Spitzenergebnis für Wärmepumpen

Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) melden für 2023 ein Rekordjahr beim Absatz von Wärmepumpen in Deutschland. Die Hersteller verkauften insgesamt 356.000 Geräte. Das entspricht einem Plus von 51 % gegenüber dem Vorjahr.

Balkendiagramm Absatz Wärmepumpen in Deutschland von 2017 bis 2023
Mit 356.000 Geräten wurden laut BDH/BWP-Absatzstatistik so viele Heizungswärmepumpen wie noch nie in der bundesdeutschen Geschichte durch die Hersteller verkauft. – © BWP – Bundesverband Wärmepumpe
Porträtfoto BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt
BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt zum GEG und Wärmepumpenmarkt 2024: „Aus Paragrafen müssen jetzt schnellstmöglich wieder eingebaute Heizungen werden“. – © Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH)

Das positive Gesamtergebnis führen die Verbände insbesondere auf die starke Nachfrage im ersten Halbjahr und die Sorge der Verbraucher vor einer drohenden Gasmangellage in Folge des russischen Überfalls auf die Ukraine zurück.

„Das hinter uns liegende Jahr hat eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit der Branche deutlich gemacht. Die Industrie hat ihre Hausaufgaben erledigt und umfangreiche Investitionen in neue Fertigungskapazitäten getätigt. Damit haben wir die Voraussetzungen für die politische Zielsetzung geschaffen, 500.000 Wärmepumpen pro Jahr ab 2024 in den Markt zu bringen. Wir würden uns wünschen, dass die Bundesregierung ihren Beitrag zu dem selbstgesteckten Ziel ebenso erfüllt“, erklärt BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt.

Wärmepumpen-Markt:
Besser als erwartet

Tatsächlich hatten weder Branche noch Verbraucher bis kurz vor Jahreswechsel Klarheit über die künftig geltenden Förderbedingungen für den Heizungstausch. Dabei kritisiert der BDH die im Zuge der Haushaltskonsolidierungen zurückgenommen Maßnahmen aus dem Baugipfel. Damit bleiben zusätzliche, dringend notwendige Impulse für die Wärmewende aus.

Vor diesem Hintergrund blicken die Wärmepumpen-Hersteller mit gedämpften Erwartungen in das neue Jahr. Die Nachfrage nach Wärmepumpen ging bereits in der zweiten Jahreshälfte 2023 deutlich zurück und fiel zum Jahresende unter das Niveau des Vorjahreszeitraums. Die Ursache für diese Entwicklung sieht der BDH insbesondere in der politisch langwierigen und unstrukturierten Debatte über das Gebäudeenergiegesetz und die begleitenden Förderbedingungen.

Dennoch bestätigt die Marktentwicklung 2023 das zunehmende Interesse der Verbraucher an klimafreundlichen Heizungslösungen und an erneuerbaren Energien. Die Heizungsbranche hofft, dass sich diese Entwicklung durch die nun festen Förderbedingungen und gesetzlichen Rahmenbedingungen fortsetzt. „Aus Paragrafen müssen jetzt schnellstmöglich wieder eingebaute Heizungen werden“, sagt BDH-Geschäftsführer Markus Staudt.

Fehlender Rückenwind durch zu hohen Strompreis

Politischen Handlungsbedarf sehen BDH und BWP beim Strompreis. Der Forderung der Verbände, die Stromsteuer auf das europarechtliche Minimum zu senken sowie den Mehrwertsteuersatz auf 7 % abzusenken, ist die Bundesregierung bisher nicht nachgekommen. Stattdessen wurde die Entlastung bei den Netzentgelten gestrichen und somit eine weitere Hürde aufgebaut. Damit fehlt der nötige Rückenwind für die Bürger auf der Betriebskostenseite, um den Ausbau der Wärmepumpe zusätzlich zu flankieren. In einem gemeinsamen Papier (PDF) fordern BDH und BWP die Politik auf, hier dringend nachzusteuern.

Marktbeobachtung und eventuelles Nachsteuern

Die Marktentwicklung und wie die Verbraucher die neuen Förderbedingungen akzeptieren, müssen die Politik jetzt engmaschig beobachten, so die Verbände. Sollten einzelne Förderbausteine wie zum Beispiel der Einkommensbonus nicht die erwartete Nachfrage erfahren, sollte die Bundesregierung in Abstimmung mit der Branche nachsteuern.

www.bdh-industrie.de und www.waermepumpe.de