Wechselrichter-Trends: intelligenter und vernetzter

Eine neue Generation Wechselrichter kommt: Ihre Aufgaben gehen längst über die reine Umwandlung von Gleichstrom zu Wechselstrom hinaus. Ein Überblick über die Wechselrichter-Trends auf der Messe Intersolar Europe 2024.

Wechselrichter ausgestellt auf der Messe Intersolar.
Die neue Generation Wechselrichter ist auf der Intersolar in München vom 19. bis 21. Juni 2024 zu sehen. – © Solar Promotion GmbH

Wechselrichter spielen heute eine wichtige Rolle für die erneuerbare Energieversorgung. Die weltweit steigende Photovoltaik-Installationskapazität hat zu einer erhöhten Nachfrage geführt. Das spiegelt sich im Bericht „Global Solar PV Inverter and Module-Level Power Electronics Market Share 2023“ von Wood Mackenzie wider. So zeigt dieser für das Jahr 2023 ein Wachstum von PV-Wechselrichterlieferungen um 48 % im Vergleich zu Vorjahr. Diese Entwicklung treibt verschiedene Trends zusätzlich an.

Nr. 1 der Wechselrichter-Trends: Digitalisierung

Ob bei der Installation, dem Betrieb oder der Wartung – durch die fortschreitende Digitalisierung zeichnen sich Wechselrichter heute durch ihre zunehmende Einfachheit aus. Mittlerweile ist die Nutzung digitaler Tools beispielsweise bei der Planung, Auslegung von Anlagen und der Fehlerdiagnose gängige Praxis. Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit dem vermehrten Einsatz künstlicher Intelligenz und cloudbasierter Energiemanagement-Apps, die eine anschauliche Visualisierung des Energieverbrauchs sowie der selbst erzeugten Energie ermöglichen.

Trend 2: Mehr Flexibilität durch Nachrüst- und Skalierbarkeit

Die neue Wechselrichter-Generation ist in ihrem Einsatz flexibel. So bieten immer mehr Hersteller verschiedene Nachrüstoptionen für ihre Geräte an – beispielsweise für den Fall, dass das Netz ausfällt. Sie stellen ihren Kunden dafür verschiedene Notstromvarianten bereit, die den individuellen Bedürfnissen entspricht – sei es die Notstromversorgung von einzelnen Geräten über die Steckdose oder vom gesamten Haushalt inklusive Großverbraucher über Batteriespeicher.

Darüber hinaus wachsen moderne Wechselrichter flexibel mit den Anforderungen und weisen eine höhere Skalierbarkeit auf – vom Laden von Batterien oder E-Fahrzeugen mit überschüssigem Solarstrom bis hin zum Betrieb von Wärmepumpen. Wenn Privatnutzer und Kleingewerbetreibende das beim Kauf eines Wechselrichters berücksichtigen, müssen sie das Gerät später nicht austauschen, sobald der Energiebedarf steigt oder die Solaranlage erweitert werden soll.

Trend 3: Wechselrichter für Netzstabilität

Immer häufiger weisen moderne Wechselrichter stabilisierende Eigenschaften auf. Sie sind wichtig beim Umstellen auf 100 % erneuerbaren Strom. Denn während konventionelle Kraftwerke bisher mit ihrer Schwungmasse und Kurzschlussleistung für die Aufrechterhaltung einer stabilen Spannung und Netzfrequenz verantwortlich waren, müssen sich nun netzbildende Wechselrichter mit der Zunahme von Erneuerbare-Energien-Anlagen etablieren und die Netzstabilität sicherstellen.

In Deutschland wurde beispielsweise erst jüngst im Bundeskabinett die „Roadmap Systemstabilität“ beschlossen. Darin ging es darum, die für eine erneuerbare Energieversorgung erforderlichen Maßnahmen und Regularien festzulegen – ein großer Schwerpunkt lag dabei auf netzbildenden Wechselrichtern.

Trend 4: Intelligente Kommunikation

Die neue Generation von Wechselrichtern zeichnet sich durch hohe Kommunikationsfähigkeit und Vernetzung aus. Mit mehreren digitalen Schaltausgängen, LAN-Ports, einer integrierten WLAN-Schnittstelle sowie weiteren digitalen Schnittstellen wie Modbus TCP und SG Ready bieten sie zahlreiche Vorteile. Diese reichen von einer einfachen Inbetriebnahme und Gerätekonfiguration über die Anbindung an einen Smart Meter zur Messung und Visualisierung des Eigenverbrauchs. Zu den kommunikativen Funktionen zählen auch schneller Datenaustausch für das Monitoring und die Integration weiterer Verbraucher wie Klimaanlagen, Infrarotheizungen, Wärmepumpen oder Heizstäbe.

Wechselrichter-Trends auf der Intersolar 2024

Besucher der Messe Intersolar in München erhalten vom 19. bis 21. Juni 2024 erhalten die Möglichkeit, sich über die aktuellen Innovationen und Entwicklungen zu informieren und die verschiedenen Funktionsmöglichkeiten moderner Wechselrichter kennenzulernen. Führende Wechselrichter-Hersteller wie Huawei, SMA oder Sungrow sind vor Ort mit dabei. Abgerundet wird das Messeangebot durch ein vielfältiges Vortragsprogramm auf dem Intersolar Forum (Halle A3, Stand A3.150) sowie im Rahmen der Intersolar Europe Conference, die bereits einen Tag vor der Messe im ICM (International Congress Center Messe München) startet.

www.intersolar.de
www.thesmartere.de