Wenn die Dusche plötzlich heiß wird

Prof. Dr. Carsten Bäcker referiert am 26. April 2022 zum Thema „Temperaturschwankungen und Wassersparen in Trinkwasserinstallationen“. – © FH Münster/Maxi Krähling

Es ist ein Schockmoment, wenn man unter der Dusche steht und das Wasser abrupt kalt oder heiß wird, weil im Nebenraum jemand den Wasserhahn aufdreht. Das kann auch gefährlich sein, wenn man sich dabei zum Beispiel schwer verbrüht. Am 26. April 2022 referiert Prof. Dr. Carsten Bäcker im „fhuture“-Vortrag über Temperaturschwankungen in Trinkwasserinstallationen.

„In Trinkwasserinstallationen wie etwa einer Dusche kann es zu Temperaturschwankungen von 15 bis 20 Grad Celsius kommen“, weiß Prof. Dr. Carsten Bäcker vom Fachbereich Energie – Gebäude
– Umwelt der FH Münster. Im Labor für Integriertes Planen und Sanitärtechnik auf dem Steinfurter Campus hat Herr Bäcker mit seinem Forschungsteam an einem Versuchsstand untersucht, wie diese Schwankungen zustande kommen und wie diese vermieden werden können. Am 26. April 2022 um 10 Uhr stellt er seine Erkenntnisse und Empfehlungen im digitalen „fhuture“-Vortrag „Temperaturschwankungen und Wassersparen in Trinkwasserinstallationen“ einem Fachpublikum vor.

Untersuchungen zu den Temperaturschwankungen

„Wir bearbeiten mit unserem Versuchsstand ,Temperaturschwankungen‘ eine konkrete Fragestellung aus der Praxis“, erklärt Bäcker. Die Temperaturschwankungen können zu Verbrühungen führen, außerdem nehmen Hersteller von Trinkwasserinstallationen diesbezüglich häufig Reklamationen von ihren Kundinnen und Kunden entgegen. Doch das Phänomen ist vermeidbar. Deshalb hat der ehemalige Projektingenieur Bernd Harker seine Abschlussarbeit zum Thema geschrieben und den Versuchsstand mit entworfen und aufgebaut. Dort ist neben einer Toilette unter anderem auch ein Waschbecken installiert, weitere Wasserleitungen simulieren eine Nachbarwohnung oder einen Nebenraum. Damit ist es dem Team möglich, nachzuvollziehen, wie die Schwankungen zustande kommen. „Wir können die Hydraulik messtechnisch untersuchen“, so Bäcker.

Die Ursachen für die Temperaturschwankungen lassen sich eindeutig identifizieren. Hierfür ist es wichtig, dass die normative Forderung, den
Trinkwasserverbrauch zu reduzieren, auch mit der Hydraulik der Trinkwasser-Installation abgestimmt ist. Auch hat das Team den sogenannten Wasserstrahl-Perlator bei den Untersuchungen betrachtet – eine sehr verbreitete Möglichkeit zum Wassersparen. „Perlatoren mischen Luft ins Wasser, reduzieren die durchfließende Menge und sorgen für einen gleichförmigeren Strahl“, so Bäcker. „Dass weniger Wasser fließt, bemerkt man dabei kaum.“

In seinem Vortrag stellt Bäcker die Untersuchungsergebnisse des Versuchsstands vor. Er geht außerdem auf die Dimensionierung der
Rohrleitungen und die Notwendigkeit des Wassersparens ein. Darüber hinaus gibt er dem Publikum Handlungsempfehlungen mit auf den Weg. Informationen zum „fhuture“-Vortrag und zur Anmeldung sind unter fh.ms/installationen abrufbar. Die Teilnahme ist kostenlos.

An einem Versuchsstand haben Bäcker und sein Team die Temperaturschwankungen erforscht. – © FH Münster/Maxi Krähling

Mehr zum Format

Die FH Münster und die TAFH Münster GmbH nehmen ihre Verpflichtung als Innovationsmotor sehr ernst. Daher bietet die Hochschule im
Rahmen des Online-Formats „fhuture“ Beratungs- und Informationsangebote zu Themen und Faktoren, die aus ihrer Sicht die Zukunft prägen werden – nach dem Motto „Gemeinsam in den Zeiten des Wandels“. „fhuture“ ist eine Initiative der FH Münster und der TAFH Münster in Kooperation mit der gdf (Gesellschaft der Freunde der FH Münster) und der Initiative Train (Initiative zur Förderung des Wissens- und Technologietransfers im Kreis Steinfurt). Die digitalen Veranstaltungen und Impulsvorträge sowie passende Beratungsangebote sind unter fh-muenster.de/fhuture zu finden.