien (-7,8 %). In China trug in erster Linie die sehr erfolgreiche Dusch-WC-Kollektion ViClean zum starken Umsatzplus von 32,2 % bei. Aufgrund der positiven Umsatzentwicklung, eines effizienten Kostenmanagements im Verwaltungsbereich sowie gesunkener Ausgaben für Rohstoffe und Energie stieg das operative Ergebnis (EBIT) des Unternehmensbereichs um 10,4 % auf 36,2 Mio. Euro.

Der Unternehmensbereich Tischkultur erzielte im Geschäftsjahr 2016 Umsatzerlöse in Höhe von 295,7 Mio. Euro (-3,6 %). Auf konstanter Kursbasis entspricht dies einem Rückgang um 3,1 %. Beeinflusst wurde die Umsatzentwicklung von der Entscheidung, einen verstärkten Fokus auf margenstärkere Handelskanäle zu legen, zurückhaltender mit Rabattaktionen umzugehen und Teile des Zweitmarkengeschäfts in das Lizenzgeschäft zu übertragen. Damit einhergehende Umsatzrückgänge wurden unterdessen im Ergebnis durch zusätzliche Lizenzerträge nahezu aufgefangen. In Deutschland lag der Umsatz mit 86,2 Mio. Euro 1,4 % unter dem Vorjahr. In Europa gingen die Umsätze darüber hinaus in Frankreich (-2,5 %) und Großbritannien (-9,9 %) zurück. Letzteres ist dem Kursverfall des Britischen Pfunds zuzuschreiben – währungsbereinigt sind die Umsätze um 0,9 % gestiegen. Positiv entwickelte sich das Geschäft in Russland (+18,3 %). Außerhalb Europas stieg der Umsatz vor allem in China (+82,9 %) dank eines starken Projektgeschäfts mit Hotels und Restaurants. In Japan (-24,5 %) sowie im Nahen und Mittleren Osten (-17,9 %) gingen die Umsätze unterdessen zurück. Eine positive Entwicklung ist weiterhin über alle Absatzmärkte hinweg im eigenen E-Commerce-Geschäft (+7,9 %) zu verzeichnen.

Der operative Gewinn des Unternehmensbereichs Tischkultur stieg im Geschäftsjahr 2016 um 4,3 % auf 9,7 Mio. Euro. Wesentliche Gründe hierfür waren Erfolge in der Bestandsoptimierung, steigende Erträge aus dem Lizenzgeschäft sowie eine hohe Kostendisziplin in Vertriebs-, Marketing- und Entwicklungsstrukturen und im Verwaltungsbereich.

Auftragsbestand, operativer Cash Flow und Nettoliquidität

Der Auftragsbestand lag zum 31. Dezember 2016 mit 73,9 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahr (63,3 Mio. Euro). Auf den Unternehmensbereich Bad und Wellness entfielen 63,4 Mio. Euro, auf den Unternehmensbereich Tischkultur 10,5 Mio. Euro.

Der Cash Flow aus dem laufenden operativen Geschäft wurde 2016 um 43,8 Mio. Euro auf 77,9 Mio. Euro verbessert. Der Anstieg resultiert aus positiven Einflüssen des erzielten Umsatzwachstums sowie dem Abbau von Vorräten und der Reduzierung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Dies waren auch die Gründe für die Steigerung der Nettoliquidität auf 60,7 Mio. Euro (Vorjahr: 15,0 Mio. Euro).

Dividende

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 24. März 2017 vor, den Bilanzgewinn der Villeroy & Boch AG zur Ausschüttung einer im Vorjahresvergleich um 4 Cent erhöhten Dividende von 0,53 Euro für die Vorzugs-Stückaktie sowie 0,48 Euro für die Stamm-Stückaktie zu verwenden.

Investitionen

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 26,2 Mio. Euro. Hiervon entfielen rund drei Viertel auf den Unternehmensbereich Bad und Wellness, wo in Modernisierungsmaßnahmen und die Anschaffung neuer Anlagen investiert wurde. Im Unternehmensbereich Tischkultur flossen die Investitionen schwerpunktmäßig in den Ausbau und die Optimierung des Einzelhandelnetzes sowie in neue technische Anlagen.

Einschätzung Geschäftslage

„Das Jahr 2016 war für uns ein gutes Jahr. Trotz negativer Währungseinflüsse ist es uns erneut gelungen, unseren Umsatz und unser Ergebnis zu steigern“, so Frank Göring, Vorstandsvorsitzender der Villeroy & Boch AG. Für das Geschäftsjahr 2017 strebt das Unternehmen eine Steigerung des Konzernumsatzes um 3 bis 5 % an. Für das EBIT wird ein Zuwachs von 5 bis 10 % prognostiziert.

www.villeroyboch.de