Die Hausmeister sterben aus

Pfiffikus_062013

Der Pfiffikus kennt sie noch. Die Hausmeister. Die Mädchen für alles waren und auch mal selber zum Werkzeug gegriffen haben. Meistens hat er mit diesen Leuten gut zusammengearbeitet, weil er gebraucht wurde, wenn mal wieder etwas schief ging.
Aber den klassischen Hausmeister gibt es ja nicht mehr. Heute gibt es den Facility Manager. Und der macht sich auch nicht mehr selber die Finger schmutzig. Im Gegenteil: Er ist ja was Besseres als der Handwerker. Zumindest benehmen sich die Mitglieder dieser Berufsgruppe dem Pfiffikus gegenüber manchmal ganz schön herablassend.
Aber irgendwie ja auch kein Wunder. Waren die Hausmeister früher doch selber Handwerker oder zumindest Bastler, sind die Facility Manager jetzt Studierte. Ja genau. Der Pfiffikus hat ganz schön dumm geschaut, als er erfahren hat, dass das ein eigener Studiengang ist. Also kein Wunder, dass die selber nicht mal mehr einen tropfenden Wasserhahnen richten können. Und erst recht kein Wunder, dass der Pfiffikus sie nicht versteht. Woher soll er auch wissen, was das alles für englische Begriffe sind, mit denen die um sich werfen. Hat doch vor Kurzem tatsächlich einer gefragt, ob der Pfiffikus sich mit HVAC-Systemen auskennt. Dann musste der Facility Manager erst mal erklären, dass er damit Heizung (Heating), Lüftung (Ventilation) und Klima (Air-Conditioning) meint. Hätte er auch gleich sagen können. Und außerdem: Mit was soll sich der Pfiffikus, denn sonst auskennen?
Vielleicht sollte der Pfiffikus ja berufsbegleitend studieren. Das geht ja auch. Und dann am besten noch Facility Management. Zumindest kann er sich dann auf Augenhöhe mit denen unterhalten. Dafür fehlt halt dann wieder ein Handwerker. Aber das merken die Herren ja nicht. Irgendwann müssen sie wieder selber arbeiten, weil alle studiert haben. Dann ist eben keiner mehr da, der die Reparaturen ausführen kann.
Welcher Facility Manager versucht dann mit einer Spirale den verstopften Toilettenablauf frei zu bekommen. Natürlich ohne vorher das WC abzumontieren. Und wer bringt die Heizung im Winter bei -10 °C wieder zum Laufen?
Dann schreien alle laut nach dem Pfiffikus, der bis dahin dann wahrscheinlich nicht mehr Anlagenmechaniker, sondern Heating- and Airing-Farmer heißt.

Nichts für ungut

Ihr Pfiffikus
pfiffikus@at-fachverlag.de

 

16 Kommentare zu “Die Hausmeister sterben aus

  1. Ein Hausmeisterservice ist sehr wichtig. Jedoch werden diese nicht genug wertgeschätzt, was eben dazu führt, dass die Zahl der Arbeitenden sinkt. Sie sollten auf jeden Fall den Lohn erhöhen.

  2. Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Hausmeister. Ich suche zur Zeit einen passenden Hausmeisterservice. Ich finde es auch schade, dass es immer weniger klassische Hausmeister gibt.

  3. Mein Mann wechselt gerade seinen Job und hat sehr viele Stellenangebote als Meister SHK bekommen. Solche Leute werden händeringend gesucht. Ich hoffe, das bessert sich über die Jahre wieder.

  4. Ich kann mich noch gut an den Hausmeister von meiner ehemaligen Schule erinnern. Er hat alles repariert und in der Mittagspause das Essen für uns Kinder gemacht! Ich denke, dass ein Facility-Manager nicht die gleichen handwerklichen Fähigkeiten besitzt wie ein professioneller Hausmeisterservice. Vielleicht kann man beide Berufe kombinieren?

  5. Ich weiß gar nicht, wie oft unser Hausmeister uns schon bei der Abflussreinigung geholfen hat. Daher ist es wirklich schade, dass dieses Wissen in dem Bereich immer seltener wird. Hoffentlich kann man den Trend noch umkehren, wir suchen nämlich aktuell einen neuen Hausmeister in unserer Gegend.

  6. Hausmeister und Installateure sind dringend benötigt. Es ist ein ehrenhafter Beruf, ich verstehe nicht warum dieser an Beliebtheit abnimmt. Naja, vielleicht hilft es ja wirklich daraus ein Studium zu machen.

  7. Danke für den Vergleich des Hausmeisters und des Facility Managers. Mir war nicht bewusst, das dies ein Studiengang beinhaltet. Hausmeistern wurde lange Zeit eine große Verantwortung zugeschrieben und der Beruf bereitet mir seit Jahren größte Freude.

  8. Die Zeit und die Technik entwickelt sich immer weiter und auch wir müssen sich weiter entwickel. Und deswegen wird die Arbeit der Hausmeister nicht mehr gebrauchtm leider. Aber ich muss sagen dass ihre Arbeit nicht mehr so gefragt ist, aber ich glaube auch dass sie nie aussterben wird. Trotzt der Technik wird man immer jemanden brauchen der auf das Alles aufpasst und in meinchen Situationen repariert.

  9. Die Fähigkeiten der So genannten Facility Manager lassen wirklich nach früher ist es möglich gewesen den Hausmeister nach allen möglichen Punkten zu fragen. Leider bekommt man heute nur noch zu hören “ Dies muss ich erst mit einem Techniker absprechen “ sobald das Problem etwas mehr ist wie eine Glühbirne zu Wechseln.

  10. Hallo Zusammen,

    ich find es persönlich sehr schade das die Hausmeister aussterben. Hier gibt es potenzial, welches leider von den jungen Leute nicht gesehen wird.

    Vielleicht sollte diese Berufsgruppe sein einmal mehr in den Vordergrund rücken, damit sich diese wieder an mehr Beliebtheit erfreuen.

    Gruß
    Facility Management

  11. Der Rückgang an Hausmeistern ist echt schade. Die Lösung für das Problem könnte sein, dass solche körperlich anstrengenden Jobs, die aber vielleicht wenig Hirnschmalz benötigen, wieder besser bezahlt werden. Es wird die Zeit kommen, wo solche Leute nicht nur gefragt, sondern auch gut bezahlt werden.

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