Windhager Deutschland insolvent – so geht es weiter

Windhager Gersthofen ist insolvent, Außenansicht Gebäude.
Im Januar meldete Windhager Österreich Insolvenz an. Doch am deutschen Hauptsitz in Gersthofen bei Augsburg liefen die Geschäfte weiter. Jetzt ist auch damit vorerst Schluss. – © Windhager Zentralheizung

Im Januar meldete Windhager Österreich Insolvenz an, die Geschäfte in Deutschland liefen vorerst weiter. Nun hat auch die deutsche Niederlassung einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Augsburg hat bereits am Freitag die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen des Heizungsspezialisten angeordnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Georg Jakob Stemshorn von der Pluta Rechtsanwalts GmbH bestellt.

Der Pluta-Sanierungsexperte war bereits am Freitag vor Ort, um sich ein einen ersten Überblick zu verschaffen. Stemshorn sagte: „Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens wird fortgeführt. Wir führen derzeit Gespräche mit allen Beteiligten.“ Der Anwalt wird im Verfahren unterstützt von einem interdisziplinär aufgestellten Pluta-Team, bestehend aus Rechtsanwalt Florian Zistler, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Frank Mößle sowie Rechtsanwältin Sylvia Kalbitzer und den Wirtschaftsjuristen Dennis Stroh und Maximilian König.

Mehr als 90 Mitarbeiter betroffen

Die deutsche Niederlassung des Heizungspezialisten befindet sich in Gersthofen bei Augsburg. Zudem gibt es Standorte in Bissendorf in Niedersachsen sowie in Wiedemar in Sachsen. Zu Jahresbeginn waren 92 Mitarbeitende für das Unternehmen tätig. Die Mitarbeiter des Unternehmens wurden bereits informiert. Deren Gehälter sind über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert.

Hintergrund der Antragstellung ist die negative Marktentwicklung der vergangenen eineinhalb Jahre in Deutschland. Windhager ist ein Hersteller von Heizkesseln für erneuerbare Energien; dabei hat sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren vor allem auf Pelletsheizungen spezialisiert.

Lösung für Österreich

Das Salzburger Mutterunternehmen befindet sich bereits seit Anfang Januar 2024 in einem Insolvenzverfahren. Mittlerweile wurde eine Lösung für Windhager in Österreich gefunden. Eine Gesellschaft des österreichischen Wasseraufbereitungsunternehmen Best Water Technology (BWT) hat das Unternehmen übernommen.

Die Windhager Zentralheizung GmbH ist für den Vertrieb und das Servicegeschäft in Deutschland verantwortlich. Der vorläufige Insolvenzverwalter wird nun Gespräche mit dem österreichischen Erwerber und anderen Unternehmen aus der Branche führen, um einen Investor für die Gesellschaft zu finden. Stemshorn sagte dazu: „Wir werden zeitnah den Investorenprozess starten. Ziel ist es, eine Investorenlösung für die deutsche Windhager-Gesellschaft zu ermöglichen.“

www.pluta.net
www.windhager.com