Zukunftschancen einer SHK-Fachhandwerkerin

Arbeiten an einem Wasserverteiler: Antonella Menrath montiert ein neues Manometer. – © Malix Motion, Mannheim

Antonella Menrath fand über Umwege zu Ihrer Berufung als SHK-Fachhandwerkerin. Heute arbeitet sie im Betrieb ihres Vaters und steht in der Prüfung zur Anlagenmechanikerin SHK. Zudem ist sie Werbebotschafterin des ZVSHK.

Eine positive Ausstrahlung, ein freundliches Gesicht, eine junge Frau mit Kraft und Köpfchen: Antonella Menrath. Lehrerin wollte sie werden, machte ihren Bachelor in Spanisch und Wirtschaft. Dann kam die Pandemie und mit ihr war sie an digitales Arbeiten und einen einsamen Schreibtisch gefesselt. Schnell war der Wunsch nach einer praxisorientierten Ausbildung – einem Beruf im Handwerk – geboren.

SHK-Fachhandwerkerin im Familienbetrieb

Im Unternehmen ihres Vaters, der Friedrich Morsch GmbH & Co. KG (www.morsch.de), machte sie sich ein Bild von den Zukunftschancen einer SHK-Fachhandwerkerin, fuchste sich in verschiedene Facetten des Arbeitsalltags ein und schaute sich die Führung eines größeren Handwerksbetriebs durch ihren Vater genauer an.

Stefan Menrath ist bereits seit einigen Jahren nicht mehr auf der Baustelle tätig. Aufgrund der Betriebsgröße (75 Mitarbeitende, davon 15 im Büro) leitet er die Geschicke vom Schreibtisch aus. Zudem engagiert sich der 52-Jährige, der seinen Meister als Gas-/Wasserinstallateur hat sowie staatlich geprüfter Techniker für Sanitär als auch staatlich geprüfter Techniker für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik ist, zunehmend ehrenamtlich, als Innungsobermeister, stellvertretender Vorsitzender im Fachverband Baden Württemberg und als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger.

Gesellenprüfung als Anlagenmechanikerin SHK

So stand die Entscheidung von Antonella Menrath schnell fest: Aktuell steht die 24-jährige Baden-Württembergerin mit beiden Beinen in der Gesellenprüfung als Anlagenmechanikerin SHK. Ihre Motivation begründet sich unter anderem in der Arbeit mit dem wichtigsten Lebensmittel: Wasser. Sie setzt auf Arbeitsplatzsicherung in einem system­relevanten Handwerksberuf, auf gute Einkommenschancen, vor allem auch, weil das Themenfeld Heizung und erneuerbare Energien mehr denn je Zukunftsgeschichte schreibt.

Als einzige Frau auf der Baustelle zu sein, zumindest in ihrem bisherigen Arbeitsalltag, das störe sie nicht, schließlich packe sie seit Ausbildungsbeginn richtig mit an und habe eigene Projekte. Lediglich im Kundendienst fahre sie gemeinsam mit erfahrenen Kollegen und profitiere von deren Wissen, erzählt sie. „Der Berufszweig bietet tatsächlich gute Perspektiven, sei es in der Selbstständigkeit, bei einer Betriebsübernahme aus demografischen Gründen oder durch den Status des Meisters oder Technikers, der wiederum weitere Aufstiegschancen eröffnet“, betont die junge Frau enthusiastisch.

Ausbildungs- und Werbebotschafterin

Antonella Menrath kann sich vorstellen, als Meisterin oder Technikerin die Zukunftschancen einer SHK-Fachhandwerkerin zu nutzen und in den Familienbetrieb ihres Vaters einzusteigen. Und weil sie so überzeugt ist, ist sie Ausbildungsbotschafterin der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald (www.hwk-mannheim.de).

Insbesondere junge Leute in den Schulen zu erreichen, war über die Zeit der Pandemie sehr schwierig, da Infoveranstaltungen vor Ort in den Schulen nicht möglich waren. Die regionale Ausbildungskampagne „Handwerk – Das isses!“ (www.handwerk-das-isses.de) wirbt daher für die Ausbildung im Handwerk und möchte allen Beteiligten Antworten auf ihre Fragen bieten.

Zudem ist sie Werbebotschafterin des Zentralverbandes SHK mit der Kampagne „Zeit zu starten“ (www.zeitzustarten.de) und betreibt darüber hinaus ihren eigenen Instagram-Kanal auf www.instagram.com/die_in­sta_llateurin. Ein Video der Ausbildungsbotschafterin finden Sie auf Youtube.

Dieser Beitrag wurde in der Printausgabe der Si 7/8-2023, auf den Seiten 78 und 79, im Rahmen der Serie „Si | Frauen im SHK-Handwerk“ mit dem Titel „Ausbildungsbotschafterin aus Leidenschaft“ veröffentlicht. Das Kurzinterview zum Beitrag lesen Sie im Heft.

Die SHK-Fachhandwerkerin war ebenfalls zu Gast im Handwerker Radio, in der SHK-Show bei Maximilian Herrmannsdörfer.