Wachsen mit Wärmepumpen

Vaillant schließt das Geschäftsjahr 2016 im Vorjahresvergleich mit stabilem Umsatz und gestiegenem Ergebnis ab. Weiter wachsen wollen die Remscheider mit Wärmepumpen und Gas-Brennwerttechnik, aber auch mit digitalen Produkten.

Dr. Carsten Voitgländer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vaillant Group: „Der Ausbau des Geschäfts mit Wärmepumpen ist bereits heute eines der entscheidenden Wachstumsfelder für unser Familienunternehmen“. – © Vaillant

„Neben unserem traditionellen Kerngeschäft mit effizienten Gasheizgeräten wollen wir künftig auch im Wärmepumpenmarkt eine international führende Wettbewerbsposition einnehmen“, betonte Dr. Carsten Voitgländer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vaillant Group, Ende März zum offiziellen Start der neuen Wärmepumpen-Produktion in Remscheid. Auch am Stammsitz der Firmengruppe werden seit Anfang dieses Jahres Wärmepumpen gefertigt. Produziert wird aktuell in drei Schichten, an sechs Tagen der Woche. Denn nach Unternehmensangaben ist das neue Werk mit knapp 400 Mitarbeitern „aufgrund einer hohen Nachfrage bereits voll ausgelastet“. Die Wärmepumpenfertigung in Gelsenkirchen soll hingegen zu Jahresbeginn 2018 endgültig geschlossen werden.

F&E mit Produktion verzahnen

In Remscheid entsteht derzeit zudem ein rund 54 Mio. Euro teures Forschungs- und Entwicklungszentrum. Ziel ist laut Vaillant, „die Herstellung technologisch anspruchsvoller Produkte und deren Entwicklung eng mit einander zu verzahnen“. Bereits eröffnet wurde dort ein neues Kompetenzzentrum für digitale 3D-Druckverfahren, das zunächst in der Vorserienproduktion zum Bau von Prototypen eingesetzt werden soll. „Das macht den gesamten Entwicklungsprozess flexibler und verkürzt Innovationszyklen in der Produktentwicklung“, erläuterte Dr. Norbert Schiedeck, Technik-Geschäftsführer bei Vaillant. Um das Geschäft mit Produkten auf Basis regenerativer Energien weiterzuentwickeln, wurde zudem die neue Organisationseinheit „Wärmepumpen und Erneuerbare Energien“ geschaffen. Denn, so Konzern-Chef Voitgländer: „Der Ausbau des Geschäfts mit Wärmepumpen ist bereits heute eines der entscheidenden Wachstumsfelder für unser Familienunternehmen.“

Hohe Nachfrage nach Wärmepumpen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete Vaillant „einen starken Anstieg der Nachfrage nach dieser umweltfreundlichen Technologie“, hieß es Mitte Mai auf der digitalen Bilanzpressekonferenz. Diese Entwicklung setzt sich laut Voigtländer fort: „Im ersten Quartal 2017 haben wir den Umsatz mit Wärmepumpen um mehr als 30 Prozent gesteigert“. Die größten Zugewinne entfielen dabei auf Deutschland, die Niederlande, Polen, Spanien und die Türkei.

„Wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2016 zurück“, lautete schließlich das Resümee für das vergangene Geschäftsjahr. Die Umsatzerlöse lagen mit 2,403 Mrd. Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahres. „Damit kompensierte das Familienunternehmen nicht nur den allgemein rückläufigen Markttrend in der europäischen Heiztechnikbranche, sondern auch die deutliche Abwertung mehrerer bedeutender Landeswährungen gegenüber dem Euro“, hieß es aus Remscheid. Rund 80 % des Umsatzes wird den Angaben zufolge außerhalb Deutschlands erwirtschaftet. Der wichtigste Absatzmarkt außerhalb Europas ist China. Der Umsatz in der Volksrepublik legte gegenüber dem Vorjahr um 26 % zu.

Ebit über dem Vorjahresergebnis

Das Betriebsergebnis (Ebit) von Vaillant erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 15,8 % auf 215 Mio. Euro. Auch der Start ins Jahr 2017 verlief offenbar positiv. Im ersten Quartal habe sich das Wachstum – insbesondere mit zweistelligen Umsatzsteigerungen in China und der Türkei – weiter fortgesetzt. „Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir moderates Wachstum bei Umsatz und Ergebnis“, erklärte Voigtländer.

Fokus auf digitale Produkte

Neben der zunehmenden Fokussierung auf erneuerbare Energien und Effizienztechnologien will die Vaillant Group den Wandel von einem klassischen Industrie- hin zu einem Technologieunternehmen forcieren. Die Entwicklung von digitalen Produkten und Dienstleistungen sind den Angaben zufolge ebenso wie der Vertrieb vernetzungsfähiger Produkte wichtige Fokusfelder. „Mit internetfähigen Thermostaten wächst das Unternehmen schneller als der Markt“, nannte Andree Groos, der in der Vaillant-Geschäftsführung für Vertrieb, Marketing und Service zuständig ist, als Beispiel. Darüber hinaus biete das Unternehmen seinen Kunden schon heute Smart-Home-Lösungen für alle gängigen Standards an. Voigtländer ist daher überzeugt: „Wir sind für zukünftiges Wachstum gut aufgestellt. Die Vaillant Group wird den Wandel unserer Branche mitgestalten und die Zukunft der Heiztechnik prägen“.

www.vaillant-group.com