Toto und The Tokyo Toilet

Im Rahmen des Projektes „The Tokyo Toilet“ gestallten weltbekannt Architekten öffentliche Toiletten neu. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Nippon Foundation und der Stadt Tokio. Eine Schlüsselrolle übernimmt das japanische Sanitärunternehmen Toto als Berater.

Die „Tokyo Toilets“ wurden bis November 2020 fertiggestellt und sorgen im Stadtbild für Aufsehen. Im Bild der Toilettenpavillon von Shigeru Ban. – © Satoshi Nagare

So schön kann der stille Ort sein – und das inmitten einer Millionenmetropole: Architektonisch und hygienisch auf dem neuesten Stand der Technik sind die innovativen Toilettenhäuser, die derzeit in Tokio in Zusammenarbeit mit dem Sanitärhersteller Toto und der Nippon Foundation errichtet werden. Toto nimmt aufgrund seiner Expertise im Sanitärbereich bei diesem Projekt eine Beraterfunktion ein, denn nicht nur in Japan, sondern weltweit steht das Unternehmen für eine Bad- und Toilettenkultur auf hohem Niveau. Bereits sieben der 17 von renommierten Architekten geplanten Tokyo Toilets wurden fertiggestellt und sorgen im Stadtbild für Aufsehen. Pünktlich zur Olympiade 2021 soll das Projekt seinen Abschluss finden, das unter anderem ein Ausdruck der weltweit geschätzten, japanischen Gastfreundschaft ist, der Omotenashi-Kultur.

Seit jeher spielen in der japanischen Kultur Hygiene und Reinheit eine außergewöhnliche Rolle. Die Reinheit des Körpers wird seit Jahrhunderten in der Bäder-Tradition gelebt, und Toiletten haben in diesem Zusammenhang einen besonderen Stellenwert. Sie sind Symbol der Omotenashi-Kultur, die Ausdruck der zuvorkommenden Gastfreundschaft ist. Daher sollen künftig auch die Toiletten im öffentlichen Räum schöner, einladender und besser zugänglicher werden. Auch wenn Japans öffentliche Toiletten vergleichsweise sauber sind, ist das Hygienebewusstsein mittlerweile noch größer geworden und gibt es auch in diesem Bereich noch einiges zu verbessern. Eine Haltung, die nebenbei bemerkt, ebenfalls typisch japanisch ist.

Hygienisch, komfortabel und innovativ: The Tokyo Toilets

Bei den The Tokyo Toilets handelt es sich um ein Projekt der Nippon Foundation und der Stadtverwaltung von Shibuya, einem Stadtteil von Tokio, mit Toto als beratendem Kooperationspartner. Bis zur Olympiade 2021 sollen die neuen Pavillons, die von international bekannten Stararchitekten wie Shigeru Ban und Tadao Ando gestaltet wurden, fertiggestellt werden, und die Besucher sollen in den Genuss eines zu jeder Tages- und Nachtzeit freundlichen und sauberen Ortes kommen.

Shigeru Ban und sein Konzept

Die vom japanischen Stararchiteken und Pritzker Preisträger Shigeru Ban gestalteten Toilettenpavillons im Yoyogi Fukamachi Park und im Haru-no-Ogawa Community Park bergen eine Besonderheit: Von außen sind die Wände transparent und Passanten können die Toilettenräume einsehen. Dies birgt einen Überraschungseffekt. Shigeru Ban erklärt: „Über zwei Dinge machen wir uns beim Betreten einer öffentlichen Toilette – insbesondere in einem Park – Sorgen. Zum einen ist es die Frage nach der Sauberkeit der Räumlichkeiten, zum anderen fragt man sich ob, sich jemand im Inneren aufhält,“ so der Architekt. Dank einer neuartigen Technologie ist es möglich, dass das von Ban gestaltete, verglaste Toilettenhaus bei Nichtbenutzung transparent ist. Sobald die Verriegelung der Tür von Innen betätigt wird, verfärbt sich das Glas als undurchsichtige Wand, so dass der Nutzer von unliebsamen Blicken geschützt ist. Der Besuch der Toilette vermittelt – auch wenn die Transparenz anfangs ungewohnt ist – ein Gefühl von Sicherheit und besonderem Komfort.

