Wie lassen sich Millionen Wärmepumpen ins Stromnetz integrieren bei gleichzeitiger Arbeitsentlastung der Installateure? Stromspeicheranbieter Sonnen GmbH hat dafür eine herstellerübergreifenden Software für ihren Stromspeicher entwickelt, die hilft Wärmepumpen ins öffentliche Netz einzubinden.


Wärmepumpen können sich an die schwankende Stromerzeugung von Sonnen- und Windkraft anpassen. Voraussetzung dafür ist, dass die Wärmepumpe intelligent und netzdienlich in die Energieversorgung des Haushalts eingebunden wird. Dafür bringt das Shell-Tochterunternehmen Sonnen im Laufe 2023 einen intelligenten Speicher – die SonnenBatterie – auf den Markt. Erster Partner für die europaweite Kooperation ist der schwedische Wärmepumpenhersteller Nibe. Weitere Partnerschaften sind in Planung.
Speicher steuert Wärmepumpe
Die SonnenBatterie steuert per Software neben PV-Anlage, Batterie und dem Laden des E-Fahrzeugs zukünftig auch die Wärmepumpe. Es ist keine zusätzliche Hardware mehr erforderlich. Diese Integration nimmt Installateuren die Komplexität bei der Vernetzung von Wärmepumpen und PV-Anlage und Speicher, die dann quasi per Mausklick möglich ist. Die Ressourcen vieler Fachbetriebe sind begrenzt, der intelligente Einbau von Wärmepumpen lässt sich so beschleunigen und vereinfachen. Möglich ist dies auch bei bestehenden Systemen, sofern die technischen Bedingungen erfüllt sind.
Energiewende nur mit sauberen Strom
„Der Einbau von Millionen Wärmepumpen in ganz Europa unterstützt eine erfolgreiche Energiewende. Aber nur dann, wenn sie mit sauberem Strom betrieben werden und sich intelligent verhalten. Dann ist die Wärmepumpe die perfekte Technologie für das schwankende Angebot einer erneuerbaren Energiewelt„, sagt Oliver Koch, CEO von Sonnen: „Das dezentrale Energiesystem der Zukunft lebt von der Vernetzung aller Erzeuger, Verbraucher und Speicher. Für uns ist eine Wärmepumpe nicht bloß eine Heizung, sondern ein weiterer zu aktivierender Baustein der Energiewende, der unsere Stromnetze zukunftssicher und saubere Energie für alle bezahlbar macht.“
SonnenCommunity entlastet Stromnetz
Für Sonnen bedeutet intelligentes Verhalten, dass die Wärmepumpe zum Aufheizen für Warmwasser und Heizen überschüssigen Solarstrom direkt vom eigenen Dach oder aus der SonnenBatterie nutzt. Das senkt Energiekosten und auch den CO2-Ausstoß.
Die Kunden der SonnenCommunity entlasten aber auch das Stromnetz, da weniger oder gar keine Leistung zum Heizen aus dem Netz bezogen werden muss. Ist nicht genügend eigener Strom vorhanden, wird Ökostrom aus Community bezogen. Im Sommer lässt sich das Haus über die Wärmepumpe und Solarstrom sogar effizient kühlen, sodass häufig keine zusätzliche Klimaanlage benötigt wird.
„Wärmepumpen können viel mehr als eine klassische Heizung. Über eine intelligente Vernetzung von Stromerzeugung und -verbrauch erhalten Kunden maximalen Komfort zu niedrigen Kosten und mit minimalen Auswirkungen auf unsere Umwelt. Intelligente Wärmepumpen der S-Serie sind sowohl für die Aufgaben von heute als auch von morgen gut gerüstet. Dies setzen wir mit unserem Partner Sonnen vorbildlich um,“ sagt Klaus Ackermann, Geschäftsführer, Nibe Systemtechnik GmbH.
Wärmepumpe als aktiver und stabilisierender Part
Die Integration der Wärmepumpe ist so angelegt, dass sie sich als Teil von Sonnens virtuellem Kraftwerk gemeinsam mit E-Autos und SonnenBatterien im Verbund steuern lässt. In diesem intelligenten Netzwerk kann die Wärmepumpe gezielt dann aktiviert werden, wenn das Angebot am Strommarkt gerade höher als der Verbrauch ist. Damit stabilisieren sie das Stromnetz, indem sie Erzeugungs- und Verbrauchsspitzen glätten.
Virtuelles Kraftwerk
Im virtuellen Kraftwerk von Sonnen können Wärmepumpen perspektivisch auch die Erbringen von Regelleistung unterstützen, wenn dies über längere Zeiträume erforderlich ist. Damit erzielen sie zusätzliche Einnahmen für den Haushalt, wie es Sonnen bereits heute mit Batteriespeichern ermöglicht. Voraussetzung ist ein intelligenter Stromvertrag von Sonnen, wie die SonnenFlat oder die SonnenFlat direkt.