Viessmann: Zukunft des Brennstoffzellen-Spezialisten Hexis gesichert

Die Zukunft von Hexis ist gesichert: Seit dem 1. Juni 2020 ist der Schweizer Brennstoffzellenspezialist Hexis Teil der mPower GmbH mit Sitz in Dresden, Deutschland, deren Muttergesellschaft h2e Power Systems Private Limited ein indisches Hightech-Unternehmen mit Sitz in Pune ist.

Logo Hexis – © Hexis

Seit dem 1. Juni 2020 gehört Hexis zur mPower GmbH. Ein entsprechender Kaufvertrag wurde zwischen mPower und Viessmann geschlossen. Die Verträge beinhalten auch die künftige Zusammenarbeit von Hexis mit dem bisherigen Eigentümer bei der Lieferung von SOFC-Brennstoffzellenmodulen. Wie Viessmann angekündigt hatte, setzt das Familienunternehmen zukünftig auf die Systemintegration der Brennstoffzellen-Module in die eigenen Energiesysteme.

Alexander Dauensteiner, Inhaber der Produktlinie Brennstoffzelle bei Viessmann, sagte: „Wir freuen uns, den richtigen Investor/Partner für Hexis gefunden zu haben und sind zuversichtlich, dass h2e mit seiner globalen Reichweite und seinen lokalen Kenntnissen in der Lage sein wird, Hexis eine stabile Führung zu geben. Viessmann wird sich weiterhin auf den Kunden konzentrieren, und wir freuen uns auf eine erfolgreiche Partnerschaft mit der h2e-Gruppe.”

Unternehmensperspektive

Der Gründer und CEO von h2e Power & mPower, Siddharth R. Mayur, sagte: „Mit der Übernahme von Hexis haben wir nicht nur ein großartiges Team bekommen, sondern auch eine sehr starke Basis, um Produkte von Weltklasse zu wettbewerbsfähigen Preisen zu entwickeln.” Und er fügte hinzu: „Mit Viessmann haben wir einen großartigen Partner und einen künftigen Ankerkunden. Neben dem Immobilien-, Gewerbe- und Öko-Wasserstoffmarkt wollen wir das Hexis-Produktportfolio auf Anwendungen in den Bereichen Landwirtschaft, Öl und Gas sowie Telekommunikation ausweiten. Mit unserer sozialen Vision, dem deutschen und schweizerischen Ingenieurwesen und dem indischen Unternehmertum wollen wir das erste wirklich globale SOFC-Unternehmen aufbauen.”

Wichtiger Akteur der Wasserstoffwirtschaft

Dr. Alexander Schuler, CEO der Hexis AG, ergänzte: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit mPower und h2e unser SOFC-Produkt auf den Markt bringen und auch mit mPowers SOEC (Power to Fuel) Technologieplattform arbeiten können. Diese Partnerschaft wird es Hexis ermöglichen, ein wichtiger Akteur beim Übergang zur Wasserstoffwirtschaft zu werden.”

Sowohl mPower als auch h2e sind aktiv in der Entwicklung, Konstruktion und im Vertrieb von SOFC-Brennstoffzellensystemen, insbesondere für Öl und Gas, Telekommunikations- und landwirtschaftliche Anwendungen in Asien und andere SOC-Anwendungen wie Elektrolyse und P2X.

Über den Kaufpreis vereinbarten beide Parteien Stillschweigen.

Technischer Hintergrund

Festoxid-Brennstoffzellen sind eine Art von Brennstoffzellen, die einen Festoxidelektrolyten verwenden, um negative Sauerstoffionen von der Kathode zur Anode zu leiten. Die elektrochemische Oxidation der Sauerstoffionen mit Wasserstoff oder Kohlenmonoxid findet somit auf der Anodenseite statt. Sie arbeiten bei sehr hohen Temperaturen, typischerweise zwischen 700 und 900 °C. Aufgrund der hohen Temperaturen sind Anwendungen mit höheren Heizkreislauftemperaturen möglich. SOFCs sind robuste, saubere Stromerzeuger und haben eine Vielzahl von Anwendungen im Wohn-, Industrie- und Gewerbebereich mit Leistungen von wenigen Watt bis zu MW.

Zusätzlich arbeitet mPower auch an Elektrolyseuren. Die Festoxidelektrolysezelle (Solid Oxide Electrolyser Cell, SOEC) ist die umgekehrte Betriebsart der SOFC. Dabei erzeugt der SOEC-Stack durch Wasserelektrolyse reinen Wasserstoff, indem er Strom und Wärme aufnimmt. Die Herstellung von reinem Wasserstoff ist überzeugend, da es sich um einen sauberen Brennstoff handelt, der leicht gespeichert werden kann und somit eine potenzielle Alternative zu Batterien darstellt. Die Elektrolyse ist derzeit die vielversprechendste Methode der Wasserstofferzeugung aus Wasser aufgrund des hohen Umwandlungswirkungsgrades und des im Vergleich zu anderen Methoden relativ geringen erforderlichen Energieeinsatzes. Die Betriebsbedingungen sind ähnlich wie bei der SOFC.

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