Fundierte Forschung – die optimal ausgestattete Toilette im öffentlichen Raum

Für die Umsetzung der neuen Konzepte setzte sich Toto mit der Frage auseinander, was die Nutzung einer öffentlichen Toilette sicher und bequem macht. Im Fokus steht der Aspekt, dass eine öffentliche Toilette vor allem auch von Menschen mit Beeinträchtigungen bequem genutzt und bedient werden kann. Bedacht wurde etwa, dass Rollstuhlfahrer ausreichend Raum benötigen. Andererseits können zu große Kabinen für sehbehinderte Menschen unkomfortabel sein. Auch die Bedürfnisse von Eltern mit Kindern und die Anforderungen von älteren Menschen flossen in die Studien ein. Zudem lieferte Toto Informationen zur Regelmäßigkeit der Säuberung und Wartung der Toiletten, ebenso zur Ausstattung mit sterilen und antibakteriellen Vorrichtungen. Bis November 2020 wurden sieben der geplanten 13 Projekte realisiert, unter anderem im Ebisu Park (Architekt: Masamichi Katayama Wonderwall), im JinguDori Park (Architekt: Tadao Ando) und im Haruno-Ogawa Community Park (Architekt: Shigeru Ban). „Wir hoffen, dass das Projekt Besuchern aus dem Ausland die Möglichkeit geben wird, das Gefühl japanischer Gastfreundschaft zu erleben, das in diesen Toiletten eingebettet ist. Gleichzeitig hoffen wir, dass wir der Welt die saubere und komfortable Toilettenkultur von Toto vorstellen können“, lautet das Statement von Satoshi Shirakawa, Executive Vice President und Representative Director Toto Ltd.

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    Die „Tokyo Toilets“ wurden bis November 2020 fertiggestellt und sorgen im Stadtbild für Aufsehen. Im Bild der Toilettenpavillon von Shigeru Ban.
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    Von außen sind die Wände transparent und Passanten können die Toilettenräume einsehen. Sobald die Verriegelung der Tür von innen betätigt wird, verfärbt sich das Glas als undurchsichtige Wand, so dass der Nutzer von unliebsamen Blicken geschützt ist.
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    Tado Ando entwarf den ansprechenden Toilettenpavillon im Jingu-Dori Park, Tokio. Die Jedermann-Toilette, die für alt und jung, für Männer und Frauen und für Menschen mit Behinderungen geeingnet ist, bietet mit einer Traufe einen großzügigen Vorraum. Sie befindet sich in der Mitte des Seiteneingangs zum Bahnhof Shibuya.
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    © The Nippon Foundation
    Blick in die von Tadao Ando entworfene Jedermann-Toilette, in der sich sogar ein Babystuhl und ein Wickeltisch befinden und ein Stomabeutel geleert werden kann. Wie alle Toiletten des Projektes „Tokyo Toilets“, ist der Raum von der japanischen Gastfreundschaft geprägt, der Omotenashi-Kultur.
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    © The Nippon Foundation
    Der Innenarchitekt Masamichi Katayama hatte unter anderem die Idee, mit seinem Toilettenhaus im Ebisu Park ein Objekt zu gestalten, das beiläufig im Park steht, als wären es Spielgeräte, Bänke oder Bäume. Es besteht aus insgesamt 15 Betonwänden mit integriertem Beleuchtungskonzept.
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    Ein einladender Ort, auf den man sich gern zubewegt, auch wenn es dunkel ist. Masamichi Katayamas Toilettenpavillon ist eine der „Tokyo Toilets“, die von international bekannten Architekten entworfen wurde und neue Ansätze für die Gestaltung von Toiletten im öffentlichen Raum vorstellt. Toto ist bei diesem Projekt beratender Kooperationspartner.
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    Nachtaufnahme des Toilettenpavillons von Shigeru Ban.