Auf die Größe kommt‘s nicht an

Auf Reisen verhält es sich für gewöhnlich so, dass man einen Koffer packt, um ins Hotel einzuziehen. Der Pfiffikus hat jetzt die Erfahrung gemacht, es geht auch andersherum: Erst zieht man in einen Koffer ein und befindet sich dann schon im Hotel.
Kuriose Behausungen gibt es ja so einige.
Der Pfiffikus erinnert sich da zum Beispiel gerne an die TV-Kindersendung Löwenzahn mit Peter Lustig im Bauwagen, in der Schule hatte er auch mal was vom Griechen Diogenes gehört, der in
einem Fass gelebt und gedichtet haben soll. Und wie selbstverständlich klappen auch Wohlhabende besonders gerne dann ihr Portmonee weit auf, wenn sie in ganz ausgefallenen Designerbuden,
pardon Luxushotels, in Dubai oder sonst wo weit weg im Urlaub unterkommen können. Dabei braucht man gar nicht so umständlich zu reisen, um ausgefallen zu nächtigen. Das Gute kann ganz nah liegen, genauer: im Städtchen Lunzenau irgendwo in Mittelsachsen bei Chemnitz.
Da hat der Pfiffikus nämlich das vermutlich einzige Koffer-Hotel der Welt entdeckt. Hier schlafen Gäste in Unterkünften, die überdimensionalen Reisekoffern nachempfunden sind. Außen klapprige Griffe und typische Andenkenaufkleber von unterwegs, innen Platz für jeweils ein rustikales Etagenbett, Toilette und Waschbecken auf einer Grundfläche von gerade mal 2,80 mal 1,70 Meter und 2,20 Höhe. Trotz der beschränkten Maße verzichtete „Hoteldirektor“ Matthias Lehmann nicht auf moderne Technik im Sanitärbereich:

Die Hebeanlage Sanipro XR von SFA Sanibroy zum Beispiel entsorgt in den winzigen Kofferbädern anfallende Abwässer. Die Installation hält der Pfiffikus auch für dringend angebracht, denn neben dem Kofferhotel betreibt

Lehmann in Lunzenau noch das Wirtshaus „Zum Prellbock“ mit gutem Essen und noch besserem Bier. Die Anordnung der Koffer-Unterkünfte wirkt, als hätte hier der Riese Rübezahl auf seiner Heimreise zum Siebengebirge
eine Pause eingelegt, seine Koffer abgestellt und schließlich vergessen. Winzig sind dagegen nur die Übernachtungskosten im Koffer-Hotel. Das gestaltet das Verhältnis Preis zu Erlebnis noch um einiges angenehmer, zumindest für die, die es eng mögen. Da kann Dubai natürlich nicht mithalten. Nichts für ungut.

Ihr

Pfiffikus

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert