Wissen und Netzwerken beim Wöhler Innovations-Forum 2019

Mit über 150 Teilnehmern war das 6. Wöhler Innovations-Forum im Mai ausgebucht. Besonders hohe Buchungszahlen hatte in diesem Jahr ein betriebliches Thema: der Workshop „Mitarbeiter binden und finden“. Das Thema „brennt“ bei Handwerksbetrieben zurzeit so sehr, dass es andere Bereiche überschattet.

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Wie immer standen beim Innovations-Forum aktuelle Fachthemen sowie Themen zur Betriebsorganisation zur Auswahl.

Starter-Programm

Erstmalig hatte die Wöhler Technik GmbH auch 25 Mitglieder des Starter-Programms ausgelost und zum Forum eingeladen. Mit dem kostenlosen Programm unterstützt Wöhler Auszubildende und junge Gesellen durch Fortbildungen und Lehrmaterialien. Die jungen Fachhandwerker trafen sich zu eigenen Workshops, die ihrem Ausbildungsstand entsprachen.

Hier ging es unter anderem um Messungen an Gasheizungen, Inspektion und Reinigung von Luftleitungen sowie um Feststoffmessungen. Bei der Abendveranstaltung kamen dann die Berufsanfänger und ihre erfahrenen Kollegen zusammen, um sich auszutauschen, zu netzwerken und gemeinsam Spaß zu haben.

Veranstaltungseinstieg mit Motivationscoach

Die Veranstaltung startete zunächst mit dem bekannten Motivationstrainer Tobias Beck. Auf äußerst humorvolle und originelle Art zeigte er einen Weg auf, so mit Mitarbeitern und Kollegen umzugehen, dass sie langfristig loyal und motiviert im Betrieb arbeiten. Im Anschluss waren die Fachthemen an der Reihe:

  1. Umsetzung der MCP-Richtlinie durch die 44. BImSchV: Markus Schlichter, Stellvertretender Vorstand Technik des ZIV, berichtete über die Umsetzung der MCP-Richtlinie durch die 44. BImSchV. Dass das Thema von großem Interesse ist, zeigten die engagierten Fragen während und nach dem Workshop, auf die der Referent detailliert einging. Bei der MCP-Richtlinie handelt es sich um eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 2015 zur Begrenzung der Emission von Schadstoffen aus mittelgroßen Feuerungsanlagen in die Luft. Diese EU-Richtlinie soll nun durch eine eigene, zusätzliche Verordnung in deutsches Recht umgesetzt werden, und zwar durch die 44. BImSchV. Sie könnte schon im Juli 2019 in Kraft treten. Betroffen sind mittelgroße Feuerungsanlagen mit einer Feuerungswärmeleistung von 1 MW bis 50 MW.
  2. Erfahrungsaustausch „Luftdichtheitsmessung der Gebäudehülle“: Der Workshop „Luftdichtheitsmessung der Gebäudehülle“ war als Erfahrungsaustausch unter Praktikern angekündigt. Oliver Solcher, Geschäftsführer des FLiB (Fachverband Luftdichtheit im Gebäude), leitete die Diskussion und wies immer wieder darauf hin, dass die Luftdichtheitsmessung nicht nur Messwerte, z. B. für die KfW-Förderung, liefern solle, sondern in erster Linie ein ganz wichtiges Mittel sei, um die Qualität des gesamten Gebäudes zu verbessern. Auch niedrige Kennwerte müssten hinterfragt werden, denn auch eine einzige Undichtigkeit könne das Gebäude schädigen. „Wir wollen keine Kennwerte auf dem Papier, wir wollen dicht bauen“, lautete das Fazit der Teilnehmer. Ziel der Dichtheitsmessung sei eine dauerhaft luftdurchlässige Umfassungsfläche einschließlich der Fugen. Dem trage auch § 13 des aktuellen Entwurfs des GebäudeEnergieGesetzes mit seiner Forderung nach einer luftdichten Bauweise Rechnung. Die weitere Diskussion ergab, dass die Teilnehmer sich häufig mit den Gegenargumenten konfrontiert sehen, „es werde doch eigentlich viel zu dicht gebaut“. Die hier erarbeiteten Gegenargumente zielten vor allem darauf ab, dass allein eine dichte Gebäudehülle die Bausubstanz dauerhaft schützen könne.
  3. Erfahrungsaustausch „Leckortung an Abwasserleitungen und im Gebäude“: Leckorter gehören einer offenen Berufsgruppe an, für die eine nachgewiesene Berufsbefähigung nicht Voraussetzung, aber äußerst hilfreich ist (z. B. TÜV-Sachkundenachweis Leckageortung). Um eine hohe Trefferquote bei verhältnismäßig kurzer Suchzeit zu erreichen, bedarf es nämlich fundierter Kenntnisse und einer systematischen Herangehensweise. Die kann zu einem großen Teil erlernt werden. Der Rest ist Erfahrung, sodass der Erfahrungsaustausch beim Forum auf besonderes Interesse stieß. Dass es sich bei der Leckortung um ein lohnendes Geschäftsfeld handelt, bestätigten die Beteiligten. Sie sei nämlich ein „Türöffner“ für die Leistungen rund um die entstandenen Schäden, z. B. Trocknung, Wasserschadenbeseitigung, Schimmelsanierung, etc.

Engagierte Teilnehmer

Die lebhaften fachlichen Diskussionen zogen sich durch das gesamte Programm. Sie taten der guten Stimmung und kollegialen Atmosphäre keinen Abbruch und zeigten, dass das Fachhandwerk bereit ist, sich engagiert und mit viel Fachwissen für Umwelt und Klimaschutz einzusetzen. Das Feedback der Teilnehmer war entsprechend positiv, sodass Wöhler die Planung des Innovations-Forums 2020 bereits aufgenommen hat.

www.woehler.de