Wärmepumpen: Integration ins Stromnetz bei Mehrfamilienhäusern

In einem offenen Brief an die Bundesnetzagentur fordern der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. (GdW) und der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V., dass bei Mehrfamilienhäusern die hohen Anschlussleistungen bei der künftigen Integration von Elektroautos und Wärmepumpen ins Stromnetz berücksichtigt werden müssen.

Stromverteilnetz
Die Elektrifizierung im Gebäudesektor schreitet voran. Laut BWP muss die Wärmepumpe als steuerbarer Verbraucher in Mehrfamilienhäusern uneingeschränkt daran teilnehmen können. Die BNetzA soll die Voraussetzungen dafür schaffen. – © Si/ch

Es geht um steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie z. B. Ladeeinrichtungen für E-Autos und Wärmepumpen und wie sie sicher und zügig ins Stromnetz integriert werden können. Wärmepumpen können – bei den richtigen Voraussetzungen – zur Entlastung des Netzes dienen. Der offene Brief der Verbände ist an den Präsidenten der Bundesnetzagentur (BNetzA ) Klaus Müller adressiert. Bereits 2022 hat die BNetzA zwei Festlegungsverfahren zur Integration für steuerbare Verbrauchseinrichtungen gestartet. Der Offene Brief behandelt das BNetzA-Festlegungsverfahren zu §14a EnWG.

GdW und BWP stellen in ihrem Brief heraus, dass Wärmepumpen nicht beliebig lang und ohne Blick für das betroffene Gebäude mit einem reduzierten Leistungsbezug betrieben werden können. Daher begrüßen sie die aktuellen Entwürfe der BNetzA.

Größere Anschlussleistungen im Mehrfamilienhaus beachten

„Mehrfamilienhäuser bieten den Stromverteilnetzen ein großes Flexibilitätspotential, um Spitzenlasten im Netz zeitlich zu verschieben“, so GdW-Präsident Axel Gedaschko. „Dabei muss jedoch auf die in der Regel größeren Anschlussleistungen von Mehrfamilienhäusern und Quartieren geachtet werden. Wir erwarten, dass die Bundesnetzagentur ihren im Grunde richtigen Ansatz entsprechend ergänzt, damit Mehrfamilienhäuser mit höheren Anschlussleistungen ebenfalls an dem Modell partizipieren können.“

Elektrifizierung im Gebäudesektor

„Die Vorschläge gehen in die richtige Richtung, weil sie bei der Integration flexibler Verbrauchseinrichtungen primär auf marktliche Anreize setzen und ein blindes Eingreifen in den Anlagenbetrieb durch den Verteilnetzbetreiber tunlichst vermeiden“, sagt Paul Waning, der Vorstandsvorsitzende des BWP. „Die Vorschläge aus der Bundesnetzagentur spiegeln damit die Realität wider, dass die deutschen Klimaziele zu einer starken Elektrifizierung im Gebäudesektor führen. Der Heterogenität des Gebäude- und Wärmepumpenbestands muss dabei Rechnung getragen werden.

Der Offene Brief von GdW und BWP an BNetzA-Präsident Müller ist hier nachzulesen.

Mehr Information über die Integration von Wärmepumpen ins Stromnetz bietet eine Kurzstudie „Flexible Wärmepumpen im Verteilnetz“ des Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik. Die Studie hat der BWP beauftragt.

www.waermepumpe.de