Zum 35-jährigen Betriebsjubiläum der Heizomat Gerätebau-Energiesysteme GmbH besichtigten am 13. und 14. Mai zahlreiche Besucher das erweiterte Werk im mittelfränkischen Heidenheim.
Die Erfolgsgeschichte von Heizomat begann mit einer Erfindung von Robert Bloos sen. im Mai 1982. In dem kleinen Ort Oberweiler bei Meinheim baute er den ersten Heizomat zum automatischen Zuführen von Holzspänen in einen handelsüblichen Heizkessel. Bloos wollte in seinem neuen Haus mit Holz heizen, denn Öl und Gas waren ihm viel zu wertvoll, um es einfach nur zu verbrennen. Kaum jemand interessierte sich zu dieser Zeit für die durch die fossilen Energieträger verursachten Umweltprobleme. Laut Heizomat war der weltweit erste Hackschnitzelkessel für Wohnhäuser mit automatischer Entaschung ein Renner.
Ausbau der Produktion
Der Erfolg führte dazu, dass 1985 in Maicha, einem Ortsteil von Gunzenhausen, die erste Fabrikhalle errichtet wurde. Inzwischen wird dort in fünf Fertigungshallen mit insgesamt etwa 13 500 m2 produziert. Über die Jahre wuchs das Unternehmen stetig weiter. Weil der Platz in Maicha knapp wurde, kaufte die Familie Bloos 2005 die ehemalige Hahnenkammkaserne in Heidenheim und baute diese zur Produktionsstätte um. Vor zwei Jahren erfolgte eine Erweiterung der Hallen auf eine Fläche von rund 18.000 m2.
Große Bandbreite an Produkten
Heizomat baut nach Unternehmensangaben „fast alles, was für den Einsatz von Holzhackschnitzeln zur Wärmeerzeugung notwendig ist selbst“. Durch die große Bandbreite an Produkten und ständige Innovationen im Bereich erneuerbare Energien, ist Heizomat einer der weltweit führenden Hersteller im Bereich von Hackschnitzelfeuerungen und Holzhackmaschinen, heißt es aus Gunzenhausen. Die Produkte findet man heute nach Unternehmensangaben in über 26 Ländern. Weltweit werden etwa 400 Mitarbeiter beschäftigt.
An dem Jubiläums-Wochenende wurden in Heidenheim eine Vielzahl an neuen Entwicklungen vorgestellt:
Hackschnitzelheizung:
- elektrostatische Abscheider für Staub, für strenge Abgasgrenzwerte die auch in der Praxis eingehalten werden
- patentierte Entaschung mit hitzebeständiger Aschekette bei der Kesselbaureihe RHK-AK von 30 bis 990 kW Leistung, auch für Schlacke bildende Holzbrennstoffe
- patentierte, neuartige Kettenaustragung aus dem Hackschnitzellager ohne Schnecke, dadurch Stromverbrauch um 50% reduziert und lange Förderwege bis 20 m in einem Stück möglich
- patentierte, parallelgeführte Hackschnitzel-Austagung für eine gleichmäßige Entleerung des Hackschnitzelbunkers
- automatische Abreinigung der Asche im Bereich des Partikelfilters und des ganzen Kessels
Steuerung:
- schnelles 7“-Touch-Display zur einfachen Bedienung, mit 20 Jahre Ersatzteil-Liefergarantie
- neue Low-Cost-Version der Industriesteuerung ET 200 für Hackschnitzelfeuerungen mit allen notwendigen Anschluss- und Bedienmöglichkeiten wie Brennraumüberwachung, Puffermanagement und Heizkreisregelung über das Touch-Terminal für die kleine Hackschnitzelfeuerung
- ET 200 Professional: Steuerung für größere Hackschnitzelfeuerungen zusätzlich mit bis zu sechs witterungsgeführten Heizkreisen, zwei unabhängigen Wärmepuffern, Visualisierung, externer Kesseltemperaturvorgabe, Modbus-TCB bzw. flexibler Leistungsvorgabe
- CX 200 Fernwärmeregler Home: Komplettlösung für das Wärmenetz, das bis zu sechs einzelne Wohnhäuser mit je drei witterungsgeführten Heizkreisen und Brauchwasserspeichern per Fernzugriff steuert
Darüber hinaus wurden in Heidenheim zahlreiche Holzhackmaschinen sowie der Heizotruck, ein Hochleistungs-LKW für die Land- und Forstwirtschaft, präsentiert. Mit der Hackmaschinen-Baureihe KLC wurde zudem ein neues Komplettsystem zur Holzernte vorgestellt. „Durch die langjährige Erfahrung liefert Heizomat heute eine Vielzahl von individuellen und kundenspezifischen Lösungen von der Holzernte, der Produktion von Hackschnitzeln, dem Transport ins Hackschnitzellager bis zur Erzeugung von Wärme aus Holz und die Verteilung im Wärmenetz“, erklärte das Unternehmen.