Solaranlagencheck im Frühling

Zukunft Altbau empfiehlt im Frühjahr, PV- und Solarthermie-Anlagen sowie Batteriespeicher frühzeitig auf ihre Funktionsfähigkeit prüfen zu lassen. Der Solaranlagencheck sorgt dafür, dass bei PV die Stromerträge die Prognosewerte erreichen und die Anlage mehr Gewinn macht.

Drohnenaufnahme: Mann und Frau schauen aus Dachfenster auf ihre Solaranlage auf ihrem Dach
Solaranlagen sollten im Frühling auf Schmutz und defekte Teile gecheckt werden. – © Zukunft Altbau

Mit durchschnittlich 100 Sonnenstunden liefert der März rund dreimal so viel solare Einstrahlung wie der Januar. In den Sommermonaten sind es sogar über 200 Stunden. Das steigert die Erträge von Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen. Doch Verschmutzungen durch Laub, Pollen, Feinstaub, Mooswachstum, Flechten oder Vogelkot, die sich im Laufe von Herbst und Winter angesammelt haben, beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit einer Anlage deutlich.

Deshalb sollen Hauseigentümer im Frühling einen Solaranlagencheck durchführen lassen. Darauf weist das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau hin.

Solaranlagencheck vom Fachmann

Den Solaranlagencheck sollte man laut Zukunft Altbau in die Hände von Fachleuten geben, denn ein Gang aufs Dach kann gefährlich werden. Die Kosten für den professionellen Check lassen sich sogar von der Steuer absetzen. Was Hauseigentümer jedoch eigenständig tun können, ist zunächst von außen einen Blick aufs Dach zu werfen. Bereits mit dem bloßen Auge erkennt man grobe Verschmutzungen oder defekte Solarmodule. Verunreinigungen haben einen großen Einfluss auf die Effizienz der Module. Zwischen 10 und 15 % sinkt ihre Leistung bei starker Verschmutzung.

PV-Batteriespeicher checken

Neben den Modulen auf dem Dach bedarf auch der Solarstromspeicher regelmäßiger Kontrolle. In der Regel stehen diese Geräte geschützt im Haus und sind zudem wartungsarm. Hier sollten Hauseigentümer lediglich beachten, dass die Umgebungstemperatur stimmt. „Die Temperatur sollte nicht unter dem Gefrierpunkt und auch nicht deutlich über 20 ° C liegen“, sagt Frank Hettler von Zukunft Altbau. „Dieser Temperaturbereich ist ideal für eine lange Lebenszeit und Leistung der Akkus“, so der Experte. Warme Heizungsräume oder kalte Garagen sind daher ungeeignete Orte für einen Batteriespeicher.

Diagnose mit Überwachungssystem

Schäden, die der Anlagenbesitzer nicht mit bloßem Auge erkennt, sind mithilfe eines Überwachsungssystems diagnostizierbar. Die meisten PV-Anlagen verfügen über eine entsprechende App oder Website, die den aktuellen Zustand der Anlage sowie ihren gegenwärtigen Stromertrag abbildet.

Liegen die aktuellen Werte unter den Soll-Erträgen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass der Betrieb eingeschränkt oder sogar gestört ist. Eigentümer sollten dann zur weiteren Klärung die Erträge mit denen der Vorjahre vergleichen oder aus dem Internet lokale Vergleichswerte hinzuziehen. Das Überwachungssystem checkt in der Regel auch den Batteriespeicher. App- bzw. Online-Service-Nutzer bekommen eine Warnung, falls bei der Stromspeicherung Auffälligkeiten auftreten.

Fachhandwerker gefragt

Fallen beim Solaranlagen-Check solche Unregelmäßigkeiten auf, ist eine professionelle Inspektion ratsam. Fachhandwerker kommen zum Einsatz, wenn die Module, die elektrischen Anschlüsse, Verkabelungen, Verglasungen, der Wechselrichter der Photovoltaik-Anlage und der Batteriespeicher gecheckt werden. Fehlerhafte Stellen an den Modulen, auch Hotspots genannt, werden dabei via Thermografieaufnahmen – etwa per Drohne – sichtbar gemacht.

Fühltest bei der Solarthermie-Anlage

Auch bei Solarwärme-Anlagen kann der Betreiber mit einem einfachen Fühltest die Funktion überprüfen. Der Test sollte an einem sonnigen Tag gemacht werden. Dazu fasst man die Leitung an, die aus dem Sonnenkollektor herausführt. Sie sollte sich deutlich wärmer anfühlen als jene, die in den Kollektor hineinführt. Beachtet werden muss hier, dass der Handtest nur aussagt, dass die Anlage funktioniert – aber nicht, wie gut. Zudem sollte die Pumpe normal laufen. Das äußerst sich durch ein leises Surren.

Wer wissen will, ob die Anlage gut funktioniert, muss auf den Wärmemengenzähler schauen. Hauseigentümer können, wie bei der PV-Anlage, die Erträge mit jenen des Vorjahres vergleichen. Wer sich das nicht zutraut, sollte Fachhandwerker zu Rate ziehen. Bei einer Inspektion der Solarthermie-Anlage untersuchen sie die Kollektoren, die Umwälzpumpe, die Regelung und den Frostschutz.

Wie oft Solaranlagencheck?

Bei einem störungsfreien Betrieb muss nicht jedes Jahr eine Wartung durchgeführt werden. Findet sie allerdings statt, ist der Beginn der Hauptsaison der ideale Zeitpunkt. Rund 80 % des Jahresertrags einer PV-Anlage wird zwischen März und September erzeugt. Viele Fachhandwerksunternehmen bieten Wartungsverträge für die regelmäßige Inspektion in einem vereinbarten Rhythmus an.

Fragen beantwortet das Team von Zukunft Altbau kostenfrei am Beratungstelefon unter 08000 12 33 33 (Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr) oder per E-Mail an beratungstelefon@zukunftaltbau.de.

www.zukunftaltbau.de