GET Nord 2022 rückt Thema Wasser in den Fokus

Vom 17. bis 19. November 2022 wird sich auf der GET Nord alles um die Ressource Wasser drehen: Anlass dafür seien laut Veranstalter der Dürresommer 2022 mit europaweiter Hitze und Wasserknappheit sowie die neue EU-Trinkwasserrichtlinie, die bis Januar 2023 in nationales Recht umgesetzt werden muss.

Die GET Nord 2022 findet vom 17. bis 22. November 2022 in Hamburg statt. In diesem Jahr kommt dem Thema Wasser ein besonderer Stellenwert zu. – © HMC / Michael Zapf

Neben Lösungen zur Umsetzung der neuen rechtlichen Anforderungen an Trinkwasseranlagen stehen auf der GET Nord, der bundesweit einzigen gemeinsamen Fachmesse für Elektro, Sanitär, Heizung und Klima in Hamburg, weitere Trends für ein effizientes Wassermanagement im Fokus. Darüber hinaus können sich die Fachbesucherinnen und -besucher über intelligente Technologien zum Energie- und Wassersparen im Bad sowie barrierefreie und altersgerechte Badausstattung informieren.

GET Nord zeigt: Trinkwasserhygiene wird zur Gesundheitsvorsorge

Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel. Deshalb spielt die Hygiene hier eine übergeordnete Rolle. Die neue EU-Trinkwasserrichtlinie, die bereits im vergangenen Jahr in Kraft getreten ist und bis zum 21. Januar 2023 in nationales Recht umgesetzt werden muss, zieht weitreichende Konsequenzen nach sich. U. a. wird ein risikobasierter Ansatz für die Trinkwasserversorgung gefordert, um Gefährdungen für die Gesundheit systematisch vorzubeugen. Davon betroffen sind sowohl die Wassergewinnung und -aufbereitung als auch die Speicherung und Verteilung sowie die Trinkwasserentnahme in Gebäuden. Hersteller wie Carela, Grohe, hansgrohe, Tece und Viega wollen auf der GET Nord 2022 Lösungen für die richtige Planung, Errichtung und Inbetriebnahme von Trinkwasseranlagen zeigen, die der novellierten Verordnung entsprechen.

Geberit präsentiert u. a. eine für den hygienegerechten Wasseraustausch entwickelte Spülung, die sich in die Gebäudeleittechnik einbinden und per Smartphone steuern lässt. „Zum bestimmungsgemäßen Betrieb einer Trinkwasserinstallation zählt in erster Linie der regelmäßige Wasseraustausch in den Leitungen“, erläutert Peter Reichert, Leiter Produktmanagement Rohrleitungssysteme bei Geberit. „Gerade bei Leerstand oder Nichtnutzung können im Sanitärraum neben der Geberit Hygienespülung auch andere sanitäre Einrichtungsgegenstände die Funktion des Wasserwechsels übernehmen. So verfügen bereits heute zahlreiche Geberit WC- und Urinalsteuerungen sowie Waschtischarmaturen über die Funktion der Hygienespülung“, heißt es. Ein weiteres Highlight auf dem Hamburger Messegelände ist die Frischwasserstation Regumaq X von Oventrop, die Trinkwasser genau dann erwärmt, wenn es benötigt wird. Die Hans Sasserath GmbH & Co. KG ist mit der HygBox Connect vertreten, die mit integriertem WLAN für den bestimmungsgemäßen Betrieb der Trinkwasserinstallation sorgen soll.

Energie- und Wassersparen im Bad

Die ausstellenden Unternehmen auf der GET Nord 2022 zeigen in der neuen Sanitärhalle A1 ein breites Spektrum an Lösungen für ein ressourcenschonendes und energiesparendes Wassermanagement in Gebäuden. Dem Statistik-Portal Statista zufolge lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser in Deutschland im Jahr 2021 bei 127 l/Tag und war damit um 20 l geringer als noch vor 30 Jahren. Durch die Installation effizienter Armaturen lassen sich weitere Einspareffekte erzielen.

Beispielgebend dafür seien die mit der sogenannten EcoSmart-Technologie ausgestatteten Brausen und Mischbatterien von hansgrohe, die bis zu 60 % weniger Wasser verbrauchen als herkömmliche Produkte. Ein Durchflussbegrenzer senkt den Wasserdurchlauf auf maximal 5 l/min.

Auch Kludi bietet eine breite Auswahl an Produkten mit Wasser- und Energiesparmöglichkeiten. Nach Berechnungen der Technischen Hochschule Ingolstadt verbraucht ein herkömmliches zehnminütiges Duschbad bei 39 °C und einem Wasserdurchlaufsatz von 150 l 5,1 kWh Energie. Wird stattdessen eine 9-l-Kopf- oder Handbrause des Herstellers eingesetzt, reduziert sich der Energieaufwand für die Wassererwärmung bei gleicher Duschdauer und -temperatur auf 3 kWh. „Bei einer vierköpfigen Familie, die an 325 Anwesenheitstagen in den heimischen vier Wänden duscht, summiert sich dies zu einer Ersparnis von 2.730 kWh im Jahr“, sagt Arndt Papenfuß, Marketingleiter von Kludi.

Zuhause 4.0 statt Pflegeheim

Ein Thema mit Potenzial für die SHK- und Elektro-Branche ist der Einsatz vernetzter Technologien im Bad. Nach einer Studie des Branchenverbands Bitkom nutzen sie bereits 57 % der Smart-Home-Anwenderinnen und -Anwender. Haupttreiber dabei seien der Wunsch nach mehr Komfort und Lebensqualität sowie Energieeinsparungen. Die Bandbreite an vernetzungsfähigen Sanitärprodukten, über die die GET Nord 2022 informiert, reicht vom intelligenten Sensor, der den Wasserverbrauch überwacht und Leckagen erkennt (zum Beispiel Sense Guard von Grohe), über smarte Dusch-WCs, die sich per App steuern lassen (unter anderem AquaClean-Modelle von Geberit), bis hin zu Waschtischarmaturen mit Infrarotelektronik, die das Händewaschen ohne Berührung ermöglichen.

Technologieübergreifende Konzepte von Anbietern von Gebäudeautomationssystemen wie ABB/Busch Jaeger, Albrecht Jung, Gira, Legrand, Phoenix Contact, Siemens und Schneider Electric zeigen überdies Möglichkeiten für die Integration intelligenter Sanitärprodukte in Smart Homes und Smart Buildings. Diese Lösungen greifen auch dem demografischen Wandel und dem inklusiven und barrierefreien Wohnen mit körperlichen Einschränkungen vor. Seniorenfreundliche Bäder sind bereits heute ein Komfortmerkmal. Je älter die Menschen werden, desto größer wird der Bedarf an umfassenden Lösungen, mit denen Wohnungen zu Gesundheitsstandorten oder sogar privaten Pflegestützpunkten werden können. Auch hierzu will die GET Nord Ideen für das Bauen und Wohnen der Zukunft präsentieren.

www.get-nord.de