Ziehl-Abegg investiert 28 Millionen Euro im Gewerbepark Hohenlohe

Mit einer Investitionssumme von 28 Millionen Euro für Gebäude und Maschinenpark möchte der Motoren- und Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg seine Produktivität erhöhen. Im neuen Werk Kupferzell wird Raum für die Fertigung moderner, energiesparender Ventilatoren (EC-Technik) geschaffen.

Spatenstich für die neue Fabrik von Ziehl-Abegg im Gewerbepark Hohenlohe (v.l.n.r.): Stefan Neumann (Bürgermeister und Vorsitzender des Zweckverbandes Gewerbepark Hohenlohe), Thomas Schwarz (Planungsbüro), Dr. Matthias Neth (Landrat Hohenlohekreis), Sindia Ziehl, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Wirtschaftsministerin), Dennis Ziehl, Uwe Ziehl (Aufsichtsratsvorsitzender), Peter Fenkl (Vorstandsvorsitzender ZIEHL-ABEGG SE). – © Ziehl-Abegg / Ufuk Arslan

Die Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, betont beim offiziellen ersten Spatenstich die Zukunftsfähigkeit des baden-württembergischen Maschinenbaus. „Baden-Württemberg ist bei Industrie 4.0 Vorreiter und hat das Potenzial zum Leitanbieter. Bei uns, in der industriellen Herzkammer Europas, sind die Branchen zuhause, die Industrie 4.0 Wirklichkeit werden lassen. Unsere mittelständischen Maschinenbauer sind Technologie- und Marktführer und auf dem ganzen Globus zu Hause. Gleichzeitig sind sie aber in Baden-Württemberg verwurzelt – auch der heutige Spatenstich ist ein Beleg dafür. Damit beginnt nicht nur ein neues Kapitel in der Firmengeschichte der Ziehl-Abegg SE, es ist auch ein klares Bekenntnis zum Standort und darüber freue ich mich als Wirtschaftsministerin sehr. Dieses Engagement ist einer der Schlüssel dafür, dass Baden-Württemberg als Zentrum des Maschinenbaus auch das Maschinenbauland der Zukunft sein wird“, so Ministerin Hoffmeister-Kraut.

EC-Produktion wird von Künzelsau nach Kupferzell verlegt

Da weltweit die Nachfrage nach energiesparenden Ventilatoren und Motoren steigt, baut das Künzelsauer Unternehmen im Gewerbepark Hohenlohe ein neues Gebäude für die EC-Produktion. „Damit stärken wir Deutschland und insbesondere Hohenlohe als Produktionsstandort“, so Peter Fenkl, Vorstandsvorsitzende von Ziehl-Abegg. Bisher werden die energiesparenden Motoren und Ventilatoren weitgehend in Künzelsau im Werk an der Würzburger Straße hergestellt. Die Investitionssumme von 28 Millionen Euro umfasst den Neubau sowie neue Maschinen. „Wir werden dort ein Vorzeigewerk für Industrie 4.0 hinstellen“, betont der Vorstandschef.

140 Mitarbeiter ziehen Ende 2017 nach Kupferzell

Der Umzug der bestehenden Produktionsanlagen wird Ende 2017 stattfinden. Damit einher geht laut Unternehmensangaben die Verlegung von 140 Arbeitsplätzen von Künzelsau (Würzburger Straße) in das neue Gebäude. „Natürlich ist eine Verlagerung des Arbeitsplatzes für die Betroffenen oft nicht einfach“, sagt Vorstandschef Fenkl. Daher habe sich das Unternehmen die Entscheidung auch nicht leicht gemacht. Doch der bestehende Standort sei bereits an der Kapazitätsgrenze. Ein weiteres Wachstum sei an diesem Standort nicht möglich. „Und das Wachstum in dieser Sparte ist deutlich absehbar“, so Fenkl. Denn die Vorgaben der Europäischen Union zum Stromverbrauch von Elektromotoren in Ventilatoren werden laut Ziehl-Abegg spätestens im Jahr 2020 nochmals verschärft. Geregelt sei dies in der Ökodesign-Richtlinie, der so genannten „ErP-Richtlinie“ („Energy-related Products“). „Wir spüren seit Jahren den Trend zu unseren hocheffizienten Produkten“, sagt der Firmenchef über die positive Umsatzentwicklung, die sich auch im laufenden Jahr 2016 fortsetzen soll.

Zahl der Beschäftigten wächst von 480 auf gut 620 Mitarbeiter

Seit 2003 produziert Ziehl-Abegg im Gewerbepark Hohenlohe Ventilatoren. Dieses Werk für die Herstellung von Radialventilatoren ist 2008 auf rund 19.000 m2 erweitert worden. Das gesamte Areal von Ziehl-Abegg im Gewerbepark umfasst 230.000 m2 Fläche. Der jüngste Neubau mit dem markanten „ZA-Tower“ hat sich laut Unternehmen zu einem Hingucker entwickelt. Dort werden seit 2014 auf gut 12.000 m2 Aufzugsmotoren und Motoren sowohl für die Medizintechnik als auch für Unterwasserfahrzeuge entwickelt und gebaut. Außerdem ist dort die Sparte Ziehl-Abegg Automotive mit dem getriebelosen Radnabenantrieb „ZAwheel“ für elektrische Stadtbusse angesiedelt.

Die Zahl der Beschäftigten bei Ziehl-Abegg im Gewerbepark Hohenlohe wird damit laut Unternehmensangaben im kommenden Jahr von bisher 480 auf mehr als 620 Mitarbeiter steigen. Wie viele Arbeitsplätze in welchem Zeitraum im Werk Kupferzell noch zusätzlich geschaffen werden, sei derzeit noch nicht realistisch absehbar.

www.ziehl-abegg.com