Steuerliche Förderung von Heizungssanierungen: Aufträge werden storniert

Die Bundesregierung kündigte in ihrem Eckpunktepapier zum Klimaschutz an, dass es für Heizungssanierungen eine steuerliche Förderung sowie eine Austauschprämie geben werde. Die konkreten Ausgestaltungen dieser Maßnahmen sowie der Zeitpunkt sind bisher noch unklar, dennoch sind Kunden bayerischer SHK-Innungsfachbetriebe verunsichert und stornieren Aufträge.

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Der Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern hat in einer repräsentativen Umfrage unter den bayerischen SHK-/OL-Innungsfachbetrieben abgefragt, ob aufgrund der schwammigen Ankündigungen der Bundesregierung seit dem 20.9.2019 kundenseitig Stornierungen von Heizungsaustauschen erfolgt seien. Knapp 450 Betriebe nahmen an der Befragung teil und antworteten zu 37 %, dass es bereits Stornierungen bzw. Aufschübe von bereits erteilten Aufträgen gegeben habe. Die Summe der stornierten bzw. verschobenen Aufträge beläuft sich auf knapp 7 Mio. Euro. Das entspricht einem durchschnittlichen Auftragswert von ca. 14.500 Euro. Dieses unstrukturierte Vorgehen der Bundesregierung zeigt erneut, wie wichtig eine kontinuierliche Förderpolitik ist. Eine Stop-and-go-Politik mit disruptiven Elementen, wie am 20.9.2019 geschehen, ist für die Betriebe und ihre Mitarbeiter kontraproduktiv. Auf das nunmehr entstandene Auftragstal werden, sollten die gesetzlichen Pläne umgesetzt werden, Auftragsspitzen folgen, die der Markt nicht mehr zeit-nah bedienen kann. „Leider erweist sich die Bundesregierung in dieser Hinsicht als fortgesetzt beratungsresistent“, heißt es vom Fachverband SHK Bayern.

Verbot von Ölheizungen

Ein weiterer Punkt der Verunsicherung ist das beabsichtigte Ende der Modernisierungsförderung und das Verbot eines Neueinbaus reiner Ölheizungen ab dem Jahr 2026. Hier gehen mehr als zwei Drittel der Betriebe davon aus, dass alte Ölheizungen eher bis zum endgültigen Ausfall weiterbetrieben und repariert werden, als dass sie gegen neue andere Heizungen bzw. Öl-Hybrid-Heizungen ausgetauscht werden. Auch dies ist für die CO2-Bilanz nicht zuträglich.

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