Deutschlands Ingenieurskunst schlittert übers Glatteis

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Der Pfiffikus kennt Typen, die glauben, ohne sie würde gar nichts laufen in Deutschland. Die sich für so bedeutend halten, dass sie vor dem Zubettgehen erst noch mal zehn Minuten Applaus vom Band ablaufen lassen, bevor sie einschlafen. Auf diese Typen jedenfalls trifft der Pfiffikus immer wieder. Die beaufsichtigen so wichtige Projektewie den neuen Flughafen Berlin-Brandenburg, planen die Elbphilharmonie in Hamburg, setzen die U-Bahn in Köln in den Sand und jonglieren beim Stuttgarter Tiefbahnhof mit viel zu niedrig angesetzten Kosten. Politiker und andere verantwortliche Personen in leitenden Positionen eben.

Überall gibt es diese Spezies Mensch: von nix Ahnung, aber überall mitreden wollen. Gut, wenn neben den Nieten in Nadelstreifen tatsächlich mal ein Vernunftbegabter mitbestimmen darf, der weiß, was er tun und lassen soll. So einen glaubt der Pfiffikus bei der Deutschen Bahn ausfindig gemacht zu haben. Ja genau, bei der DB.

Das sind die mit den kaputten ICE-Klimaanlagen im Sommer. Die, die gerne kleine Kinder ohne gültiges Ticket aus dem Zug werfen. Wenn der Zug denn überhaupt problemlos fährt, was ja im Winter bei Frost und Schnee auch nicht immer der Fall ist. Bei der DB jedenfalls gibt es einen, der hat das kreative Potenzial der SHK-Branche erkannt und gehoben, wie der Pfiffikus findet. Nämlich das Potenzial von Hotmobil.

Mit einer gemieteten, mobilen 400-kWHeizzentrale des Herstellers enteist jetzt die DB-Regio in Braunschweig ihre Züge. In den vergangenen Wintern hatte die Bahn die Loks mit warmer Luft in Hallen von bis zu zwei Tonnen Eis befreit und aufgetaut. Das dauerte jedoch bis zu 18 Stunden und führte zu einer Einschränkung der Verfügbarkeit der Züge und damit zu Verspätungen und Ausfällen. Mit der neuen Lösung wird mittels der mobilen Heizanlage bis zu 10.000 Liter Wasser erhitzt und in einer 50 Meter langen Halle auf bis zu zwei Loks gesprüht, rund um die Uhr. Die Dauer der Enteisung verkürzt das auf vier bis fünf Stunden.

Das bewahrt aber nicht alle Bahnfahrer vor Verspätungen. Zumal ja auch die DB bei der Anschaffung zusätzlicher Entlastungszüge für diesen Winter sich nicht mit Ruhm bekleckert hat. Da hatten sicher wieder nicht ganz so talentierte Typen ihre Finger im Spiel, glaubt der Pfiffikus.

Aber wo sollen die Fähigen auch herkommen, arbeiten ja schließlich alle in der SHK-Branche.

Ihr

Pfiffikus

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