KfW-Energiewendebarometer: 9 von 10 Haushalten wollen Energiewende

Eine repräsentative Umfrage bei ca. 4.000 Haushalten – das KfW-Energiewendebarometer – ist erschienen. Es gibt Aufschluss über die Einstellung der Deutschen zur Energiewende. 2023 kam dabei heraus, dass schon 13 Mio. Haushalte PV-Anlagen, Wärmepumpen und Solarthermie nutzen. Ein Überblick über die Ergebnisse:

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Die Studie „KfW-Energiewendebarometer“ ist erschienen. Sie befragt jährlich etwa 4.000 private Haushalten in Deutschland zum Einsatz aktueller und künftiger energiewende-relevanter Technologien. – © KfW

Die haushaltsrepräsentative Befragung für das KfW-Energiewendebarometer der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) lief von Dezember 2022 bis April 2023. Ein Ergebnis: 88 % der Haushalte – fast unverändert zum Vorjahr (89 %) – stehen weiter hinter dem Projekt Energiewende. Gestiegene Energiepreise machen einerseits energetische Maßnahmen attraktiver, schränken andererseits aber auch die Investitionsspielräume der Menschen ein.

Beliebt: PV, Wärmepumpe und Elektroauto

Die Nutzung von Energiewendetechnologien hat sich laut Umfrage binnen Jahresfrist ausgeweitet. Fast jeder dritte Haushalt in Deutschland ist bereits ein „Energiewender“ und nutzt mindestens eine entsprechende Technologie. In absoluten Zahlen sind das rund 13 Milo. Haushalte – 1,2 Mio. mehr als im Vorjahr. Vorreiter sind dabei einkommensstarke Haushalte (42 % im obersten Einkommensquartil), aber die einkommensschwächeren holen allmählich auf (25 % im untersten Einkommensquartil).

Positives KfW-Energiewendebarometer

Am häufigsten genutzt werden aktuell PV-Anlagen (12 %; Vorjahr: 9 %), Wärmepumpen und Solarthermieanlagen (jeweils 10 %; Vorjahr 9 % bzw. 10 %). Ein Elektroauto ist in 6 % (5 %) der Haushalte vorhanden. Die Anschaffung einer Energiewendetechnologie im laufenden Jahr planen 7 % der Haushalte. Am häufigsten sind dabei PV-Anlagen (7 %) und Batteriespeicher (6 %) geplant. Bei den Elektroautos zeichnet sich ebenfalls eine Zunahme ab: 3 % der Haushalte wollen 2023 eines anschaffen. Der relative Zuwachs ist bei den Elektroautos mit +50 % sogar am größten.

Breite Zustimmung zur Energiewende

„Die Ergebnisse des KfW-Energiewendebarometers zeigen, dass die Menschen auch in Zeiten hoher Energiekosten der Energiewende eine sehr große Zustimmung entgegenbringen und viele von ihnen sich aktiv daran beteiligen wollen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Das ist auch zentral, denn die privaten Haushalte verantworten fast 40 % der CO2-Emissionen in Deutschland und wir brauchen sie für das Gelingen der Transformation. Nun geht es darum, die positive Einstellung und Akzeptanz zu erhalten – und noch mehr Haushalte für die erforderlichen Maßnahmen und Investitionen zu gewinnen.“

Hindernisse: zu hohe Kosten, zu wenig Handwerker

Es wurde auch nach den Hindernissen für das Umsetzen einer Energiewendemaßnahme gefragt. Am häufigsten wurden wirtschaftliche Gründe genannt. 41 % der Immobilieneigentümer geben an, sich die Investition nicht leisten zu können (diese Daten werden nicht jährlich erhoben, Vorwert 2021: 29 %) Der Anstieg dieses Sanierungshemmnisses zeigt sich über verschiedene Maßnahmen hinweg – von der Dämmung über den Einbau von Fenstern bis hin zur Anschaffung einer Photovoltaikanlage. Die Vermutung, dass sich die Investition nicht lohne, nennen 39 % als Hindernis. Auf Rang 3 rangiert mit 27 % die mangelnde Verfügbarkeit von Handwerkern. Die hohe Bedeutung finanzieller Gründe für das Ausbleiben von Energiewendeinvestitionen dürfte die gesunkenen finanziellen Spielräume vieler Haushalte infolge gestiegener Energiekosten bzw. des generell gestiegenen Preisniveaus widerspiegeln, sowie auch die stark gestiegenen Baukosten.

KfW-Energiewendebarometer: Energetische Sanierung im Trend

Viele Eigentümer ziehen eine energetische Sanierung in Erwägung. Fast ein Drittel gab an, darüber nachzudenken. Unter den Mietern haben 13 % der Haushalte ihre Vermieter auf eine energetische Verbesserung der Immobilie angesprochen. Und fast zwei Drittel der befragten privaten Vermieter (64 %) sehen auch selbst aktuell oder in den kommenden 10 Jahren einen Sanierungsbedarf bei ihrer vermieteten Immobilie. 26 % dieser Vermieter mit Handlungsbedarf gaben sogar an, bereits für das laufende Jahr Dämmmaßnahmen oder den Austausch der Heizung zu planen.

Die aktuelle Analyse (PDF) ist abrufbar unter www.kfw.de/energiewendebarometer.